Wiedegeburt und Erlösung: Samsara und Moksha

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Die Befreiung aus dem Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt nennt sich im Yoga Moksha. Bin ich befreit, bin ich ein Jivanmukta. Aber wie komme ich dahin?

Befreiung aus dem Kreislauf der Wiedergeburten

Zu den vier yogischen Lebenszielen gehört es, Wohlstand (Artha) zu erschaffen, Religion, Gesetz oder Ordnung (Dharma) zu befolgen, aber auch Lust und Leidenschaft (Kama) zu empfinden. Moksha steht für Erleuchtung, Erlösung oder Befreiung und ist das vierte und letzte Ziel: Es geht um die Befreiung aus dem Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara).

Wiedergeburt und Erlösung: Samsara und Moksha

Wenn man im Samsara feststeckt, hält man an Dingen und Menschen fest und ist somit ein Gefangener der materiellen Welt. Das Ego sitzt der Illusion auf, dass es etwas bedeute. Man ist an dieses Dasein gefesselt und Moksha ist die Befreiung der Seele aus dieser Bindung. Diese Ansicht vertritt der Hinduismus genauso wie der Jainismus, der Sikhismus und Buddhismus. Der Weg aus diesem Gefängnis erfolgt über die Erkenntnis, dass es diese Bindung gibt und wie man sich von ihr lösen kann. Nicht nur die Welt, auch das Ich ist eine Illusion. Alles gehört zusammen und kehrt zurück in die Allseele, je nach Philosophie Brahman oder Atman.

Befreiung: Moksha

Moksha (oder im Buddhismus Nirvana) kann entstehen, wenn die Gedanken aufhören. Man kann es nicht denken oder wollen, es ist ein Gefühl des Loslassens, der Losgelöstheit. Das Ich und die Anhaftungen an diese Welt werden lockerer oder lassen ganz los. Jeder empfindet das anders und deshalb sind die Beschreibungen dieses Phänomens nicht rational erklärbar. Das kann daran liegen, dass man sich im Zustand des Zeugenbewusstseins befindet. Nach dem Advaita-Vedanta kann Erlösung nur während eines menschlichen Lebens erlangt werden. Das bedeutet, man muss wieder als Mensch geboren werden, um Befreiung zu erfahren. Bhakti-Yogis glauben an die Erlösung nach dem Tod (Videha Mukti).

Yoga als Weg zur Befreiung

„Yoga ist der goldene Schlüssel, der das Tor zu Frieden,
Ruhe und Freude öffnet.“ B.K.S. Iyengar

Eine Erleuchtung zwischendurch ist nicht Moksha, sondern Samadhi. Bleibt man in diesem befreiten Zustand, ist man ein Jivan Mukti, ein im Leben Befreiter oder Befreiung im Leben. Um diesen Weg zu beschreiten bietet Yoga vier verschiedene Wege: Man kann den Weg der Gottesliebe mit Bhakti Yoga, den Weg des Wissens mit Jnana Yoga, den Weg der selbstlosen Tat mit Karma Yoga oder den Weg zur Erlösung über Meditation wie Raja Yoga wählen. Und was erwartet mich? Poetisch ausgedrückt wird sich die Seele ihres Ursprungs bewusst und erkennt ihr göttliches Sein. Befreiung ist das Aufgehen einer Welle im Ozean. Die Welle erkennt, dass sie der Ozean IST.

2 Antworten

  1. * Erstens sind Seele und Körper nur die beiden Seiten derselben Medaille (Max Planck), was der Psychosomatik
    zu Grunde liegt
    * Zweitens erklärt sich die „Seele“ völlig aus den Funktionen des Gehirns (Nobelpreisträger Sir Francis Crick).
    Die Fachwissenschaft der Psychologie redet daher nicht mehr von „Seele“, sondern von der psychischen
    Synthese Denken, Wille und Gefühl.
    * Drittens ist eine „Seelenwanderung“ noch nie nachgewiesen worden.
    * Das vorübergehende subjektive Gefühl des Aufgehend der Grenzen der eigenen Persönlichkeit habe ich auch
    selbst erlebt.
    * Die Auffassung der Nichtigkeit des Daseins indischer Religionen beruht auf der jahrtausendelangen Erfahrung
    von Not und Elend, dem man entfliehen will.

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Hallo, ich bin Annette

Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

Andere Menschen begleite ich als Heil­prakti­kerin mit einer ressour­cenorien­tiert, systemisch oder mit einer Trauma­therapie.

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