Abhyasa & Vairagya

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Inhalte

Abhyasa und Vairagya stehen für Beharrlichkeit und Loslassen. Das eine funktioniert nicht ohne das andere, denn das Gute zielt immer durch die Mitte.

Beharrlichkeit & Loslassen

„Verstehe, was dich weiterbringt und was dich zurückhält. Dann wähle den Weg, der zur Weisheit führt.“ Buddha

Mit Abhyasa, also durch stetiges Üben, Beharrlichkeit und Disziplin, richtet man sich auf die göttliche Hingabe aus. Man beschäftigt sich regelmäßig mit seinem Thema, dem Studium oder der Übung und die gesammelte Anstrengung führen letztlich zum Erfolg.  Ziel ist es, dabei die Gedankenwellen (Vrittis) zur Ruhe zu bringen und im Atman aufzugehen. Dabei ist das ständige Bemühen kein verkrampftes Ringen, sondern eher eine freiwillige Intensität, ein selbstloser Dienst. Die Bedingung dafür ist eine positive Grundhaltung zum Leben, die nach und nach die schlechten Gewohnheiten (Samskaras) auflösen und durch gute ersetzt.

Yoga Sutra 1.13 & 1.14
Abhyasa ist ein ständiges Bemühung um die Ruhe des Geistes.
Abhyasa bekommt ein festes Fundament, wenn es lange Zeit ohne Unterbrechung und mit aufrichtiger Hingabe ausgeführt wird.

Gelassenheit: Vairagya

Man benötigt bei allem Streben immer auch ein Gegengewicht. In diesem Fall ist das Vairagya: Gleichmut, Nicht-Anhaften, Loslassen oder ganz einfach Gelassenheit. Es ist ein Zustand jenseits aller Wünsche, also weniger Askese als freiwillige Entsagung. Alle Anhaftungen im Leben können hinterfragt und langsam losgelassen werden, denn je weniger man abhängig von etwas oder jemandem ist, um so leichter fällt es, mit Gleichmut den Herausforderungen des Lebens zu begegnen. Man muss sich nicht mehr aufregen, kann sich für jeden ohne neidisch zu sein freuen und nähert sich der Wunschlosigkeit. Leidenschaftslosigkeit hört sich oft so blutleer und langweilig an. Das stimmt meint es aber nicht, es ist ein Zustand in dem man einfach nur gleichmütig und gelassen ist. Für den Yoga bedeutet es, mit Hingabe zu üben: Man übt für etwas Höheres als man selbst und lässt dann alles los im Wissen, dass alles gut wird.

Yoga Sutra 1.15
Vairagya ist ein Zustand der Lösung vom Verlangen nach Gesehenem und Gehörtem (von allen Objekten).

Abhyasa & Vairagya

Die beiden werden wie Dick und Doof oft zusammen genannt. Denn beharrliches Üben muss auch loslassen können und Loslassen muss von Disziplin  unterstützt werden, sonst führt es tatsächlich in die Lethargie. Das bedeutet, die große Erkenntnis auf dem Weg besteht darin, ein ausgewogenes Maß zwischen beidem zu finden. Eigentlich wie bei allem! Damit geht es direkt in die Freiheit durch Yoga.

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Hallo, ich bin Annette

Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

Andere Menschen begleite ich als Heil­prakti­kerin mit einer ressour­cenorien­tiert, systemisch oder mit einer Trauma­therapie.

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