Wozu macht man eigentlich Yoga? Und „machst“ du Yoga oder ist es deine innere Haltung, die ihn erst zu Yoga werden lässt?
Wunschlos Yogi
Dehnübungen, Entspannung oder Meditation – für jeden ist etwas dabei. Das ist toll, aber ist da nicht noch etwas mehr? Denn das erklärte Ziel laut alter Schriften wie dem Yoga Sutra ist die Befreiung des Geistes. Was heißt das denn nun schon wieder? Über den Körper und den Atem kannst du zu dir kommen und wirst hoffentlich eins mit deinem Geist. Das ist doch schon mal eine andere Hausnummer als „Gymnastik“, stimmt’s?
Dein Weg könnte sogar zum „unvergänglichen Selbst“ und zur Verschmelzung mit dem All-Eins-Sein führen. Oh ja!
Eine verwirklichte Yogini handelt frei von Wünschen und Begierden, frei vom Wunsch nach Lohn und Lob für sein Verhalten. Überleg dir doch mal: Was hat Yoga für dich bisher getan oder wobei hat es dir geholfen? Es geht nicht allein um die Dehnung deines Körpers, sondern um Freiheit im Geiste. Wenn du regelmäßig Yoga über eine Zeit übst, kannst du erforschen und herausfinden, in welchem Bereich du dich schon weiter und freier fühlst als vorher.
Mit Yoga kannst du deine Berufung (Dharma) für dein Leben finden: Das kann bedeuten, einen neuen Arbeitsplatz oder eine neue Ausbildung zu suchen, um Erfüllung zu finden. Oder zu verstehen, warum deine jetzige Situation so ist, wie sie ist. Yoga ist ein Weg zu mehr Freiheit und kann dir helfen, offen zu sein für neue Lebensweisen. Auch wenn das bedeutet: neuer Lebenspartner, neue Freunde, ja ein ganz neues Umfeld, das einen trägt und unterstützt.
Und er kann dir helfen, etwas zu akzeptieren und damit zufrieden zu sein. Vielleicht muss überhaupt nichts geändert werden?!
Freiheit: Yoga ist mehr als Gymnastik
Wie sieht das im Alltag aus? Um freier zu werden, sollte man sich selbst erst mal kennenlernen. Dann kannst du feststellen, wie du in Situationen reagierst. Kannst du lernen, nicht sofort zu reagieren und einen Moment abzuwarten? Dann hast du auch die Möglichkeit eine andere Reaktion auszuprobieren oder noch besser, vielleicht sogar gelassen zu bleiben. Wow, das wäre doch manchmal sehr gut, oder?
Das gelingt dir mit Achtsamkeitstraining oder den Techniken des Yoga. Tatsächlich kannst du das auch schon während einer Dehnübungen erlernen, indem du achtsam mit dir übst und erspürst, wie es dir geht. Das tun die meisten Menschen nämlich nur sehr selten im Alltag. In der Meditation kannst du deinen Gedanken auf die Spur kommen, um sie zu beobachten:
- Welche wiederkehrenden Gedanken belasten dich?
- Welcher Gedanke funkt dir immer wieder dazwischen?
- Wie deine Gedanken deine Gefühle beeinflussen?
Das bedeutet also, sitzen, es wahrnehmen und die Gedanken ziehen lassen, dabei neugierig abwarten, was sich als nächstes präsentiert. Eine spannende Sache, besser als Kino!
Zeit, Geduld und Disziplin
Zu Beginn fand ich das alles andere als spannend. Es braucht Zeit, Geduld und Disziplin, immer wieder langsam und achtsam Asanas, Pranayama und Sitzen in Stille zu üben. Allein meine richtige Sitzhaltung zu finden, hat schon Jahre gedauert: Vipassana war da sehr hilfreich. Ich konnte inzwischen immer mal ein kurzes Gefühl von Weite und Freiheit erhaschen. Ich bin dadurch neugieriger geworden und das lässt mich in Freude weiter meditieren.
Die schwierigste Frage war für mich: Wie gelingt „weniger ist mehr“?
Es ist schwerer geworden, entspannt und ruhig zu sein: Die Medien sind schneller geworden, der Alltag hektischer und die Sorgen nicht kleiner. Sich diesem Druck von außen zu entziehen, ist eine Kunstform geworden – wie man an den Millionen von Ratgeberbüchern erkennen kann. Ein guter Einstieg ist das MBSR-Training, da tastest du dich an die Achtsamkeit im Alltag heran und lernst verschiedene Meditationsformen kennen.
Berliner Mauer und die Vergänglichkeit
Erinnere dich an das Bild der Berliner Mauer: Sie bestand eigentlich „nur“ aus bröckeligem Beton, konnte aber 28 Jahre lang Deutschland teilen. Mit Disziplin und zum richtigen Zeitpunkt haben die Bürger montags demonstriert und schließlich die Wende gebracht. So ist durch den inneren Wusch nach Freiheit auch im Außen Freiheit wahr geworden. Es war ein Weg von innen nach außen, mit Yoga geht man den Weg nach innen. Mit der gleichen Disziplin können Hindernisse überwunden werden, auch deine inneren Widerstände. Dann wir Teilung oder das Gefühl von Getrenntsein aufgehoben, und jedes Leid endet.
Und eigentlich hattest du ja nur ein bisschen Gymnastik auf der Matte machen wollen und Yoga kann dich doch so viel weiter bringen! Wer hätte das gedacht?
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