Gesten statt Worte: Mudras

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Asanas sind wie Mudras eine Form von Gesten. Haltungen, mit denen man etwas durch den Körper einzelnen Körperteilen ausdrückt.

Energielenkung

Ein Mudra ist ein Siegel, Zeichen, Geste oder Verschluss. Das Wort setzt sich zusammen aus „mud“, Freude, und „ra“, geben: Sie geben also Freude. Wie geht das? Durch eine gewisse Hand- oder Körperstellung lenkt man die Energie. Um Prana in verschiedene Körperteile zu bewegen, benutzt man zusätzlich Verschlüsse (Bandhas). Dazu zählen beispielsweise Maha Bandha, Jalandhara Bandha, Uddiyana Bandha und Mula Bandha. Sie sollen eine tiefgehende körperliche, geistige und seelische Veränderungen im Übenden bewirken können: Man möchte mit diesen Symbolen Stimmung, Verhalten und Wahrnehmung beeinflussen und eine Erweiterung des Bewusstseins erlangen.

Gesten statt Worte: Mudras

Die Gesten bewirken eine Bündelung der Energie (Prana), damit sie nicht verloren gehen und sich zerstreuen kann. So kann Prana in bestimmte Bahnen gelenkt werden, um die Kundalini-Kraft zu erwecken und zu lenken. Der Übende benötigt dafür allerdings langjährige Erfahrung im Yoga und sollte über eine entwickelte Sensibilität und pranische Reinheit verfügen, damit die Mudras ihre volle Wirksamkeit entfalten können.

Körper-, Hand- und Kopfgesten

Kaya Mudras werden mit dem gesamten Körper ausgeführt und ähneln Asanas. Die Führung des Pranas wird aber konzentrierter ausgeführt und die Mudras sind sehr komplex wie beispielsweise Maha Mudra, Khechari Mudra oder Viparita Karani. Hasta Mudras hingegen sind  Handgesten. Dabei sind die Stellungen der Finger von Bedeutung, die unterschiedliche Energiekreise ansprechen. Gesten, die mit dem Kopf ausgeführt werden, nennt man Mana Mudras. Die Stellung der Augen und der Zunge können eine  Meditationshaltung vertiefen. Diese Übungen kennt man auch aus den Shatkriyas (Reinigungstechniken). Ähnlich den Bandhas, aber anders Energie lenkend, sind Adhara Mudras: Die Beckenmuskulatur wird angesprochen, um die unteren beiden Chakras zu aktivieren. Bandhas sind Mudras zur Pranabündelung und -lenkung.

Die Wirkung von Mudras

Die Wirkung der Gesten und Siegel sind vielfältig. Manche wirken erdend, andere regen an. In jedem Falle wird eine Körperregion, ein Chakra oder ein Kosha angesprochen. Dazu ist von entscheidender Bedeutung, dass der Körper, der Geist und die Energiekanäle (Nadis) gereinigt sind. Sonst kommt es zu Blockaden, also Energiestaus. Bei nicht geerdeten, stabilen Menschen kann das zu spirituell Krisen führen. Lassen Sie sich also unbedingt von einem erfahrenen Yogalehrer anleiten.

Annette Bauer

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