Mind the Gap!

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In London heißt es “mind the gap” wenn man in die U-Bahn einsteigen möchte. Auch im Yoga und im Alltag geht es immer um die Achtsamkeit bei Übergängen.

Übergänge gestalten

Achten Sie auf die Lücke zwischen Bahnsteigkante und Zug – Mind the Gap, damit Sie nicht unachtsam abrutschen. Das kann man auf alles anwenden, wenn man es sich mal genauer überlegt. Für einige dieser Übergänge im Leben gibt es Rituale wie beispielsweise Nationalfeiertage, Silvester oder Ostern, 40 Tage fasten, 40 Jahre durch eine Wüste wandern und so fort. Daneben gibt es jedoch auch ganz private Jahres-, Wochen-, Morgen- und Abendrituale. Täglich ausgeführt schleifen sie sich oft als Gewohnheiten ein, man achtet nicht mehr darauf und so entstehen Verhaltensweisen, die unüberlegt und nicht dienlich sind: Denken Sie an das mechanische Essen bei dem gelesen oder mit dem Handy gespielt wird. Wie schmeckt das Essen eigentlich? Wann sind Sie wirklich satt? Solche Gewohnheiten nennt man im Yoga Samskaras und man kann sich ihrer annehmen.

Mind the Gap!

Das ganze Leben ist durch Rhythmen geprägt: Ein- und  ausatmen, der Tag geht über in die Nacht, Winter wandelt sich zu Frühling, es gibt ständig Übergänge im Leben und ebenso im Körper und im Geist. Gerade im Geist ist es eine Herausforderung, diese wahrzunehmen: Wann hört ein Gedanke auf, wann fängt ein anderer an? Wieso bin ich jetzt schon wieder abgelenkt, obwohl ich mich doch konzentrieren möchte? Phasen im Leben sind normal, es gibt Kindheit und Jugend, das Erwachsenenwerden, das mittlere Erwachsenenalter und die Weisheit des Alters. Wichtig dabei ist es, die Übergänge wahrzunehmen und zu so gestalten, dass man das beste aus jeder Phase macht.

Am Beispiel des Atems

Ich atme ein, es entsteht eine kleine Pause, der Ausatem beginnt und ich atme aus. Am Ende der Ausatmung kann eine längere Pause entstehen, man kann sie wahrnehmen und mit zunehmender Kenntnis seines Atems sogar ausdehnen. Wie fühlt sich das an? Fließt dabei der Atem noch frei oder verursacht das schon Stress? Je bewusster ich meinen Atem erforschen kann, desto leichter wird es mir im Alltag fallen, aufmerksam und konzentriert zu bleiben. Und das Tollste daran: Man kann jederzeit, auch im Alltag, zu der Atembeobachtung zurückkehren und so die Achtsamkeit ins Leben holen. Tiefer wird die Konzentration durch eine regelmäßige, am besten tägliche Meditationspraxis, wie Studien belegen. genauso geht man im Yoga vor: Man begibt sich mit dem Atemrhythmus in eine Haltung (Asana), hält in der Asana und begibt sich wieder heraus. Da sind mehrere achtsame, im Atemrhythmus ausgeführte Übergänge, die Asanas von Gymnastik unterscheiden.

Annette Bauer

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