Die drei Gunas – Trigunas

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Die drei Gunas, auch Trigunas, sind Energien oder geistige Grundqualitäten, die den Menschen in seiner Konstitution und im Geiste beeinflussen. Im Yoga strebt man die Balance zwischen den Extremen an: In Haltungen, Atmung und im Geist. Das Prinzip der drei Gunas kann helfen, die unetrschiedlichen Qualitäten bei sich und anderen Menschen zu erkennen.

Trägheit und Tatendrang

Tamas ist schwer, träge und dunkel. Trägheit hemmt und bremst Aktivitäten, hilft aber auch, um zur Ruhe zu kommen. Eine gewisse Bett-Schwere kennt jeder vorm Einschlafen, dabei ist Tamas also erwünscht. Rajas ist das Gegenteil von Tamas, es ist eine bewegliche Energie, regt den Tatendrang an. Rajas fördert Kreativität und Schaffensdrang, ein Zuviel macht jedoch unruhig oder führt gar in den Burnout. Sattva ist nun die Energie, die man im Yoga und Ayurveda anstrebt. Sie steht für ausgeglichene Gedanken und Bewegungen, für eine konzentrierte Ruhe und Reinheit. Die sattvische Lebensweise ist klar, in jeder Hinsicht angemessen und schafft die Mitte zwischen den Polaritäten. Man stelle sich die Ruhe im Auge des Orkans vor. Dabei gleicht Rajas nicht automatisch Tamas aus und umgekehrt: Es muss immer eine sattvische Komponente dazu kommen.

Die drei Gunas – Trigunas

Das Konzept der drei Gunas erlaubt es, den spirituellen Weg zu erklären. Guna beduetet Schnur oder Faden und in unserem Falle Eigenschaft und Qualität. Wie viele andere Konzepte in der Yoga-Philosophie dienen sie dem Verständnis, dem Erkennen der Zusammenhänge von Körper–Seele–Geist. Der Mensch ist also immer Energien ausgesetzt, den Gunas, die ihn beeinflussen: anregen, bremsen oder in der Schwebe halten. Je mehr man sich von allen drei Qualitäten befreien kann, um so weiter schreitet man auf dem Yogaweg voran: Atem und Geist beruhigen sich, man kann sich besser konzentrieren und meditieren. Dabei hilft Sattva Klarheit zu schaffen und macht Reflexion erst möglich. Nur sattvisch möchte man aber auch nicht sein. Am Ende kann man sich auch davon befreien, heraustreten aus jeglicher Beeinflussung.

Dosha und Gunas: Was ist Trumpf?

Die drei Gunas existieren immer und überall, doch eines dominiert. Das liegt dann daran, was man für ein Dosha ist. Ist man ein Kapha-Typ, wird man nicht so schnell auf eine rajasisch Beeinflussung reagieren, durch viel Tamas aber apathisch werden. Anders bei Pitta, da reicht ein Fünkchen Rasa, um loszulegen im positiven oder an die Decke zu gehen im negativen Sinne. Die Balance ist also für alle drei Dosha anzustreben: Pitta und Vata benötigen Ruhe, Gelassenheit und Regelmäßigkeit, Kapha kann etwas mehr Anregung, Rajas, vertragen. Man braucht alle drei Gunas, die Grundqualitäten, um im Leben etwas zu bewirken. Ohne Rajas würde man früh nicht aufstehen und ohne Tamas abends nicht in den Schlaf finden.

Annette Bauer

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