Bücher über Yoga und Faszientraining überschwemmen förmlich den Markt. Welches ist wozu geeignet? Richtig Lust auf das Thema habe ich aber wieder durch die Einleitungen und Vorworte der folgenden drei Bücher bekommen.
„Faszien-Yoga“ von Lucia Nirmala Schmidt
Erfahren habe ich, dass Muskeln verkleben und Schmerzen verursachen und Stress lässt die Spannung in den Faszien steigen. Um den daraus resultierenden Elastizitätsverlust, also Steifheit und Verhärtungen, wieder beweglich zu machen setzt Lucia Nirmala Schmidt schon mal gern Rollen und Bälle ein. Bisher fand ich das eher merkwürdig, habe aber aufgrund ihres Buches mit Bällen und Rolle experimentiert. Genial! Schlimme Schulterschmerzen können aufgelöst werden. Allein das Vorwort hat mir Lust gemacht, das alles mal auszuprobieren, denn sie hat mich zurückgeholt auf Anfang (gehe über los und nimm um Himmels Willen die 500 mit!): Yoga soll auch einfach Spaß machen. Ausrichtung ist wichtig, in die Tiefe gehen auch, aber den Spaß sollte man an Yoga niemals vergessen! Im Buch „Faszien Yoga“ und auf einer beiliegenden DVD stellt sie ein sanftes, aber effektives Übungsprogramm zur Dehnung und Anregung des Bindegewebes vor. Die Verbindung von Yoga und moderner Faszienforschung, schafft ein neues Verständnis, auch für Gymnastik und Sport.
„Yin Yoga für die Faszien“ Zernick-Foerster
Was suchen alle im Yoga? Tiefe und Entspannung, etwas, das man heute gar nicht unbedingt mit Yoga in Verbindung bringt, wenn man an die schlanken Frauen denkt, die neuerdings alles mit Yoga bewerben. Auch viele Yogastunden sind erschöpfende Workouts: Klar, dass danach alle in Shavasana eine Entspannung erfahren. Im Yin Yoga, das eigentlich nur Yoga heißen müsste, kann man tiefe Entspannung erfahren OHNE vorher den Bizeps überstrapaziert zu haben. Das setzt nun Sonja Zernick-Förster gleich mit Faszienyoga. So oder so möchten beide Techniken das Bindegewebe geschmeidig halten und dadurch den Körper schmerzfrei bekommen. In „Yin Yoga für die Faszien“ sind jedoch die Hilfsmitteln unerlässlich, man nimmt zur passiven Dehnung Polster, Kissen, Blöcke und Gurte. Dadurch können sich die Muskeln entspannen und erst danach lässt auch die Spannung in Sehnen und Faszien nach. In ihrem Buch erklärt die Autorin welchen Asanas für Anfänger und Fortgeschrittene sinnvoll sein können, bietet sechs Übungssequenzen für verschiedene Körperbereiche an und erläutert die Bedeutung der angesprochenen Faszien.
„Faszienyoga“ von Mattheus Els
In den Büchern über Faszien-Yoga kombinieren die Autoren das gern mit anderen Körpertechniken und östlichen Weisheitslehren. Die Kombination aus traditionellem Yoga und dem Wissen des „Faszienyoga“ kommt auch im Buch von Mattheus Els zum Tragen. Das glaubt man Mattheus Els gern, ist er doch Tänzer, Rolfer und Yoga-Lehrer. Aus dem Rolfing und der Idee der Tensegrity aus der Architektur nähert er sich Haltungen und Übungen. Das ist ein spannend anderer Ansatz. Laut Autor macht Faszienyoga das Leben erst lebendig: Die Dehnung im Yoga unterstützt Bindegewebe und Körperwahrnehmung, durch das spezielle Faszienyoga könne man das Bindegewebe jedoch optimal kräftigen und stimulieren. Man kann herausfinden, welcher der beiden Bindegewebstypen man ist, und dafür werden entsprechend verschiedene Varianten vorgestellt. Leicht verständlich sind allein die Namen der zwei Typen: „Schlangenmensch“ und „Wikinger“. Mit ein paar wenigen Übungen kann man es für sich im Alltag selbst herausfinden.