Ayurveda-Tipps für den Herbst

Im dritten Teil der 3-teiligen Übergangs-Serie stelle ich dir gute Ayurveda-Tipps für den Herbst vor.
Lesedauer: 5 Minuten

Inhalte

Heute geht es wieder um Übergänge: Du erhältst von mir ein paar Ayurveda-Tipps für den Herbst.

Übergang mit Ayurveda

Ayurveda im Westen

Der Wind, der Wind, … da denke ich immer an Vata: an Kreativität und wilde Ideen. Gleichzeitig verspüre ich den Wunsch nach Erdung, also Kapha. Geht das nur mir so? Seitdem ich die drei Doshas kenne, kann ich Tages und Jahreszeiten besser nutzen, weiß besser, wie ich mich Energie-schonend verhalten. Vata, also Wind, wird im Herbst angeregt und das Pitta gleichzeitig noch stark. Pitta ist das Verdauungsfeuer: Man nennt es auch Agni, es brennt gut, wenn der Wind es anfacht.

Und dann ist da auch noch diese Farbenpracht, das tolle Licht im Herbst, so klar und so intensiv. Auch wenn die Tage noch warm sind, wird es abends doch dann schon recht frisch. Gib gut acht auf dich!

Meine Pitta-Vata Konstitution

Ich habe viel Vata, also mit wechselnden Schmerzen im Bewegungsapparat und den Gelenken zu tun. Migräne, Schlafstörungen und Regelschmerzen. Ja, das gehört alles in die „zu-viel-Wind“-Erkrankungen. Als Pitta-Vata Konstitution bin ich energiegeladen, umsetzungsstark und sprühe vor Ideen. Nimmt es überhand, wie im Frühling oder Herbst, leide ich mehr unter Vata Symptomen, da habe ich dann eher mal einen Hexenschuss und Kopfschmerz. Da ich um die Zusammenhänge weiß, bin ich aber viel ausgeglichener geworden und kann rechtzeitig gegensteuern. Das konnte ich früher nicht: Wissen ist eben Macht! Und ich kann heute anderen Ayurveda-Tipps geben!

Was meine Finger mit Ayurveda verbinden

Früher hatte wechselnde Entzündungen in den Fingergelenken, das ist also Hitze, Pitta. Dabei war aber das wechselhafte Vata. Hat der eine Finger Ruhe gegeben, fühlte sich ein anderes Fingergelenk entzündet an. Seitdem mache ich schon mal Liegestütz nur auf den Fingerkuppen… Aber vor allem hat eine Kur mit Ayurveda-Abkochungen und so Zeugs mir geholfen. Das ist nicht lecker! Vor dem Essen dies, nach dem Essen das, und vor dem Zubettgehen ein Löffelchen eines medizinierten Rizinusöls! Würg! Ich sage euch, es gibt nichts Fieseres!

ABER: Danach hörten etwa für ein Jahr die Beschwerden auf. Was war geschehen? Ich wollte das verstehen und habe eine Ayurveda-Ausbildung gemacht. Ihr erinnert euch: Wissen ist Macht!

Wie wirkt denn das?

Und so wirkt das: Man löst die Schlacken aus den Geweben und bringt sie in den Darm, aus dem sie dann nach drei Wochen ausgeleitet werden. Sprich: Ich habe dann mehr von dem Rizinusöl zu mir nehmen dürfen, um einen Durchfall zu produzieren. Schon klar, keine so überragende Erfahrung. Aber das Ergebnis war diese Anstrengung wert. Ganz ehrlich. Und als die Entzündungen wieder kamen, habe ich diese Kur sehr gern wiederholt, den ich war überzeugt, wie super sie ist. Jetzt mache ich das so etwa alle drei Jahre und habe auch schon mal eine Kalari-Ayurveda-Therapie mitgemacht. Das ist eine etwas andere Art der Panchakarmakur.

Nein, nein, nichts mit Wellness, was man in so schönen Hotels bekommt! Das echte und wahre Ayurveda ist eine Rosskurs, mit Ausleitungen, Massagen, die so richtig mal am Schmerz rütteln, nichts für schwache Nerven also! Und seit dem geht’s mir besser. Die Migräne ist erst deutlich weniger geworden und dann, seit dem ich nicht mehr in meinem alten Job arbeite, ganz weggegangen. Irre, oder?

Ayurveda für eine neue Sichtweise

Seitdem schaue ich sehr gern durch die Ayurveda-Brille auf meinen Tagesablauf, was ich zu mir nehme, was ich nicht mehr machen möchte und wie ich gut für mich sorge. Man kann das auch ausweiten auf Tageszeiten, Lebensalter, auf andere Menschen und Situationen. Es dient mir als Hilfsmittel, um besser zu verstehen.

Ein Beispiel gefällig? Ein Pitta-Mensch hat zur Pitta-Zeit zwischen 10 und 14 Uhr Hunger. Alle Menschen habe da ein besseres Verdauungsfeuer, aber ein Pitta-Mensch, der sich hungrig fühlt, wird schon mal eben zum Godzilla. Wenn man das weiß, kann man immer einen Keks in der Tasche haben – und ihm dem wildgewordenen Pitta hinwerfen. Er wird sofort wieder handzahm!

Das doofe ist, ich wusste das früher bei mir selbst nicht. Wer mich um 12 Uhr bei der Arbeit um etwas gebeten hat, hat sicherlich immer eine unterzuckert und patzige Antwort von mir erhalten;)))

Ayurveda-Tipps für den Herbst

Was lernen wir also daraus?

Kenne deine Schwachstellen und unterstütze dich und sorge für dich. Du musst nicht gleich eine Panchakarmakur machen, anfangen kannst du mit einer

  • Morgenroutine
  • Wasser trinken über den Tag verteilt
  • Warm und flüssig essen, mindestens aber am Abend
  • Abendroutine

Morgenroutine

Bei der ayurvedischen Morgenroutine gibt es nach dem Zähneputzen

  • Zungeschaben mit einem Zungenschaber aus Edelstahl
  • Nasespülen mit Salzwasser – gibt’s in der Apotheke – oder
  • Nasyam, das ist Nasenöl namens Anu Thailam,
  • Ölziehen für Mund und Verdauungstrakt und
  • Trockenbürsten

Das wird dich gerade in der Übergangszeit vor Infektionen schützen, Schlacken aus dem Kopfbereich werden ausgeschieden, bevor sie in den weiteren Verdauungstrakt gelangen. Und für den ganzen Körper gibt es noch: Trockenbürsten kennt man auch hier von Pfarrer Kneipp, also ist das vielleicht noch weniger abwegig für uns. Das regt richtig den Stoffwechsel an und macht eine zarte Haut!

Abendroutine

Essen spätestens gegen 18 Uhr, warm und flüssig, also am besten eine Gemüsesuppe. Die eigentliche Abendroutine startet aber vor dem Zubettgehen und ist wie eine kleine Wellnesskur zu Hause: Man kann den ganzen Körper oder auch nur die Füße mit einem schönen Öl massieren. Zum Beispiel Mandelöl ist neutral, es kann auch ein gut duftendes Öl sein oder ein ayurvedisches Kräuteröl wie zum Beispiel Dhanvantaram Thailam. Es senkt Vata-Dosha, riecht aber etwas würzig und das muss man abkönnen. Nach der Massage duscht man das Öl wieder ab und geht am besten vor 22 Uhr ins Bett. Und immer zur gleichen Zeit, das schult den Geist, auch wirklich runterzufahren.

Reinigung: Detox

Ein einfaches Detox-Mittel ist, über den Tag verteilt heißes Wasser zu trinken. Das unterstützt bereits die Entgiftung. Ingwer ist mal gut wärmend, aber zu viel Ingwer beschert mir Migräne. Klar, zu viel Pitta für mich, zu viel Hitze. Man unterstützt die Verdauung, indem man das kauft, was es gerade frisch auf dem Markt gibt. Sich allein eine Woche so zu ernähren, entschlackt und baut überschüssiges Pitta ab. Also jetzt Getreide, Gemüse, Wurzelgemüse und süßes Obst. Fleisch als auch Essig, gereifter Käse, Kefir, Joghurt, Alkohol und Kaffee lassen Pitta zu sehr hochschießen. Das ist jetzt also nicht so schlau, und man sollte darauf in nächster Zeit verzichten oder es reduzieren.

Warme, basische Gemüsesuppen bringen das Verdauungsfeuer ins Lot und helfen auch gleich zu entgiften. Also, wie wärs mit einer Wochenend-Detoxkur mit Suppenfasten und viel Tee?

Stress vermeiden

Stress zu vermeiden, indem du eine gute Planung für dich zusammenstellst und ich dann auch daran hältst. Das gilt vor allen Dingen für Vata-Menschen. Achte auf regelmäßige Zeiten, also regelmäßig essen und immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen. Das allein reduziert Stress, die Übersäuerung des Körpers und beruhigt und stabilisiert insgesamt.

Ayurveda-Tipps: Was wählst du?

Du hast also ganz viele Vorschläge erhalten. Mein Tipp: Such dir nur ein oder zwei von den Vorschlägen aus und versuche sie mal eine Woche lang umzusetzen. Hab dabei Spaß und übertreib es nicht!

Wichtiger ist es, die schönen Herbstfarben zu genießen. Wenn du aber weißt, dass der Übergang im Herbst für dich schwierig ist, dann halte dich an ein paar einfach Regeln.

Lade dir gern mein PDF Ayurveda Morgenroutine herunter: Ayurveda Morgenroutine

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Hallo, ich bin Annette

Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

Andere Menschen begleite ich als Heil­prakti­kerin mit einer ressour­cenorien­tiert, systemisch oder mit einer Trauma­therapie.

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