Jnana Yoga

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Inhalte

Die Wurzel allen Übels ist Nichtwissen (Avidya). Dagegen kann man Jnana Yoga wählen, den Yoga-Weg des Wissens und der Erkenntnis, um am Ende zur Befreiung zu gelangen.

Wissen verknüpft mit Weisheit

Jnana Yoga  ist der Yoga-Weg des Wissens (Jnanamarga) anders als bei Karma-, Bhakti– oder Raja-Yoga. Durch das Streben nach Erkenntnis findet man Wahrheit und dadurch die Befreiung (Moksha) aus dem Kreislauf der Wiedergeburten. Dabei geht es ganz und gar nicht um Gelehrtenwissen und Theorien, sondern um die Erlangung von selbst gefundener, innerer Weisheit. Sicherlich ein Grund, warum ich darüber schreibe und das gelernte und angelesene Wissen anderen plausibel machen möchte: Indem ich es erkläre, verstehe ich es selbst besser, vertiefe meine Verständnis auf dem Weg zur Befreiung. Das Tollste ist: Dieses Wissen ist in jedem von uns vorhanden, es muss nur wieder entdeckt und verstanden werden.

Jnana Yoga im Alltag

Wie erlangt man das Wissen des Jnana Yoga? Man kann sich in drei Schritten der inneren Weisheit nähern: Durch Erklärungen im Unterricht bei einem Lehrer oder Guru. So wird sichergestellt, dass der Inhalt auf den Schüler abgestimmt wird, ihm je nach Erkenntnisbereitschaft die Lektionen nahegebracht werden. Dieses Wissen muss dann vom Schüler im zweiten Schritt verarbeitet werden. Das geschieht durch Übungen und Hinterfragen des Gehörten. Erst wenn dieses Wissen zu einem eigenen Wissen verdaut wurde, geht es im dritten Schritt um die Meditation über das Gelernte. Dann erst führt das Wissen zu Erkenntnis.

Was es für Jnana Yoga braucht

Unterstützt wird Jnana Yoga, der Weg der Erkenntnis, überhaupt erst durch den Wunsch nach Erkenntnis. Nur wer neugierig bleibt, wird weiter kommen. Dazu benötigt man noch Unterscheidungsfähigkeit (Viveka), um zwischen Wahrheit und Illusion (Maya) zu unterscheiden. Mit Abhyasa und Vairagya geht man mit Disziplin und Gelassenheit seinen Weg zur Befreiung. Dazu braucht man Ausdauer, Geistes- und Sinneskontrolle, Konzentration, aber auch Glaube und die Enthaltung von schädlichen Handlungen.

Meditation im Jnana Yoga

Es gibt eine tolle Meditation für Jnana Yoga, die sich „Neti, neti“ (nicht dies, nicht das) nennt. Man beginnt darüber nachzusinnen, was man alles nicht ist: Was bin ich, wenn ich nicht mein Beruf, mein Geschlecht, meine Nationalität bin? Was, wenn ich nicht mein Körper und meine Gedanken und Gefühle bin? Am Ende könnte die Einsicht stehen: A) wir sind alle eins, B) wir stammen alle aus der selben Quelle und C) kehren alle dorthin zurück. Man kann auch direkt über Brahman meditieren: Beispielsweise mit dem Satz „Du bist das“ (Tat tvam asi) oder „Ich bin Brahman“ (Aham brahmasmi) oder „Atman und Brahman sind eins“ (Ayam atma brahma). So gelangt man ebenfalls der letztendlichen Wahrheit immer näher. Natürlich erfordert es kontinuierliche Praxis und einen reinen Lebensstil. Das kann nicht jeder leisten. Aber je wichtiger einem der Erkenntnisgewinn wird, um so disziplinierter kann man diesem Weg folgen.

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Hallo, ich bin Annette

Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

Andere Menschen begleite ich als Heil­prakti­kerin mit einer ressour­cenorien­tiert, systemisch oder mit einer Trauma­therapie.

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