Wie steht es denn mit deinen guten Vorsätzen vom neuen Jahr? Wie weit sind wir gekommen, was konnten wir umsetzen? Es ist ja auch nicht verkehrt, sich einzugestehen, dass die Ziele zu hoch gesteckt waren oder die falschen sind.
Gewohnheiten mon amour!
Du nimmst dir vor, jeden Morgen zu meditieren oder regelmäßig zum Sport zu gehen. Die ersten Tage läuft alles wunderbar, du fühlst dich stark und motiviert. Doch dann kommt ein stressiger Tag, du schläfst schlecht oder es regnet in Strömen – und schwupps, ist die neue Gewohnheit wieder weg.Hoppala!
Das ist völlig normal und hat nichts mit mangelnder Willenskraft zu tun. Dein Gehirn liebt das Vertraute, denn das kostet weniger Energie. Neue Verhaltensweisen einzuüben ist wie einen neuen Trampelpfad durch einen dichten Wald zu schlagen – am Anfang musst du dich durch Gestrüpp kämpfen, während der alte Weg (Samskaras) daneben breit und bequem daliegt. Je öfter du den neuen Weg gehst, desto breiter wird er, bis er irgendwann zur neuen Gewohnheit wird.
Aber das braucht Zeit, Geduld und vor allem Freundlichkeit mit dir selbst. Deshalb sind diese Hauruck-guten-Vorsätze zu Beginn des Jahres oft zum Scheitern verurteilt.
Aber es ist doch Winter! Wo soll da die Energie herkommen? Gerade, wenn es ums Abnehmen geht, möchtest du doch dein Verdauungsfeuer nicht löschen!
Dann spürst du vielleicht, wie sich die Anspannung in deiner Brust löst, wenn du aufhörst, gegen dich selbst zu kämpfen. Genau diese liebevolle Haltung dir gegenüber ist der Schlüssel zur Veränderung. Nicht der eiserne Wille, nicht die Selbstgeißelung, sondern das mitfühlende Verstehen, dass Veränderung ein Prozess ist mit Höhen und Tiefen. Und manchmal ist die beste Veränderung überhaupt, zu lernen, dass du auch ohne ständige Optimierung gut genug bist. Hey, wie wäre das denn?
Gute Vorsätze
Natürlich nehme auch ich Silvester zum Anlass, Pläne zu schmieden, gute Vorsätze zu machen und Altes loszulassen. Das Ändern aber zu leben bedarf großer Energie, die ich im Winter einfach nicht aufbringe. Ich brüte die Strategie aus, um dann im Frühjahr so richtig loszulegen. Der Frühling ist meine liebste Jahreszeit, da habe ich am meisten Energie. Ayurvedisch betrachtet muss da Neue interessant und positive Erfahrungen bereithalten, damit man bei der Stange bleibt. Sonst schleichen sich alte Gewohnheiten ein und man bleibt in seinen ausgetretenen Pfaden, den Samskaras, hängen.
Das Leben ändern ist für mich immer ein merkwürdiger Gedanke, denn es ist wie es ist. Möchte man jedoch etwas verändern, muss man diese Veränderungen ganz praktisch in den Alltag bringen, aber der Alltagsstress hält einen oft genug davon ab, mehr Sport zu treiben oder sich gesünder zu ernähren. Ohne Opfer geht es nicht: Da muss man schon mal zehn Minuten früher aufstehen, um ein paar Übungen zu machen, oder eine halbe Stunde, um gesundes Essen für die Mittagspause vorzubereiten. Lassen Sie diese zehn Minuten über drei Wochen zur Routine werden, wenn Sie dann feststellen, wie stark, gesund und selbstbewusst Sie in jeden Tag gehen, werden Sie gern dabeibleiben!
Pausen und Abstand schaffen
Du weißt selbst am besten, wo Fallen und Hindernisse auf dich lauern. Ist es die abendliche Belohnung, der Freundeskreis oder der Stress im Büro? Lege dir einfach keine Schokolade in die Schublade und geh stattdessen fünf Minuten um den Block. Danach hast du zu deinem Impuls, Schokolade zu essen, oder bei Stress mit deine*r Partner*in etwas Abstand gewonnen und musst nicht auf die gewohnte Weise reagieren. Oder wie wäre es mit ein paar Yoga-Übungen oder einer fünfminütigen Atem-Meditation? Lausche deinen Gedanken und lass sie an dir vorbeiziehen.
Wenn es dennoch nicht klappt
Betrachte das „Ändern leben“ nicht als Gradmesser für dein Können. Wenn es nicht klappt, ist das absolut kein Versagen. Überprüfe lieber noch mal die Vorsätze auf Stimmigkeit und schauen dir auch deine persönlichen Hindernisse an. Ein heikler Punkt ist Disziplin oder freiwillige Intensität, denn wir leben in vielen Bereichen äußerst diszipliniert. Da kann man meist nicht auch noch im Privatleben die ständige Selbstkontrolle aufrechterhalten. Bist du abends erschöpft, ist es die Selbstkontrolle auch. Also sorge tagsüber für ausreichend Pausen, um deine Energie wieder aufzuladen. Ansonsten genieß doch bitte einfach deine Schokolade – ohne schlechtes Gewissen.
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