Kapalabhati, das Schädelleuchten

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Eine sehr energetisierende Atemtechnik ist Kapalabhati. Man bringt damit den „Schädel zum Leuchten“!

Kennen Sie den Feueratem?

Wer schon mal im Gedankenkarussell gefangen war, kennt die Problematik: Man kommt nicht zur Ruhe, findet aber auch keinen Ausstieg. Mit dieser Atemtechnik kann man den Geist sehr schnell beruhigen. Kapalabhati ist nicht nur eine Atemübung, sondern gehört ebenfalls zu den Reinigungstechnik des Yoga, den Shatkriyas. Kapala bedeutet Schädel und bhati Licht oder Leuchten. Im Kundalini-Yoga bezeichnet man diese Übung als „Feueratem“. Man übt dabei vor allem das kräftige Ausatmen, indem man die Bauchdecke ruck- oder stoßartig einzieht, der Einatmen erfolgt daraufhin automatisch, also passiv. Der Kopf kann dadurch völlig leer werden.

Das Bewusstsein verändern

Man möchte mit dieser Atmung die Energiekanäle (Nadis) reinigen, das Bewusstsein nach innen lenken und so auf die Meditation vorbereiten. Rein funktional bewirkt das starke Ausatmen das Abatmen von Kohlendioxid. Kohlendioxid macht in Form von Kohlensäure das sauer, das möchte man loswerden. Atmet man mehr davon ab, wird der Einatemimpuls geringer und ermöglicht längere Atempausen am Ende der Ausatmung (Kumbhaka). Man übt diese Atemtechnik in der Regel über Wochen und Monate. Dabei startet man damit sanft die Luft auszustoßen, so leicht wie eine Katze niest, und steigert je nach Wohlbefinden die Intensität der Ausatmung. Man sollte bereits einige Zeit Yoga geübt haben und seinen Körper gut kennen, bevor man sich an Kapalabhati heranwagt.

Kapalabhati, das Schädelleuchten

Kommen Sie in einen bequemen und aufrechten Sitz. Halten Sie für die ersten Versuche eine Taschentuch bereit und schnauben dann leicht aus. Dabei so vollständig wie möglich durch beide Nasenlöcher ausatmen/schnauben. Sie werden merken, wie Ihre Bauchdecke nach innen geht, der Rest des Körper bleibt unbeweglich und aufrecht. Die Einatmung wird sich automatisch einstellen, dabei kommt die Bauchdecke von allein wieder raus. Wenn das für Sie klar ist und leicht geht, dann beginnen Sie mit einer mittleren Einatmung und stoßen den Atem 20 mal hintereinander aus. Atmen Sie zwischendurch mehrmals normal ein und aus und versuchen es dann mit 40 und mit 60 Atemstößen. Danach bleiben Sie entspannt sitzen und spüren nach.

Bhastrika vs. Kapalabhati

Bhastrika ist eine Übung, die mit Kapalabhati manchmal verwechselt wird. In Kombination mit Kumbhaka wird das tiefe Ausatmen in der Blasebalg-Technik zu einem Pranayama, so wie beispielsweise Ujjayi. Es ist noch intensiver als Kapalabhati. Beide Techniken sollten nur mit einem Yogalehrer eingeübt werden. Bei Bluthochdruck, Herzleiden, Hitze, Schwindel oder Ohrenentzündungen sind sie nicht geeignet, da durch diese Atemübung das innere Feuer angefacht wird. Das Ergebnis sollte zu mehr Klarheit und Frische im Kopf führen, die Nebenhöhlen belüften und die Schleimhäute besser durchbluten.

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Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

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