Reinheit im Yoga: Sauca

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Im Yoga geht es immer wieder um Reinheit und meint damit nicht einfach nur Putzen und Duschen. Sauca ist eines der fünf Niyamas und beschreibt, was mit der Reinheit im Hatha Yoga gemeint ist.

Äußerliche und innerliche Hygiene

Sauca steht für Sauberkeit und Reinheit und bezieht sich auf alle inneren und äußeren Angelegenheiten und Prozesse. Tatsächlich geht es in erster Linie um äußerliche, rein körperliche Hygiene. Darüber hinaus jedoch verbindet man ebenfalls innere Reinheit: Man enthält sich schlechten Gewohnheiten, Verhaltensweisen und Handlungen. Alle diese blockieren den Energiefluss und verstopfen die Energieleitbahnen (Nadis). Am Ende ist auch der Geist davon betroffen, der jedoch für die Energiearbeit klar sein sollte. Erst wenn der Geist klar ist, kann man lernen sich zu konzentrieren, die Sinne zurückzuziehen und zu meditieren.

Yoga und Pranayama

Tatsächlich geht es im Yoga um die Reinigung aller Ebene des Seins. Sind alle Unreinheiten beseitigt, scheint Atman durch das Wesen hervor. Yogahaltungen (Asanas) und Atemübungen (Pranayama) dienen der Reinigung durch die tägliche Yogapraxis (Sadhana). Eine nicht übermäßige, sattvische und vegetarische Ernährung und regelmäßiges Fasten wird in den meisten Yoga-Traditionen vorausgesetzt. Ist man auf diesem Weg eine Zeit lang vorangeschrittenen, kommen die Reinigungstechniken des Hatha Yoga (Kriyas) dazu.
Aus der Gheranda-Samhita: „Zur Reinigung braucht es Shatkarma, zur Festigkeit Asana, zur Unbeweglichkeit Mudra, zur Beständigkeit Pratyahara, zur Leichtigkeit Pranayama, zur direkten Wahrnehmung des Selbst Dhyana und zur Makellosigkeit, der Stufe der Befreiung, kein Zweifel: Samadhi.“

Reinheit im Yoga: Sauca

Mit den Reinigungstechniken im Hatha Yoga möchte man den Körper unterstützen, um die aufgewendete Energie des Körpers so gering wie möglich zu halten. Diese Energie soll dem Weg der Befreiung zur Verfügung stehen. Man unterstützt sie zusätzlich über die zugeführt Nahrung. Die Nahrung sollte von bester Qualität sein, also nichts Altes, Vorgekochtes oder Verschimmeltes (Käse, Pilze). In der ayurvedischen Küche findet man viele Anregungen, die tatsächlich gut umsetzbar sind. Vermeiden Sie Energieräuber wie nervige Menschen und schlechtes Fernsehen. Zu einer sattvischen Lebensweise gehören unbedingt auch Unterscheidungsfähigkeit, gute Gedanken, eine gute Umgebung und gute Freunde. Sauca bedeutet, die richtigen Entscheidungen zu treffen, Yamas und Niyamas zu befolgen und das Studium der Yoga-Schriften: Ein sehr weites Feld für „nur“ Reinheit.

Annette Bauer

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