Die Wirkung der Mudras

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Ein Mudra ist eine Hand- oder Körpergeste. Aber welche Wirkungen haben diese Gesten auf Körper, Geist und Atem?

Chakras reinigen

An den Händen und Füßen laufen alle Energiebahnen (Nadis) zusammen. Die Finger stehen mit Organen, Chakras und den Elemente in Verbindung. Das erklärt, warum man tatsächlich relativ schnell eine Wirkung durch Gesten bemerken kann. Beispielsweise kann man den Daumen mit der anderen Hand umschließen und nach ein paar Minuten beruhigt sich das ganze System. Wenn Sie sich nervös oder ängstlich fühlen, probieren Sie es einfach mal aus. Man verortet die Chakras und die fünf Elemenet an den Finger: Die Verbindung zum Wurzelchakra mit dem Element Erde liegt im Ringfinger, das Sakralchakra mit dem Wasserelement ist am kleinen Finger, das Nabelchakra mit dem Feuerelement am Daumen und das Herzchakra und Luft liegen am Zeigefinger. Halschakra und Äther befinden sich schließlich am Mittelfinger und das Scheitelchakra liegt in der Mitte der Handfläche und symbolisiert das geistige Prinzip.

Die Wirkung der Mudras

Da man nun weiß, dass man über die Finger die Chakras aktivieren kann, machen Mudras plötzlich Sinn. Bringt man die Finger zusammen oder hält einen Punkt am Handgelenk oder in der Handfläche, aktiviert man diese Energien. Das Wurzelchakra am Handgelenk erdet, der Daumen beruhigt und beseitigt Unsicherheit, am Zeigefinger fördert es die Kommunikation. Der Mittelfinger verleiht Durchsetzungskraft, der Ringfinger hilft bei Traurigkeit und spendet Trost. Durch die Aktivierung über den kleinen Finger fördert man die Konzentration und baut Stress ab. So einfach kann man über Mudras die Energien anregen oder beruhigen.

Handgesten: Hasta Mudras

Das bekannteste Mudra in Indien ist wohl das Anjali Mudra, denn es ist die Begrüßungsgeste Namaskar und sagt dann auch dazu „Namasté“. Die Hände werden auf Herzhöhe oder höher vor dem Körper aneinander gelegt, je nachdem wen man damit ehren möchte. Führt man die Hände über den Scheitel, grüßt man eine höhere Macht. Als Hasta Mudra kennt man vom Meditieren eventuell das Dhyana Mudra. Dabei wird die rechte Hand in die linke  gelegt, die Daumen berühren sich an den Spitzen, und liegen im Schoß. Das ist eine sehr zentrierende Geste. Eine weitere Handgeste ist Jnana oder Chin Mudra: Dabei berühren sich Daumen und Zeigefinger, die restlichen Finger werden gestreckt. Zeigt die Handfläche dabei nach unten ist es Jnana Mudra und erdend, mit der Handflächen nach oben nennt man diese Geste Chin Mudra und öffnet sich einem höheren Bewusstsein.

Mudras mit anderen Körperteilen

Man kann aber auch Gesten mit dem ganzen Körper oder anderen Körperteilen ausführen. Das Khechari Mudra ist ein Zungenmudra. Wenn man eine innere Blickrichtung auf einen Punkt wählt, nennt man das Drishti. Auch das kann ein Mudra sein. Nasikagra ist das Schielen auf die Nasenspitze und bei Bhrumadhya richtet man die Aufmerksamkeit auf das dritte Auge, den Punkt hinter der Stirn zwischen den Augen. Auch Bandhas zählen laut Hatha Yoga Pradipika zu den Mudras, da sie dazu dienen, die Energie im Körper zu lenken. Daraus ergibt sich letztlich auch die Erklärung wie Mudras wirken: Man lenkt die Energie auf einen Punkt und spürt was passiert. Die Energie folgt immer der Aufmerksamkeit.

Annette Bauer

2 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Yvette Katzer-Gruber am 1. Januar 2018 um 17:37

    Kann mir jemand erklären wieso im Text die Meridiane so ganz anders enden als ich es gelernt habe…Daumen z.B. Lungenmeridiane etc.

    • Veröffentlicht von Annette Bauer am 1. Januar 2018 um 22:40

      Hallo Yvette,
      Du hast recht, es gibt dazu leider unterschiedliche Aussagen und ich hatte eine Quelle benutzt, die offensichtlich falsch war. Den Teil mit den Meridianen habe ich jetzt erst mal komplett rausgenommen bis ich darüber Genaueres herausfinde. Vielen Dank für Deinen Hinweis, Annette

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