Bollywood ist inzwischen bekannt, aber was bitte ist denn nun schon wieder Mollywood oder Kollywood? Sie dürfen gespannte sein!
Filme aus Südindien
Die Auflösung des Rätsels: Malayam-Kino nennt sich Mollywood und Filme aus der Filmschmiede Kodambakkam in Chennai werden auch als Kollywood bezeichnet. was ist denn daran nun so anders als an den Bollywoodfilmen aus Bombay (heute: Mumbai)? Im Unterschied zu den auf Hindi verfilmten Stoffen, sind die Filme aus Südindien auf Malayalam oder Tamil aus der dravidischen Sprachfamilie. Sie bringen andere Filmgrößen auf die Leinwand als im nördlichen Indien. Selbst bei uns kennt man bereits Shahrukh Khan und Amitabh Bachchan, Südindische Filmstars sind uns weniger bekannt. Vielleicht sind diese Filme weniger an westlichen Stoffen und weißen Hauptdarstellern interessiert und möchten eher den Südindischen-Stil abbilden?
Baahubali
Trotzdem gibt es natürlich auch in Mollywood oder Kollywood Musik, Tanz und Gesang, die typisch indische Filmdramaturgie. Der aktuellste Dauerbrenner aus Mollywood ist Baahubali, der teuerste Film der je produziert wurde! Es sollen extra Wasserfälle dafür gebaut worden sein… Eine Geschichte, die von Superkräften und Kämpfen, der großen Liebe und natürlich von Verrat handelt. Der Held begegnet in “Baahubali: The Beginning” seinem Schicksal, auch wenn alle versuchen, ihn davon abzuhalten. Das Ende des Films verspricht weitere Folgen des fiktiven Historiendramas. Ich bin schon ganz gespannt!
Mollywood: Malayam Cinema
Malayalam Filme findet man Indien, und ein paar wenige werden in den Vereinigten Staaten, Australien, Deutschland, Großbritannien und im Persischen Golf veröffentlicht. Werke wie “Marana Simhasanam” und “Vanaprastham” wurden 1999 auf dem Filmfestival in Cannes gezeigt. “Marana Simhasanam” erhält die sogar die Caméra d’Or dafür. “Adaminte Makan Abu” (“Abu, Son of Adam”) ist von Indien 2011 als offizieller Beitrag für die in der Kategorie des besten fremdsprachigen Films bei den Academy Awards eingereicht worden. Und was hat das mit Yoga zu tun? Aus Südindien kommen viele berühmte Yoga-Meister und Ayurveda-Spezialisten, da lohnt es, sich mit dieser sehr anderen Kultur zu beschäftigen.
Kollywood: Tamil Cinema
Der Sitz der tamilischen Filmindustrie befindet sich in Kodambakkam in Chennai und beeinflusst das indische Kinos genauso wie in Sri Lanka, Malaysia, Singapur und der westlichen Hemisphäre, da viele Tamilen (wie auch Inder Nordindiens) überall in der Welt leben. Die dravidische Kultur wurde in der tamilischen Sprache weitergegeben, das spiegelt sich in Theaterstücken und Geschichten der Cholas wider. Die sehr eigene dravidische Kunst- und Bildsprache beispielsweise des Kathakali (Tanzdrama) prägte den südindischen Filmstil. Sehenswert, wenn man mal einen findet.