In Indien feiert man hinduistische Götter wie bei uns zu Weihnachten, nur viel bunter: Das Fest zu Ehren des Elefantengottes, das Ganesh Chaturthi, findet dieses Jahr am 5. September statt.
Geburtstag des Elefantengottes
Der Elefantengott wird in Indien verehrt wie ein Popstar, da verwundert es nicht das Ganesh Chaturthi zu den bedeutendsten hinduistischen Festen gehört. Man feiert den Geburtstag des Elefantengottes im Hindu-Monat Bhadra von Mitte August bis Mitte September. Ganesha ist der Überwinder von Hindernissen und verkörpert Weisheit, Glück und Erfolg. Kein Wunder also, dass sicherlich jeder Hindu irgendwann mal Ganesha zu Hilfe ruft. Die größten Feste zu Ganesh Chaturthi finden in Hyderabad, Chennai und Bangalore statt, in Mumbay feiert an dieses Fest sogar ganze zehn Tage lang.
Ganesha gehört zur “Holy familiy”
Er ist der Sohn von Gott Shiva und Parvati. Als Shiva ihm aus einem Missverständnis den Kopf abschlug, waren die ehelichen Wogen nur durch einen neuen Kopf zu glätten: Leider war das aber ein Elefanten-Kopf!So bekam Ganesha zu seinem Aussehen, das seiner Fröhlichkeit jedoch keinen Abbruch tut. Shiva machte ihn zum Heerführer, weshalb er den Beinamen Ganapati, Gebieter der Scharen, trägt. Er liebt Süßigkeiten, deshalb hat er auch so einen runden Bauch, mit dem er jedoch alles verdauen kann. Er macht uns vor, wie wir im Leben klarkommen: Gute Verdauung!
Ganesha-Fest: Ganesh Chaturthi
Monate vor dem Fest werden traditionell Götter-Figuren aus Ton (Murtis) hergestellt, die dann am ersten Festtag geschmückt und von Priestern geweiht werden. Man bringt ihnen Opfergaben wie Milch und Süßigkeiten, eingeweichte Linsen oder Mungbohnen (Vadapappu), Reispudding (Chalividi) oder Reisnudeln in süßer Milch (Palathalikalu). Am Ende der Festlichkeiten werden die Murtis in einer Prozession mit Musik und Tanz im Fluss oder Meer versenkt. Das soll Ganeshas Reise zum Göttersitz am Berg Kailash symbolisieren, auf der er das ganze Unglück mitnimmt. Leider werden heute aus kommerziellen Erwägungen Gipsfiguren mit chemischen Farben verkauft, die sich am Ende nicht besonders umweltverträglich in Wasser auflösen wie die Tonfiguren. In Goa sind Murtis aus Gips allerdings wieder verboten und man besinnt sich auf die Tradition. Das ist in diesem Fall sehr sinnvoll.
Essen hält Leib und Seele zusammen
Süßigkeiten gehören zu Ganesha wie die Gans zu Weihnachten. Seine Lieblings-Süßspeisen sind Laddus oder ayurvedisch Modak, was so viel bedeutet wie “eine Zubereitung, die den Körper glücklich macht”. Modak ist ein gekochtes oder gebackenes Klößchen, das aus Reis- oder Weizenmehl mit einer Füllung aus Kokosnuss, Palmzucker und Trockenobst zubereitet wird. Laddus dagegen sind aus Kichererbsenmehl und Ghee. Ähnlich wie Modak schmecken Karanjis, die aber sichelförmig sind, denn Ganesha hatte mal Streit mit dem Mond.