Sich etwas vornehmen: Sankalpa

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Sankalpa oder Samkalpa steht für den bewussten Wunsch, sich etwas vorzunehmen. Man kann es als guten Vorsatz beschreiben, für die Yogastunde oder für eine andere wesentliche Veränderung im Leben. Das liegt ganz bei Ihnen!

Den Geist ausrichten

Beim Sankalpa geht darum, die Gedanken fest auf ein Ziel hin auszurichten, sich etwas vorzunehmen, über Wünsche und Ausrichtung nachzudenken. Ob man das als eine eigene kleine Zeremonie gestaltet oder in der Entspannung eine  Affirmation wiederholt, man kann es auch einfach als guten Vorsatz nehmen: Liebevoll mit mir selbst umgehen, freundlich zu anderen sein oder jeden Tag etwas gesünder leben. Was immer Sie sich vornehmen, Sie richten Ihren Geist auf dieses Ziel hin aus, das Unterbewusstsein nimmt diesen Impuls auf. In meinen Stunden biete ich zu Beginn ein Sankalpa in der Kindhaltung an, jeder ist da ganz dicht bei sich selbst. Da fällt es leichter herauszufinden, welche Art von Unterstützung man sich selbst geben möchte.

Dem Samen zur Blüte verhelfen

Manche Yogis vergleichen den Vorsatz, den man sich als Sankalpa vornimmt, mit einem Samenkorn, das man in die Erde legt: Die Wiederholungen des Vorsatzes ähneln dem Gießen und Pflegen des Samens. Am besten setzt sich ein Samen im Geist fest, wenn man ihn in einem entspannten Zustand “einpflanzt”. Im Yoga macht man das häufig am Ende der Stunde in Shavasana im Yoga Nidra, dem yogischen Schlaf bei dem man jedoch nicht in tiefen Schlaf versinkt, sondern in einem Zwischenzustand verweilt. Man benötigt für diese Art der Tiefenentspannung etwa 20 bis 30 Minuten und kann das auch zu Hause mit einer CD üben. Das Sankalpa wird am Anfang und am Ende von Yoga Nidra dem Unterbewusstsein angeboten.

Sich etwas vornehmen: Sankalpa

Bija heißt Samen oder Keimsilbe und man tönt es wie ein einsilbiges Mantra. OM ist beispielsweise so ein Bija-Mantra und für jedes Chakra gibt es ebenfalls ein eigenes. Wenn man auf die Eigenschaften eines jeden Chakras meditiert und dazu die entsprechende Silbe tönt, flüstert oder einfach stumm denkt, aktiviert man das Chakra und die Eigenschaften. Die Silben lauten vom Wurzelchakra aufwärts: LAM-VAM-RAM-YAM-HAM-OM, im Scheitelchakra, das außerhalb vom Körper ist, ist Stille bzw. der Nachhall von OM. Ein ganzes eigenes Kapitel im Yoga und Ayurveda ist Nada Yoga, Yoga des Klangs: Man kann mit Klang heilen, beruhigen oder aktivieren. Warum sollte man also nicht einfach ein Sankalpa als Kompakt-Lösung über den Klang wählen?

Annette Bauer

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