Vor etwas Angst zu haben, kann sinnvoll sein und sicherte früher das Überleben. Wird die Angst jedoch übermächtig, schränkt sie das Leben ein. Mit Neugier kann man die Angst austricksen.
Wissen ist Macht
Gerade wenn es um Angst geht, kann ein mehr an Wissen dazu beitragen, sie zu überwinden. Es ist eine Entscheidung, die man trifft, oder eine Haltung, die man einnimmt. Die innere Einstellung entscheidet über die Qualität des Daseins: Wie erlebe ich meine Umwelt? Ist sie interessant oder kenne ich das alles schon? Lasse ich mich noch begeistern? Wer schon abgeklärt mit allem umgeht, hat aufgegeben und betrachtet das Leben nicht mehr als ein Wunder. Dabei sollte das Leben doch Spaß machen und keine Belastung darstellen. Neugierig lebt es sich länger und zufriedener, denn das ganze Leben ist ein Abenteuer! So bereiste der Hamburger Lehrer Jan Kammann ein Jahr lang 14 Ländern, um die Kulturen und Herkunftsländern seiner Schüler kennenzulernen. Das baut Brücken und reduziert Ängste auf beiden Seiten. Hut ab!
Angst mit Neugier begegnen
Kinder haben eine natürliche Neugier, die Gier nach Neuem. Zweijährige stellen ihren Eltern wohl über hundert Fragen pro Stunden. Wie viele Fragen stellen Sie noch? Oder sind Sie eher der Typ, der schon alle Antworten kennt? Im Alter scheinen wir alles schon mal erlebt zu haben und können Situationen sofort in gut oder schlecht einsortieren. Das verhindert die natürliche Offenheit für Menschen und Situationen. Wissensdurst muss dann schon aktiv geschürt und gefördert werden, nicht nur bei Kindern, sondern auch und gerade bei Älteren. Nehmen die beruflichen Anforderungen ab oder zieht sich der Mensch zurück, beraubt er sich selbst der Lebenskraft. Am besten probiert man regelmäßig etwas Neues aus. Dazu muss man kein Meister seines Faches werden, sondern einfach nur Spaß am Lernen entwickeln: “Einmal im Jar solltest Du einen Ort besuchen, an dem du noch nie warst.” Dalai Lama
Mitgefühl und Anteilnahme
Kultivieren Sie also Ihre Neugier und Ihren Wissensdurst. Das Interesse an anderen Menschen und deren Schicksalen führt zu Mitgefühl und Anteilnahme. Man bleibt achtsam in Kontakt, erhält Freundschaften und knüpft sogar neue und mit Menschen der jüngeren Generation. Auch das sind Faktoren, die der Angst den Wind aus den Segeln nehmen: Angst vor Vereinsamung, nicht mehr mithalten zu können, nicht zu verstehen, was passiert. Wie beim Yoga geht man mit sich und mit anderen in Kontakt und bleibt verbunden. Die Verbindung muss man immer wieder suchen. Das sollte nicht mühselig sondern spannend sein! Anstatt zu resignieren und starrköpfig zu werden, bleibt man flexibel im Kopf. Kommen Sie zum Yoga und verbinden sich!
Geistig aktiv gegen Alzheimer
Neurowissenschaftler haben herausgefunden, dass eine gesunde Wissbegier und mentale Herausforderungen bei Alzheimer-Demenz das Gehirn positiv beeinflussen. Im Umkehrschluss stellt sich die Frage, ob Neugier auch die Alterung des Gehirns aufhalten kann. Auch dazu haben Wissenschaftler einiges herausgefunden: Lernen schafft immer wieder neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Die Neuroplastizität des Gehirns kann bis ins hohe Alter geformt und gefördert werden. Wer aufgibt, hat verloren und wer neugierig bleibt, hat länger mehr vom Leben. Es ist also Disziplin gepaart mit Gelassenheit gefragt. Selbst wenn man dann doch an Alzheimer-Demenz erkrankt, werden sich die Folgen erst später zeigen als bei geistig trägen Menschen. Bleiben Sie geistig aktiv und flexibel im Alltag.