Wechselatmung: Nadi Shodhana

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Wer den Ausgleich und die die Nervenberuhigung sucht, kennt aus der Yogastunde bestimmt die Wechselatmung: Sie wird Anuloma Viloma oder auch Nadi Shodhana genannt. Wie und warum wirkt sie?

In die Balance kommen

Nervosität, Schlafstörungen, Unruhe: Das alles sind blockierte Energien, die durch Nadi Shodana wieder in den Fluss gebracht werden sollen.

  • Du atmest durch ein Nasenloch ein und das andere wieder aus, dann durch das gleiche Nasenloch ein und das andere wieder aus.

So einfach.

Eigentlich.

  • Dabei ist es wichtig, aufrecht zu sitzen, mit dem Daumen der rechten Hand den rechten Nasenflügel und mit dem Ringfinger der linken im Wechsel zu öffnen und leicht – ohne Druck – zu verschließen und
  • die Ausatmung länger zu gestalten als die Einatmung.

In der Ausführung soll man die Luft nicht anhalten und nur auf natürliche Weise den Ausatem verlängern und nicht beeinflussen. Das ist schon nicht mehr so leicht und bedarf etwas Übung.

Der Atem soll lang uns subtil sein

Wenn Sie es richtig machen, werden Sie ganz ruhig und sind ganz bei sich. Der Geist wird ebenfalls ruhiger. Und das ist letztlich das Ziel dieser Atemübung (Pranayama), denn man kommt dem Zustand des Yoga näher. Wenn die Gedanken wieder anfangen zu wandern, kommen Sie zurück zu Ihrer Atembeobachtung. Gibt der Yoga-Lehrer einen Takt vor, kann das für Sie richtig sein oder auch Ihren natürlichen Atem aus dem Konzept bringen. Atmen Sie so langsam und bequem wie möglich aus. Alles andere kommt dann von selbst dazu. Der Atem soll stets lang und subtil, also dirgha und sukshma, sein.

Nadis und Energie

Anuloma heißt “dem normalen Weg folgen” und Viloma “die Richtung wechseln”. Man soll also die Übung mit Ruhe und ohne Hast ausführen. Nadi ist die Röhre oder Kanal, davon soll es 72.000 im Körper geben, und Shodhana bedeutet “reinigend”. Mit dieser Atmung reinigt man also das Netz der Nadis. Vor allem geht es am Ende um die drei Hauptnadis: Ida verläuft links und Pingala rechts neben dem Hauptkanal Sushumna, der in der Mitte des Körpers entlang der Wirbelsäule nach oben führt. Sind Ida und Pingala, die an den jeweiligen Nasenlöchern ansetzen, gereinigt, kann die Kundalini-Energie im Sushumna aufsteigen.

Wechselatmung: Nadi Shodhana

Mit der Wechselatmung soll man Erkältungskrankheiten vorbeugen können. Sie fördert Ruhe, Kraft, Harmonie und Konzentration. Alles Sachen, die dem Geist helfen, ruhiger zu werden. Man nutzt im Yoga Nadi Shodhana oft nach der Asana-Praxis und zur Vorbereitung auf die Meditation. Man kann diesen Pranayama aber auch gut nach einem stressigen Tag vor die Asana-Praxis stellen. Damit die Nase dafür frei ist, lohnt sich eine regelmäßige Nasenspülung mit einem Nasenspülkännchen (Neti).

Annette Bauer

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