Mit Mudras bringt man Energiekreisläufe in Schwung. Was die Hand- und Körperhaltungen bewirken, kann man am besten am eigenen Leib erfahren.
Mudras: Heilende Gesten
Mudras oder Gesten können mit den Händen oder dem ganzen Körper ausgeführt werden. Aber woher kommen sie und wozu sind sie gut?
Das Universum war zu Anfang in Balance. Dann kam etwas in Bewegung, die einen sagen, es war OM, die anderen nennen es den Urknall, und es entstanden drei Sein-Qualitäten, die zu ständigem Wandel anregen, solange bis sie wieder im Gleichgewicht sind. Dann steht das Universum auch wieder still.
Die drei Qualitäten oder drei Gunas sind Rajas, Tamas und Sattva. Im Yoga streben wir das Gleichgewicht an, versuchen die Trägheit (Tamas) und die Aktivität (Rajas) auszugleichen. Diese drei Seinsqualitäten kann man auch mit Brahma, Vishnu und Shiva in Verbindung setzen. Dabei repräsentieren die Götter eben jene Qualitäten: Brahma ist der Schöpfer, Vishnu der Bewahrer und Shiva der Zerstörer.
Mudras für Ruhe und Gelassenheit
Mudras werden oft in Kombination mit einer Meditation gehalten. Dann hält man sie sehr lange. Man kann sie aber auch im Alltag ausführen, während man an der Supermarktkasse wartet oder im Bus zur Arbeit fährt. Dazu „denkt“ man sein Mantra oder spricht es innerlich. Das sollt die Wirkung verstärken.
Mantras können in Sanskrit sein oder einfach eine positive Affirmation. Dadurch richten Sie Ihren Geist auf etwas aus, dass sich in Ihrem Leben manifestieren soll. Am besten führt man es täglich aus, die Regelmäßigkeit macht den Unterschied. Manchen fällt es nicht leicht, „einfach“ die Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen. Als Hilfe gibt es in der Meditation die Ausrichtung auf den Atem oder eben auf Handgesten und deren innere Bedeutung.
Hand-Mudras im Alltag
Je nachdem in welche Richtung man sich entwickeln möchte, reiht man Mudras aneinander und verweilt mehrer Atemzüge in ihnen.
Verbindung mit dem Universum
Der Daumen steht für das Universum, der Zeigefinger für das individuelle Bewusstsein. Legen Sie Daumen und Zeigefinger aneinander, die linke Hand in die rechte und halten Sie die Hände im Schoß. Verweilen Sie einige Atemzüge in dieser Geste.
Die „Merkel-Raute“, Fingerspitzen nach vorn
Legen Sie alle Fingerspitzen aneinander und spüren wie die Energie von den linken in die rechten Fingerspitzen fließt und zurück. Ein Ausgleich der Seiten, für mehr Gelassenheit.
Raum für Neues Schaffen
Legen Sie die Zeigefinger aneinander und verschränken alle anderen und die Daumen. Durch die Zeigefinger lassen Sie ein paar Minuten Unbrauchbares Richtung Erde gehen und nehmen dann mit den nach oben gerichteten Zeigefingern neue Energie auf.
Mudra für Gelassenheit
Legen Sie die Daumen in die Handflächen und Zeige- und Mittelfinger locker darüber. Die Ring- und kleinen Finger berühren die der anderen Hand. Bleiben sie ein paar Minuten in der Geste, aber nicht zu lange, sonst werden Sie zu gelassen (= träge)!
Kreativ werden
Legen Sie die Mittelfinger zusammen und legen Sie auch die Daumen aneinander, die anderen Finger halten Sie verschränkt. Tiefe Atemzüge, eine positive Affirmation oder ein Mantra unterstützen Ihren Wunsch nach Kreativität.