Kundalini-Schlangenkraft im Alltag

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Die Kundalini-Kraft hat als Symbolbild die Schlange, dreieinhalbfach eingerollt soll sie sich ent-wickeln und aus dem Wurzelchakra nach oben zum Kronenchakra aufsteigen. Der Mensch entwickelt sich von der materiellen zur geistigen Welt. Und was haben die hinduistischen Gottheiten Shiva und Shakti damit zu tun?

Mit den Kräften umgehen

Die Schlangenkraft aktiviert und verbindet alle Chakras auf dem Weg nach oben. Dabei entrollt sich die Schlange und trägt die Shakti, die weibliche, grenzenlose Kraft. Sie steigt durch den Sushumna-Nadi und durch alle Chakras nach oben Richtung Kronenchakra auf. Im Herzen verbindet sie sich mit Shiva, der männlichen, ewigen, absteigenden Kraft. Dabei sollte man sanft und vorsichtig mit diesen Kräften umgehen, um einen angemessenen Ausgleich zwischen den beiden Kräften zu erlangen. Erfahrungen und Erkenntnisse über sich und das Leben kann man dabei gewinnen. Das Ergebnis sind Gesundheit, die Befreiung von Schmerz und Krankheit und die Heilung auf geistiger Ebene. Das kann man als Transformation oder spirituelle Entwicklung bezeichnen.

Shiva und Shakti zusammenbringen

Die angestrebte Verbindung von weiblicher und männlicher Kraft, von Shiva und Shakti, kann man mit dem chinesischen Yin und Yang vergleichen. Koshas, Nadis und Chakras werden durch die Kundalini-Kraft aktiviert. Körper und Geist werden gereinigt und schaffen die Verbindung zu unserem Wesenskern: Shiva ist unsere eigene Göttlichkeit. In jedem von uns wohnen beide Kräfte. Denn zur Heilung und Transformation benötigt es den Ausgleich und Ausgewogenheit zwischen beiden. Dazu wandert die Kundalini-Shakti nach oben durch Sushumna-Nadi und Shiva steigt herab. Iim Herzen vereinen sich beide Energien. Shiva ist der Zerstörer der Unwissenheit, löst Anhaftungen und Illusionen. Er steht für grenzlose Glückseligkeit und reines Gewahrsein.

Kundalini: Die Schlangenkraft im Alltag

Alles zusammen ist ein gedankliches Konzept, um Spiritualität zu entwickeln. Im Kundalini-Yoga geht es vor allem darum, die Energie zum Fließen zu bringen. Die Grundlagen dazu findet man in der Hatha Yoga Pradipika. Aber auch alle anderen Yoga-Richtungen befassen sich letztlich immer mit der Reinigung von Körper und Geist, um die Lebensenergie Prana für die spirituelle Entwicklung lenken zu können. Indem man die Koshas (Hülle oder Energiekörper) durch Übungen des achtgliedrigen Pfades und die Nadis durch Pranayama reinigt, entfalten sich die Chakras parallel dazu. Die Kundalini-Kraft durchdringt alles und um sie zu lenken, muss der Körper gut genährt und frei von Drogen sein. Für diese Erfahrung  sollte Stress reduziert und für die Transformation Zeit und Raum geschaffen werden. Massagen, die Unterstützung einer Gruppe oder eines Therapeuten helfen, genauso wie die Lektüre über Kundalini, Shiva und Shakti. Wenn die Kundalini-Energie als zu kraftvoll empfunden wird, sollte man erdende Übungen machen und mit dem Meditieren eine Weile aussetzen. Eine regelmäßige Yoga-Praxis kräftigt den Körper für diese Erfahrung.

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Annette Bauer

2 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Anneli Hoffmann am 19. Juni 2023 um 14:09

    Was soll ich denn dann mit der kundalini Energie machen wenn sie erwacht bzw kommt? Ich hab dann Zuckungen. Und Gefühlsäußerungen ganz plötzlich und viel zu viel Energie , wohin damit ? soll ich sie irgendwie bündeln oder keine Ahnung einfach abwarten und sie von alleine ihre Wege gehe. Lassen??? Keine Ahnung

    • Veröffentlicht von Annette Bauer am 19. Juni 2023 um 14:17

      Ja, das ist eine wirklich gute Frage, Anneli.
      Ich hoffe, Du kannst einen Yogalehrer deines Vertrauens dazu befragen. Wenn es akut ist und Du niemanden hast, der dich anleitet, – und in Berlin bist – kannst Du gern einen Termin mit mir ausmachen. Mein erster Impuls ist, ruhiges Atmen, erden über deine Füße und in den Beckenboden spüren. Manchmal reicht das nicht aus, dann würde ich einen Arzt oder Therapeuten aufsuchen.
      Hilft Dir das erst mal?

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