Yoga und der Tag der Deutschen Einheit

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Das Wort Einheit ist ein sehr schönes Wort. Es passt auch hervorragend zu Yoga, denn Yoga bedeutet anschirren, anbinden, rückverbinden. Genauso wie das lateinische Wort “re-ligio”. Man verbindet zur Einheit, im Falle von Yoga die Verbindung mit der unzerstörbaren, ewigen Essenz: Atman. Am heutigen Tag feiern wir die Deutsche Einheit.

Wenn Mauern fallen

Atman steht für Lebenshauch oder Seele, es beseelt alles Lebendige auf der Welt. Er steht aber auch für die Weltseele, mit der wir uns rückverbinden wollen. Diese Verbindung ist deshalb so erstrebenswert, weil sie uns tiefe Gelassenheit, Frieden und Freiheit bringt. Diese Verbindung erlangt man mit Asanas und Pranayama, die Voraussetzung für Meditation: das ist dann die eigentliche Verbindung mit Atman. Nur ist diese Einheit nicht so leicht dauerhaft aufrecht zu erhalten. Bei der Deutschen Einheit ist es ähnlich: Man muss sich immer daran erinnern, wie großartig das ist. In der Schule haben wir gelernt, es gibt zwei Deutsche Staaten. Punkt. Und dann fällt die Mauer – wie wunderbar! Hindernisse wurden überwunden, Gemeinsamkeiten wiederentdeckt. Einheit beinhaltet auch Unterschiede: Zwischen Menschen, im Länderverband oder in Europa.

Yoga und Einheit im Alltag

Im Yoga bekommen die Unterschiede ebenso Raum, jeder Yogaschüler geht seinen eigenen Weg, im eigenen Tempo. Vielleicht macht der eine ein Leben lang Körperübungen und fühlt sich damit wohl, ein andere sitzt jeden Tag stundenlang und meditiert. Nur um zur wirklichen Einheit zu gelangen, muss alles zusammenkommen: Asanas, Pranayama und Meditation. Man kann nicht völlig weltfern leben und den Körper vernachlässigen. Man muss den Alltag integrieren können. Macht man wiederum nur Körperübungen, aber achtet nicht auf Atem und Geist, ist es reine Gymnastik. Man muss alle Teile berücksichtigen, um erfolgreich zu sein. Das gilt eben nicht nur für Yoga, das kann man genauso auf Alltag, Beziehungen und Berufsleben anwenden. Sei achtsam in allem, was du tust. So einfach!

Gelassenheit am Tag der Deutschen Einheit

Da der Tag der Deutschen Einheit vom damaligen Kanzler auf den 3. Oktober gelegt wurde, feiern wir dieses großartige Ereignis also im Herbst. Beispielsweise mit einer Yogastunde zum Thema Gelassenheit. Warum hat man aber, wenn der Tag neu festgelegt wurde, nicht einen Tag im Sommer gewählt? Da würde es doch so richtig Spaß machen, draußen ein Volksfest zu feiern! Irgendwie ist das für mich eine verpasset Chance, als wäre uns unser Nationalfeiertag peinlich und wird verschämt in den Herbst geschoben. Tse! Und dann stelle ich mir jedes Jahr folgende Frage: Was wünscht man sich zum Feiertag in Deutschlands Kantinen? Happy Vereinigung? Oder: Schöne Einheit?
“Du und ich – wir sind eins. Ich kann dir nicht wehtun ohne mich zu verletzen.” Mahatma Gandhi

Annette Bauer

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