Die Gier zerstört alles

Gier zerstört alles und Horten und verschwenden ist dumm! Übst du dich jedoch in Genügsamkeit, erkennst du deinen Reichtum.
Lesedauer: 2 Minuten

Inhalte

B. K. S. Iyengars nennt in „Licht fürs Leben“ Appetit ein Geschenk, Gier eine Sünde und Verschwendung ein Verbrechen.

Was ist wahrer Reichtum?

Aus der Gier erwächst das Gefühl der Angst, nicht genug zu haben. Das macht einen auch noch geizig!

Im Umkehrschluss stellt er fest: „Je weniger Forderungen wir ans Dasein stellen, desto besser sind wir fähig, seine Fülle zu erkennen.“ Was ist also wirklicher Reichtum? Das Gefühl, zu wenig zu besitzen, führt dazu, dass wir horten. Ob es nun Gegenstände, Bücher oder die Postkartensammlungen sind. Davon können wir nichts mitnehmen, wenn wir unseren Körper verlassen. Was wir aber mitnehmen, sind unsere guten Taten (gutes Karma) und Liebe. Das hört sich abgedroschen an.

Stell dir jedoch vor, in den letzten Augenblicken Ihres Lebens ziehen die wirklich wichtigen Dinge an deinem inneren Auge vorbei:

  • Ist es die Fotosammlung oder sind es Ihre Möbel, an die du denkst?
  • Oder sind es eher die Gesichter deiner Lieben und die schönen Momente – als Dinge?
  • Warum fühlen wir uns so arm und was ist wahrer Reichtum?

Es sind natürlich mal wieder Ängste im Spiel: vor Mangel an Liebe, Geld oder sogar vor dem Tod. Die Angst vor dem Mangel macht uns geizig. Wir wünschen uns Liebe, geben sie (uns) selbst aber nicht. Mit Demut und Dankbarkeit werden wir genügsam und können uns reich fühlen. Aber wie geht das?

Die Gier zerstört alles

Yoga lehrt uns, Ängste zu erkennen, sie zu beobachten und am Ende aufzugeben. Immer mehr können wir dadurch die Fülle um uns herum wahrnehmen. Wenn man keine Angst mehr hat, zu wenig Liebe, Aufmerksamkeit oder Geld zu bekommen, kann man freier geben.

Das Paradoxe dabei ist, das, worum wir uns so bemüht haben, kommt dadurch von ganz allein. Respekt, Liebe und Dankbarkeit für andere Menschen können sich entfalten und kommen dadurch auch zu uns.

Das ist unglaublich, aber wahr. Was passiert da? Ganz einfach, es ist das erste Mal, dass man die Fülle um sich herum erkennt. Und schon ist man steinreich! Im Christentum ist das alles gar nicht neu: „Gebet, so wird euch gegeben“ (Lukas 6.38).

Yogischer Reichtum liegt im Atem

Im Yoga bemüht man sich darum, Anhaftungen zu erkennen und sie aufzugeben. Je weniger man benötigt, umso mehr hat man. Deshalb übt man im Pranayama, die Pausen durch Atemverhalt (Kumbhaka) zu kultivieren und zu verlängern.

Nochmal Herr Iyengar: „Während der Atem angehalten wird, befinden sich Reden, Wahrnehmung und Gehör unter Kontrolle. In diesem Zustand ist das Chitta (Bewusstsein) frei von Leidenschaft, Hass, Gier und Begierde, Stolz und Neid. Prana und Chitta werden im Kumbhaka eins.“

Der Atemverhalt zeigt uns eine Möglichkeit, Abstand zu gewinnen, und befreit vom Verlangen nach etwas. Wir lösen unsere Abhängigkeiten und werden frei.

Gier und Verschwendung auflösen

Man kann also über den yogischen Atem etwas über sein Anhaftungen und Ängste lernen. Es gibt aber noch sechs Eigenschaften, die man entwickeln kann, um den sechs Hindernissen entgegenzuwirken:

Leidenschaft, Hass, Gier und Begierde, Stolz und Neid können überwunden werden, indem man laut Patañjali Unterscheidungskraft (Viveka), Vernunft (Vichara), Praxisübungen (Abhyasa) und Nicht-Anhaften (Vairagya), vertrauensvollen Glauben (Shraddha) und Mut (Virya) entwickelt.

Unterscheidungskraft und Vernunft entwickelt man durch Meditation (Dhyana) und Selbststudium (Svadhyaya), Praxisübungen bestehen aus Übungen des achtgliedrigen Pfades. Dadurch gelangt man zu Vertrauen und Mut für diesen Weg. Ruht man in sich selbst, braucht man weniger von den anderen, um das eigene Selbstwertgefühl zu stärken.

So wirst du frei und kannst mit offenen Armen schenken! Hier schließt sich wieder der Kreis.

Wenn du Fragen hast, buche gern für einen Austausch mit mir einen kostenlosen Zoomcall. Jetzt buchen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Über mich

Hallo, ich bin Annette

Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

Andere Menschen begleite ich als Heil­prakti­kerin mit einer ressour­cenorien­tiert, systemisch oder mit einer Trauma­therapie.

Aktuelles

Annette Bauer Yoga Xperience. Frühlings Retreat 17. bis 19. April 2026.
Yoga-Retreat April 2026

Tanke im Frühjahr neue Kraft mit Yoga. An verschiedenen Orten in Brandenburg yogen wir in kleiner Gruppe eine Wochenende gemeinsam. Dazu gibt es Spaziergänge, Sauna oder Massagen.

Suche

Weitere Beiträge

Buch, Karten, Tasse Orakeln Rauhnächte Spiritualität Annette Bauer Yoga Xperience

Rauhnächte, Orakelkarten & spirituelle Ratgeber 2025

Orakelst du auch gern zu Halloween und durch die Rauhnächte? Ich stelle heute einige Orakelkarten und spirituelle Ratgeber vor.
Frau, Yogamatte, Buch Rezensionen im Oktober: Buchtitel zu Yoga, Anatomie & Nerven Annette Bauer Yoga Xperience

Rezensionen im Oktober: Buchtitel zu Yoga, Anatomie & Nerven

In meinen Rezensionen im Oktober stelle ich dir Buchtitel zu Yoga, Anatomie und neuronalem Training vor. Sehr spannend!
Frau, Wald, Meditation Retreat Frühling Warum ein Retreat so wertvoll ist Annette Bauer Yoga Xperience

Warum ein Retreat so wertvoll ist

Ein Retreat gibt dir wertvolle Zeit und räumlichen Abstand, den es manchmal braucht, um Luft zu holen und aufzutanken. Diesmal im Frühling.