Zusammenhänge im Körper ayurvedisch erklärt: Als Shrotas bezeichnet man die Leitungskanäle im Ayurveda. Sie versorgen die Gewebe und Organe und werden durch gute Nahrung und richtige Lebensführung gepflegt.
Ursache aller Störungen: falsche Ernährung
Falsche Ernährung und eine verkehrte innere Haltung macht den Körper krank. Das ist nicht neu. Im Ayurveda sieht man darin jedoch die Grundursache aller Störungen. In den Shrotas der Atemwegen (Pranavaha Shrotas), die auch das Gehirn versorgen, erkennt man die Störungen und Krankheiten der oberen Atemwege. Je nachdem ob es eine Entzündung ist (Pitta-Störung), Schleim in den Atemwegen (zu viel Kapha) oder Schmerzen (Vata-Störungen) sind: Das Zuviel muss gesenkt und der Mensch gekräftigt werden.
Körperkanäle: Shrotas
Die Leitungskanäle des Wasserstoffwechsels (Udakavaha Shrotas) sind Kapha zugeordnet. Störungen treten durch Hitze und Trockenheit auf, genauso wie beim Harnleiter (Mutravaha Shrotas): Große Hitze entsteht durch zu viel Salz im Essen, zu wenig Flüssigkeit, trockene Nahrungsmittel und Alkohol. Das Austrocknen stört die Verdauung. Harntreibende Tees fördern die Ausscheidung und unterstützen die Udakavaha Shrotas. Ähnlich verhält es sich bei den Leitungskanälen des Verdauungssystems (Annavaha Shrotas) und des Ausscheidungssystems (Purisavaha Shrotas). Regelmäßige Malzeiten helfen: Sie bestehen aus einem Viertel Essen, einem Viertel Flüssigkeit und zwei Vierteln aus Luft. Die Menge sollte etwa zwei Hände voll sein, mehr führt zu Überessen und überfordert das Verdauungsfeuer (Agni).
Herz-Kreislaufsystem
Das Herz-Kreislaufsystem wird über die Rasavaha Shrotas versorgt. Ist das Verdauungsfeuer schwach, kann die Nahrung nicht richtig verdaut werden. Die Organe erhalten zu wenig Nährstoffe und es bilden sich Giftstoffe und Schlacken (Ama). Um Störungen vorzubeugen, soll man ausgeglichen leben und Stress vermeiden. Stress schädigt Herz und Kreislauf! Ayurveda lässt durch Ölungen, Massagen und Einläufe den Organismus zur Ruhe kommen. Speziell zur Unterstützung der Rasavaha Shrotas ist eine Lymphdrainage sinnvoll.
Zwischen Leber und Milz passt immer noch ein Pils
Blut und Kreislauf werden durch die Raktavaha Shrotas vor allem über Leber und Milz versorgt. Alkohol, Drogen und zu viele Gewürze im Essen stören die Arbeit von Leber und Milz. Dadurch entsteht zu viel Pitta: Es stört die Verdauung und zeigt sich in Hautausschlägen und Ekzemen. Entgiften mit blutreinigende Tees und einer Pitta-regulierenden Ernährung wirkt Wunder!
Muskeln und Fett
Beim Muskeln geht es um die Mamsavaha Shrotas. Störungen entstehen durch Trägheit, Schlafen am Tage und zu schwerer und öliger Nahrung (Kapha-Störung). Im Körper haben wir auch Fett, dass unsere Organe umhüllt und sie schützt. Die Medovaha Shrotas sind für das Fettsystem zuständig. Zu viel süße, salzige und saure Nahrung, Bewegungsmangel, fettes Essen und Alkohol führt zu Fettleibigkeit und stört die Shrotas. Hier helfen ayurvedisches Erbrechen, Trocken- und wärmenden Massagen mit Senföl.
Starke Knochen und Nerven
Unsere Knochen werden von den Asthivaha Shrotas versorgt. Ausgewogene Bewegung und gute Ernährung verhindert Verstopfungen. Ein gesundes Nervenkostüm liegt an der gleichmäßigen Versorgung über die Majjavaha Shrotas. Nerven können durch äußere Einwirkungen, Infektionen oder falsche Ernährung geschädigt werden. Die Symptome sind Schwindel, Lähmungen und Gelenkschmerzen. In beiden Fällen helfen Öl-Einläufe: Mal möchte man den Dick- und mal den Dünndarm damit beeinflussen.
Fortpflanzungsorgane für gesunde Nachkommen
Zu viel, zu wenig und unterdrückte Sexualität kann die Leitungskanäle der Fortpflanzungsorgane (Sukravaha Shrotas) stören. Oft erkennt man Störungen in diesem Bereich an Impotenz, Sterilität und Prostata-Erkrankungen. Beim Menstruationssystem (Artavavaha Shrotas) finden sich Störungen wie zu viel oder zu wenig Blutung, Schmerzen vor, bei und nach der Menstruation und ebenfalls Beschwerden in der Menopause. Auch die Milchkanäle müssen bei einer Mutterschaft bedacht werden: Die Stanyavaha Shrotas sind aktiv in der Stillzeit. Pflegt man sie, gibt es genug Milch und die Brüste bleiben gesund.