Shakti Milan Bags aus Kathmandu

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Kerstin Prothmann war einige Monate in Kathmandu, um dort ein Frauenprojekt aufzubauen. Herausgekommen ist eine Taschenproduktion aus alten Reissäcken. Das ist spektakulär, denn inzwischen werden die hippen Taschen weltweit verkauft. Der Weg dorthin war nicht immer einfach, doch das Taschenprojekt hat sogar das Erdbeben überstanden.

OK in Nepal

Hilfsprojekte gibt es auf der ganzen Welt. Dieses Projekt konnte man über einen Blog verfolgen und mitfiebern, ob denn alles in dem gesteckten Zeitrahmen klappen wird. Andere Länder andere Sitten, der Blog von Kerstin und Oliver Prothmann hat richtig Spaß gemacht und ich weiß jetzt einiges mehr über die Lebensweise in Nepal. Alles braucht dort viel mehr Zeit und Geduld, wo auch immer man hinkommt. Geht man zu Besuch, muss man erst mal Teetrinken und etwas essen, bevor man über das Geschäftliche reden kann. Kerstin scheint das genossen und auch alles vertragen zu haben. In Kathmandu Yoga auf dem Dach zu machen ist durch den Staub in der Luft eine echte Herausforderung, aber auch dadurch war sie nicht zu stoppen. Das nenne ich eine echte Yogini! Erst war sie allein in Nepal, später kam ihr Mann Oliver dazu. Deshalb heißt ihr Blog auch “OK in Nepal – Kerstin und Oliver besuchen Nepal”.

Shakti Milan Bags aus Kathmandu

Die Taschen werden im Hilfsprojekt Shakti Milan Bags fertigen Frauen und Männer aus der unberührbaren Kaste. Sie haben so die Möglichkeit, eigenes Geld zu verdienen. Das ist in der nepalesischen Gesellschaft für Frauen nicht selbstverständlich: Sie haben wenig Rechte und sind von ihren Männer abhängig. Eine Ausbildung kommt meist nicht infrage, da sie verheiratet werden. Verlässt sie der Mann, um im Ausland zu arbeiten, bleiben sie ohne die Möglichkeit eines Erwerbs zurück. Deshalb war es auch so entscheidend, einen Raum zu schaffen, Material und Geräte zu besorgen. Alles keine einfachen Unterfangen, die aus Spendengeldern finanziert werden. Bei diesem Projekt kommen die Gelder wirklich dort an, wo sie auch hin sollen. Man kann weiterhin spenden, da das Projekt immer weiter ausgebaut wird: Es werden neue Leute im Nähen ausgebildet und neue Produkte kommen dazu.

Jede Tasche ein Unikat

Nun gibt es ja schon genug Taschen auf der Welt. Diese Taschen sind aber besonders: Sie sind aus recycelten, gewaschenen Reissäcken, die mit einer durchsichtigen Schicht überzogen werden. Das Futter besteht aus einem Polyester-Baumwoll-Gemisch, um als Citybag allen Ansprüchen gerecht zu werden. Die Taschen zieren Bilder von Schauspielern (wer Bollywood mag), Schriftzügen der Reisfirmen oder Gottheiten wie Ganesha. Inzwischen gibt es die Taschen weltweit, die Produktpalette enthält auch Laptoptaschen, Federmäppchen und Kulturbeutel. Das Beste daran ist aber, dass Menschen mit einer schweren Biografie eine Chance bekommen. Manche nehmen sie an, andere gebe wieder auf. Durch diese Beschäftigung erlangen sie Selbstermächtigung, was ein gewisses Maß an Freiheit ermöglicht. Ganz im Sinne von Yoga!

Im Internet kann man die wunderschönen, bunten Taschen erwerben. Sie sind sehr robust, jede Tasche ist ein Unikat und kostet 39 Euro. Weitere Produkte finden Sie auf Shakti Milan Bags.

Annette Bauer

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