Die vier Lebensziele, die es laut Patañjali im Yoga zu erreichen gilt, sind Dharma, Artha, Kama und Moksha: Das steht für Wohlstand, aber auch Pflichterfüllung, Genuss, Berufung und Befreiung. Sich von seinen Wünschen nicht abhängig zu machen und eine ethische Lebensweise zu pflegen, soll helfen, alle vier Ziele zu erreichen.
Warum Yoga so erfolgreich ist
Iyengar sagt in “Licht fürs Leben”: “. . . und dass er (der Yoga) überall auf der Welt so erfolgreich angenommen und aufgenommen wurde und wird, zeugt nicht von einer schlauen Verkaufsmasche , sondern ist der Beweis für praktische Wirksamkeit und hohe Bestrebungen: eine Domäne der ganzen Menscheheit.” Es ist also nicht die Gymnastik, die Yoga so berühmt macht, sondern der Weg der Selbsterkenntnis: Ein guter Mensch ist überall ein guter Mensch, ob er Yogalehrer oder Busfahrer ist. Ein Problem ist überall ein Problem und die yogische Lebensweise ist nicht besser oder schlechter als eine andere. Jedoch hilft sie durch Verständis und Erkennen die eigene Unterscheidungsfähigkeit zu entwickeln. Dann erst kann man sich den vier Lebenszielen zuwenden.
Die vier yogischen Lebensziele
Dabei geht es nicht um das Was, sondern um das Wie man Dinge tut. Mit Artha möchte man einen gewissen Wohlstand im Leben für sich aufbauen. Diese Grundlage braucht jeder, um nach Höherem zu streben. Wenn man das für sich erreicht hat, möchte man das Erreichte auch genießen und wünscht sich Kama, die Anerkennung von seinen Mitmenschen dafür. Macht man sich unabhängig von den äußeren Bedingungen und folgt der eigenen Berufung, beschreitet man den Weg des Dharma. Gleichmut ist ein erklärtes Ziel. Möchte man sich von allen Bindungen und Wünschen befreien, strebt man nach Moksha durch Meditation. Sicherlich verändern sich die Zile im Laufe eines Lebens. Wohlstand ist im höheren Alter vielleicht weniger wichtig, man wendet sich der Spiritualität zu, also der (Rück-)Verbindung mit Gott, dem Universum, dem All-Einen. Man beschreitet den Weg der Selbsterkenntnis mit Yoga.
Wie soll man leben?
Man findet die vier yogischen Lebensziele in Kapitel 167 des Mahabharata, dem indischen Heldenepos. Keiner dieser Ziele ist besser als das andere. Selbst wenn man einfach “nur” viel Geld verdienen möchte, kann man damit anderen helfen und Gutes tun. Daran findet der Yoga nichst Schlechtes, wenn man seine sozialen Pflichten erfüllt, also moralisch mit dem Reichtum umgeht. Im Hinduismus gelten Wohlstand und lustvolles Leben nicht als unmoralisch solange man für sein Umfeld sorgt. Die beiden letzten Ziele, Dharma und Moksha, besitzen aber einen höheren Stellenwert. Wie funktionieren Artha, Kama, Dharma & Moksha im Alltag? (Schalten Sie Ihren Rechner auch übermorgen wieder ein, um genau das herauszufinden!)