Gott Shiva Darstellungen

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Er ist Blau, hat wilde Haare und trägt ein Tigerfell um seine Hüften. Mit einem Dreispitz posiert er neben seinem treuen Reittier, dem Stier Nandi. Dabei bedeutet sein Name „der Gütige“.  Die Rede ist von Gott Shiva. Er hat einen Haufen Attribute, aber was bedeuten sie?

Wie ein alter Hippie!

Die Haut von Gott Shiva wird meist Blau dargestellt. Sie mit Asche eingerieben und steht für die asketische Lebensweise von Heiligen, Sadhus. Sie haben sozusagen die Illusion (Maya) mit der Hitze (Tapas) ihrer Askese und Meditation verbrannt. Der Hals von Shiva ist allerdings wirklich Blau, man nennt ihn auch den Blauhalsigen, Nilakanta. Den hat er sich erworben, als er einst Gift geschluckt hat, um das Universum zu retten. Zwischen seinen Augen auf der Stirn befindet sich ein drittes Auge, das meist geschlossen ist. Er sieht also aus, wie ein alter Hippie!

Tryambak, der Dreiäugige

Er ist wird deshalb auch Tryambak, der Dreiäugige, genannt. Wenn er es öffnet und das dritte Auge auf etwas richtet, verbrennt es zu Asche. Ich stelle mir das immer wie einen Laserstrahl vor. Zisch, alles weg! Im wilden Haar trägt er eine Mondsichel und einen Wasserstrahl: Der  Fluss Ganges sprang in Form der Göttin Ganga vom Himmel, Shivas Haar fing sie auf und lenkte den Fluss sanft zur Erde. Seine drei Aschestreifen auf der Stirn stehen für die Vollkommenheit der höchsten Gottheit.

Pashupati, der Herr der Tiere

Eines der ältesten Siegel, das Mohenjodaro-Siegel, zeigt Gott Pashupati mit vielen Tieren. Auch in den Veden wird Shiva noch nicht erwähnt, Pashupati gilt als sein Vorläufer, als Schutzpatron für die Tiere und Hüter der Seelen. In der Inkarnation des Gottes Sharva ist er auch Jäger und seine Jagdwaffe ist der Dreispitz, genannt Trishula und als Rudra wird er mit Pfeil und Bogen dargestellt, hat aber oft auch eine Schlinge dabei. Er benötigt sie zum Jagen; sie steht symbolisch für das Anbinden des Geistes und die Selbstbeherrschung.

Begleitende Tiere

Nandi bedeutet „der Glückliche“. Er ist ein Stier, Shivas treues Reittier und hingebungsvoller Diener. Er steht vor jedem Shiva Lingam/Heiligtum für Shiva und bewacht es. Manchmal liegt eine Kobra um seinen Hals oder je eine Schlange windet sich um seine Oberarme, je nach dem mit wie vielen Armen er gerade dargestellt wird. Schlangen stehen für die Kundalini-Kraft.

Shiva Lingam ≠ Sex

Eines der ältesten Symbole für das Göttlich, ist ein länglicher ovaler Stein, der oft in einer runden ovalen Öffnung aufgerichtet steht. Man nennt diese Darstellungen Shiva Lingam. Sie werden als das Göttliche Bewusstsein in uns selbst betrachtet. Das Göttliche liegt allem zugrunde, was ist. Also ist es auch in uns. Der Shiva Lingam wird von einigen als Phallus, als männlich-schöpferische Kraft gedeutet. Eigentlich ging es aber gerade darum nicht: Das Göttliche ist Formlos. Manche interpretieren den Sockel für den Lingam als Yoni, als das Gegenstück zu ihm. Alles das hat aber in diesem Fall nichts mit körperlichem Sex zu tun, sondern ist die Verschmelzung des Göttlichen: Die Verbindung des männlichen und weiblichen Prinzips.

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Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

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