Yoga und die Angst vorm Tod

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Ein Yoga-Buch über das Sterben? Da gibt es das „Tibetische Buch vom Leben und vom Sterben“ von Sogyal Rinpoche, ein buddhistisches Werk, das sehr komplex ist. Es gibt einem eine Idee, wie interessant das Sterben sein kann, welchen Abläufen man sich gegenüber sieht. Der berühmte Kundalini-Lehrer Satya Singh hat sich das Thema vorgeknöpft und bringt die Erkenntnisse des Yoga über das Sterben auf seine Weise auf den Punkt. Ich sage mal: sehr lesenswert.

Nur der Tod ist sicher

Jeder von uns wird sterben, das ist so sicher wie der Tod. Trotzdem blenden wir das Thema lieber aus. Erst wenn Freunde und Verwandte den Weg des Unvermeidlichen gehen, fangen wir an, uns damit zu beschäftigen. Vorher fühlen wir uns unsterblich! Yoga verlängert schon allein damit das Leben, dass man sich mal Gedanken über eine gesunde Lebensweise macht: Neben der täglichen Yoga-Praxis achtet man auf gesundes Essen, ausreichend Schlaf und versucht den Stress zu minimieren. Kommt dann auch noch Meditation dazu, kann doch nichts mehr schiefgehen, oder? Ja, natürlich verbessert und verlängert man damit schon mal die Lebensqualität. Mit dem Thema Tod hat man sich aber immer noch nicht auseinandergesetzt.

Yoga und die Angst vorm Tod

Zu den fünf Kleshas gehört Abhinivesa, die Angst vor Auslöschung, vor dem Tod. Zu den vielen Interpretationen gehört auch die Auslegung, dass es die Angst des Egos vor Auslöschung ist. Das streben wir im Yoga mit Meditation an: Die Gedanken, die Wellen des Geist (Vrittis), werden beruhigt, man zieht die Sinne vom Außen ab und begibt sich auf den Weg nach innen. Im Zustand des Samadhi löst sich unser Ich auf und wird eins mit dem großen Ganzen, Atman, der All-Seele. Wir strahlen mit den anderen Seelen im Licht der Glückseligkeit. Dadurch bereiten wir uns auf den Tod vor. Aber auch mit den Übungen des Pranayama kann man die Übergänge erkunden, indem die Atempause (Kumbhaka) nach der Ausatmung sanft ausgedehnt wird. Aber bitte: Nur unter der Anleitung eines erfahrenen Yogalehrenden üben!

Übergang und Transformation

Wie Yoga und die Angst vorm Tod zusammenhängen, findet Satya Singh in seinem Buch „Das Yoga-Buch vom Leben und vom Sterben“ in acht Übungen und 18 Meditation heraus. Es ist verständlich geschrieben und nimmt den Leser auf leichte Weise mit auf die Reise der Transformation. Auch für die Hinterbliebenen kann dieses Wissen sehr tröstlich sein. Die Reise durchläuft verschiedene Stadien, die teilweise wie Orte beschrieben werden. Satya Singh gibt Anregungen, wie man sich darauf vorbereiten kann, unterfüttert seine Erkenntnisse mit Nahtoderfahrungen und findet auch in der Wissenschaft Belege für den bislang noch recht unerforschten Prozess des Übergangs.

Übergänge wahrnehmen lernen

Im ersten Moment erkennen wir, welche Aufgabe wir uns vor der letzten Geburt gestellt haben, und ob wir diese erfüllen konnten. Das muss uns nicht traurig stimmen, wenn wir das Gefühl bekommen, es nicht erreicht zu haben. Wir haben trotzdem wertvolle Erfahrungen gesammelt. Yoga bereitet einen auf Übergang, Reise und Transformation vor, durch Loslassen lernen und Mitgefühl mit anderen und uns selbst entwickeln. In den Yoga Sutras finden wir dazu die vier Grundtugenden: Mit Liebe (Maitri), Mitleid (Karuna), Heiterkeit (Mudita) und Gleichmut (Upeksha). Ohne sie ist nicht nur der Tod schwer, auch das ganze Leben davor bestünde aus Leid (Dukha).

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Hallo, ich bin Annette

Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

Andere Menschen begleite ich als Heil­prakti­kerin mit einer ressour­cenorien­tiert, systemisch oder mit einer Trauma­therapie.

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