Yoga für Skeptiker

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Ulrich Ott ist Neurowissenschaftler und erklärt uns Yoga in “Yoga für Skeptiker”. Das Ergebnis ist kompaktes Yoga-Basiswissen für Anfänger und Skeptiker, das er aus wissenschaftlicher Sicht mit interessanten Interviews erweitert.

Westlicher Blick auf Yoga

Um uns Yoga auf seine Weise nahe zu bringen, durchforstet Ulrich Ott kurz die historischen Yoga-Quellen und die kulturellen Einflüsse aus der Zeit, aus der sie stammen. Er erläutert auch die verschiedenen Übertragung aus dem Sanskrit ins Englische und ins Deutsche und welche Texte davon als seriöse Grundlage betrachtet werden können. “Yoga für Skeptiker” bietet, wie der Titel schon sagt, einen sinnvollen Einstieg für Skeptiker in die Materie. Im zweiten Teil des Buches wird der achtgliedrige Pfad des Patañjali vorgestellt: Die Yamas und Niyamas werden mit praktischen Übungen des Alltags verknüpft, anschließend stellt Ulrich Ott Übungen für Körperhaltungen (Asanas) im Stehen, Knien, Sitzen und Liegen und eine vollständige Sequenz vor.

Meditation für Skeptiker

Nach dem Kapitel über die Wendung nach innen (Pratyahara) folgt er dem achtgliedrigen Pfad weiter zu Konzentration, Meditation und Versenkung (Samadhi). Dem ganzen Thema hat er sogar ein weiteres Forschungsprojekt gewidmet: “Meditation für Skeptiker“, ein ebenfalls sehr lesenswertes Buch. Ulrich Ott nimmt immer wieder den Faden von Patañjali auf und bleibt bei dem erklärten Ziel, den Geist zur Ruhe zu bringen und was in der Versenkung geschieht. Bisher war das ein Mysterium, dem sich jeder alleine stellen musste, aber hierfür gibt es jetzt auch Erklärungen.

Wissenschaftliche Vertiefung

“Yoga für Skeptiker” von Ulrich Ott © O. W. Barth

Im dritten Teil des Buch kommt es nun zur wissenschaftlichen Vertiefung in Interviews mit Wissenschaftlern, die sich mit Themen wie Kundalini, Wiedergeburt und Yoga-Therapie auseinandersetzen. es ist eher ein Yoga-Buch ohne Spiritualität, das Skeptikern natürlich sehr entgegenkommt. Jedoch ist die Spiritualität und Yoga etwas, dass zusammengehört und im Westen oft verpönt ist. Etwas, das nicht erklärbar ist, ist für wissenschaftlich orientierte Menschen angstbesetzt, wird doch ihr ganzes Weltbild in Frage gestellt. Ulrich Ott bleibt die ganze Zeit über neutral, was den Leser dazu ermutigt, die Wirkung des Yoga selbst zu erfahren, und liefert in seinem Buch “Yoga für Skeptiker” ein kompaktes Basiswissen.

Ulrich Ott

Als Psychologe und Meditationsforscher promovierte Ulrich Ott mit einer Dissertation zum Thema Merkmale der 40 Hz-Aktivität im EEG während Ruhe, Kopfrechnen und Meditation. Er forscht seitdem über Meditation und veränderte Bewusstseinszustände. Da lag Yoga wohl sehr nahe und floss in seine Arbeit mit ein.

Annette Bauer

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