Faszien und Faszientraining sind gerade unglaublich angesagt. Ich stelle dir dazu ein paar Bücher vor.
Körper-Therapeuten und Yoga-Lehrende wissen seit Jahrhunderten um die gute Wirkung des Dehnens, nur ist es jetzt gerade wissenschaftlich belegt worden. Einige Bücher behandeln das Thema Yoga und Faszien auf unterschiedliche Weise, ich stelle Ihnen drei vor.
„Dynamisches Faszien-Yoga“
Amiena Zylla unterrichte neben Yoga auch Pilates und ist bei Robert Schleip ausgebildete Faszientrainerin, DEM Faszienforscher. Das ist eine tolle Voraussetzung für fundiertes Wissen zu Faszientraining. In ihrem Buch stellt sie uns ein dynamisches Faszien-Yoga vor, bei dem in klassischen Positionen mit verschiedenen Bewegungen gespielt wird – etwas, das im Iyengar Yoga oder Pilates kaum denkbar wäre, aber genau den richtigen Effekt auf das Fasziengewebe haben soll. Daneben arbeitet sie wie im Faszientraining auch mit Rollen und Bällen, um das Gewebe auszuquetschen, damit es sich danach wieder mit neuer Flüssigkeit füllen kann. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Schmerzen wirklich nachlassen. Und das bereits am ersten oder zweiten Übungstag! Am Ende des Buches gibt es Ernährungstipps zur langfristigen Pflege der Faszien und eine DVD mit drei Übungsprogrammen und einem Faszien-Gruß. Amiena Zylla macht daraus eine spielerische, fröhliche Angelegenheit.
„Yoga-Faszientraining“
Auch das Buch von Katharina Brinkmann „Yoga-Faszientraining“ ist wesentlich umfangreicher und reich bebildert. Die Autorin hat darin einen großen Übungskatalog über mehrere Kapitel und für verschiedene Anforderungen zusammengestellt. Sie führt in die Faszienthematik und Anatomie ein, dann kommt ein Faszien-Übungskatalog im vierten Kapitel und danach kombiniert sie ab Kapitel fünf alles mit Yoga-Haltungen und -Abfolgen. Letztlich ergänzen sich die Übungen, ob mit Rolle oder ganz klassische Yoga-Haltungen. Im neunten Kapitel finden sich drei Variationen eines „Fasziengrußes“ und sechs Sequenzen für verschiedene Beanspruchungen. Für Katharina Brinkmann ist Yoga das ideale Faszientraining, bei ihr werden die Positionen jedoch eher länger gehalten als bei Amiena Zylla und kürzer als beim Yin Yoga.
„Faszientraining mit Yin-Yoga“
Im Yin Yoga verweilt man in Haltungen über eine längere Zeit, um dem Körper eine tiefere Entspannung zu ermöglichen. Die Schwerkraft dehnt so Muskeln passiv. Das ist eine Erfahrung und für den Körper natürlich auch ein ganz anders gesetzter Reiz. Bennewitz und Kubasch verbinden diese beiden aktuellen Trends zu in ihrem Buch „Faszientraining mit Yin-Yoga“. Es verbindet in einfachen und kurzen Kapiteln Theorie und Übungen aus dem Yin Yoga mit Faszientraining. Sie bringen komplexe Themen auf den Punkt, bieten 25 Yin Yoga Übungen an, sieben Faszienübungen mit Foamroller und fünf etwa dreißig-minütige Sequenzen für die Beine, den Rücken, zur Stressreduktion und als Detox-Maßnahme. Gelernt haben die beiden Autoren Yin Yoga bei Paul Grilley, dem Erfinder von Yin Yoga, obwohl sie sonst aus dem Power Yoga kommen. Ihr Buch ist einfach gehalten und dadurch für mich ebenfalls gelungen.
Bücher über Yoga und Faszientraining überschwemmen förmlich den Markt. Welches ist, wozu geeignet? Richtig Lust auf das Thema habe ich aber wieder durch die Einleitungen und Vorworte der folgenden drei Bücher bekommen.
„Faszien-Yoga“ von Lucia Nirmala Schmidt
Erfahren habe ich, dass Muskeln verkleben und Schmerzen verursachen und Stress lässt die Spannung in den Faszien steigen. Um den daraus resultierenden Elastizitätsverlust, also Steifheit und Verhärtungen, wieder beweglich zu machen, setzt Lucia Nirmala Schmidt schon mal gern Rollen und Bälle ein. Bisher fand ich das eher merkwürdig, habe aber aufgrund ihres Buches mit Bällen und Rolle experimentiert. Genial! Schlimme Schulterschmerzen können aufgelöst werden. Allein das Vorwort hat mir Lust gemacht, das alles mal auszuprobieren, denn sie hat mich zurückgeholt auf Anfang (gehe über los und nimm um Himmels willen die 500 mit! :))) Yoga soll auch einfach Spaß machen. Ausrichtung ist wichtig, in die Tiefe gehen auch, aber den Spaß sollte man an Yoga niemals vergessen! Im Buch „Faszien Yoga“ und auf einer beiliegenden DVD stellt sie ein sanftes, aber effektives Übungsprogramm zur Dehnung und Anregung des Bindegewebes vor. Die Verbindung von Yoga und moderner Faszienforschung, schafft ein neues Verständnis, auch für Gymnastik und Sport.
„Yin Yoga für die Faszien“ Zernick-Foerster
Was suchen alle im Yoga? Tiefe und Entspannung, etwas, das man heute gar nicht unbedingt mit Yoga in Verbindung bringt, wenn man an die schlanken Frauen denkt, die neuerdings alles mit Yoga bewerben. Auch viele Yogastunden sind erschöpfende Workouts: Klar, dass danach alle in Shavasana eine Entspannung erfahren. Im Yin Yoga, das eigentlich nur Yoga heißen müsste, kann man tiefe Entspannung erfahren OHNE vorher den Bizeps überstrapaziert zu haben. Das setzt nun Sonja Zernick-Förster gleich mit Faszien-Yoga. So oder so möchten beide Techniken das Bindegewebe geschmeidig halten und dadurch den Körper schmerzfrei bekommen. In „Yin Yoga für die Faszien“ sind jedoch die Hilfsmittel unerlässlich, man nimmt zur passiven Dehnung Polster, Kissen, Blöcke und Gurte. Dadurch können sich die Muskeln entspannen und erst danach lässt auch die Spannung in Sehnen und Faszien nach. In ihrem Buch erklärt die Autorin, welchen Asanas für Anfänger und Fortgeschrittene sinnvoll sein können, bietet sechs Übungssequenzen für verschiedene Körperbereiche an und erläutert die Bedeutung der angesprochenen Faszien.
„Faszienyoga“ von Mattheus Els
In den Büchern über Faszien-Yoga kombinieren die Autoren das gern mit anderen Körpertechniken und östlichen Weisheitslehren. Die Kombination aus traditionellem Yoga und dem Wissen des „Faszienyoga“ kommt auch im Buch von Mattheus Els zum Tragen. Das glaubt man Mattheus Els gern, ist er doch Tänzer, Rolfer und Yoga-Lehrer. Aus dem Rolfing und der Idee der Tensegrity aus der Architektur nähert er sich Haltungen und Übungen. Das ist ein spannend anderer Ansatz. Laut Autor macht Faszien-Yoga das Leben erst lebendig: Die Dehnung im Yoga unterstützt Bindegewebe und Körperwahrnehmung, durch das spezielle Faszien-Yoga könne man das Bindegewebe jedoch optimal kräftigen und stimulieren. Man kann herausfinden, welcher der beiden Bindegewebstypen man ist, und dafür werden entsprechend verschiedene Varianten vorgestellt. Leicht verständlich sind allein die Namen der zwei Typen: „Schlangenmensch“ und „Wikinger“. Mit ein paar wenigen Übungen kann man es für sich im Alltag selbst herausfinden.
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