Besser leben mit Yoga

Lesedauer 3 Minuten

Klassiker neuaufgelegt: „Besser leben mit Yoga“ vom Sivananda Yoga Vedanta Zentrum. Aus dem gleichen Verlag stelle ich „Yoga Workouts für Männer“ von Dean Pohlman vor.

Das Standardwerk des Sivananda Yoga

"Besser leben mit Yoga" Sivananda Yoga Vedanta Zentrum © DK

„Besser leben mit Yoga“ Sivananda Yoga Vedanta Zentrum © DK

Das Buch „Besser leben mit Yoga“ vom Sivananda Yoga Vedanta Zentrum ist ein umfassendes Werk für alle Lebensbereiche. Der rote Faden folgt Swami Sivanandas fünf Prinzipien des Yoga:

  1. Richtiges Üben: Das Kernstück, die zwölf Grundstellungen, werden in Schritt-für-Schritt-Anleitungen präsentiert. Bilder, Anleitung und anatomische Darstellungen helfen beim Üben. Die Idee ist, dass auch Anfänger mit diesem Buch üben und dabei häufige Fehler vermeidenkönnen sollen.
  2. Richtiges Atmen: Yogische Bauchatmung, Wechselatmung und Kapalabhati werden vorgestellt.
  3. Richtige Entspannung: Vier Entspannungstechniken für Zwischendurch und am Ende der Praxis dienen der Vorbereitung auf die Meditation.
  4. Positives Denken und Meditation: Techniken zur Konzentration und Meditation, die Stress abbauen, zu geistiger und emotionaler Ausgeglichenheit und innerem Frieden führen.
  5. Die richtige Ernährung: Ernährungsprinzipien des Yoga mit Ernährungslehre nach den drei Gunas, die richtige Zubereitung, ein Wochenplan und über 40 vegetarische Rezepte.

Besser leben mit Yoga: Übungsteil

Das Buch verbindet Yogasysteme wie Hatha- und Raja-Yoga und ist damit für jeden Yogi interessant. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf den Grundhaltungen der Rishikesh-Reihe von Sivananda. Sie ist dabei gar nicht so starr wie ich immer dachte. Haltungen und Variationen werden ausführlichst beschrieben, das ist großartig. Was mich etwas verunsichert hat: Der Übungsteil beginnt nach einer wirklich guten und umfangreichen Einleitung direkt mit dem Kopfstand. Das ist vielleicht bei den Sivanandas üblich, aber eben gerade für Anfänger nicht geeignet. Gerade weil das Buch so gut erklärt, könnte man denken, das er einfach auszuführen ist. Dazu bedarf es aber der Anleitung eines erfahrenen Lehrers und Vorübungen. Alle Übungen sind in drei verschiedene Schwierigkeitsstufen für Anfänger, Geübte und Fortgeschrittene unterteilt. Dazu gibt es noch 20, 40 und 60 Minuten-Programme.

Körper und Geist in Einklang

Wenn Sie sich an Asanas, Atmung, Entspannung, Ernährung und Meditation halten, ist das schon die Zielgerade für Wohlbefinden, Gesundheit und ein glückliches Leben. Das muss man nicht glauben, das Buch beweist es: Die  positiven Wirkungen des Yoga entfalten sich nicht in den Muskeln, sondern wirken auf das Nerven- und Hormonsystem, unterstützen Entspannung und stärken die Selbstheilungskräfte. Anatomischen Zeichnungen veranschaulichen die Funktion des Herzkreislaufs, Bewegungsabläufe der Muskeln, korrekte Ausrichtung, Atemabläufe, die Funktion des Verdauungssystems und des Nervensystems. Dieses Buch kann man auch in der Yogalehrerausbildung verwenden: Ein wirklich umfassendes Werk.

Und dann noch: Männer-Yoga

Yogannetteblog.de "Yoga Workouts für Männer" von Dean Pohlman © DK

„Yoga Workouts für Männer“ von Dean Pohlman © DK

„Yoga Workouts für Männer“ von Dean Pohlman. Im Klappentext heißt es: „Yoga ist der Schlüssel zur Maximierung des sportlichen Potenzials und zur Vorbeugung von Verletzungen.“ Wer meinen Blog regelmäßig liest, weiß, dass ich von Yoga zur Selbstoptimierung gar nichts halte. Trotzdem ist es genau dieser (Neben-)Effekt, der Yoga gerade für diese Menschen interessant ist. Im Buch soll es Yoga-Übungen speziell für Männer geben (glatter Unsinn!): 55 Yoga-Übungen, 25 Workouts und drei Programme, „mit denen man gezielt die sportlichen Fähigkeiten steigert und Schmerzen lindert“. Aha. Schauen wir ins Buch von Instagram-Star Dean Pohlman.

Echte Kerle Dank Yoga!

Yoga-Bücher mit weiblichen Models sind irgendwie freundlicher. Dean Pohlman guckt auf den Fotos, als würde er ein „richtig übles Workout“ absolvieren. Mit viel Willen und Kraft. Vielleicht mögen ja männliche Leser so etwas. Mich hat es eher belustigt, denn Yoga darf leicht und locker sein. Aber der Autor kommt eben aus der Kraftsportecke. In der Einleitung wird Yoga kurz und knapp erklärt und mit acht Mythen aufgeräumt: Jetzt weiß ich auch, dass Yoga nicht nur für Frauen ist. Aha. Die Haltungen sind gut erklärt und bebildert, bei den Workouts bin ich aber über Sekundenangaben gestolpert: Man halte die Übungen 30 bis 60 Sekunden oder 2 bis 4 Minuten. Und der Atem? Wurde hier etwas Grundlegendes nicht verstanden? Trotzdem ist dieses Buch gut und wichtig, so fitnessorienntiert es auch sein mag. Es hat eine klare Sprache, ist schnörkellos, die Übungen werden gut erklärt und die 25 Sequenzen sind sinnvoll angeordnet. Wenn dadurch mehr Männer zu Yoga finden, warum nicht. Ich werde es meinem Freund mal andrehen und abwarten, ob er damit übt.

Annette Bauer

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