Gewaltverzicht: Ahimsa

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Ahimsa bedeutet Nicht-Verletzen und wird häufig mit Gewaltlosigkeit übersetzt. Wo fängt sie an, wo hört sie auf? Jeder setzt sich seine eigene innere Bereitschaft für Gewaltverzicht, die äußere Gewaltgrenze wird durch die Gesetze des Landes geregelt. Aber gibt es einen moralischen Ansatz, der für alle annehmbar ist?

Gewalt im Alltag

Ahimsa, also Gewaltlosigkeit, ist neben Wahrhaftigkeit (Satya), Nicht-Stehlen (Asteya), Enthaltsamkeit (Brahmacharya) und Nicht-Horten (Aparigraha) das erste Yama. Yamas sind die soziale Ethik des Yoga. Es sind wichtige Prinzipien, die es ebenfalls im Hinduismus, Jainismus und Buddhismus gibt. Man verletzt keine Lebewesen und beschränkt sich dabei auf das Minimum. Denn Gewalt verursacht schlechtes Karma und versaut einem die Zukunft. Das können wir nachvollziehen: Erschlage ich einen Menschen, muss ich in den Knast. Erschlage ich ein Tier, muss ich eine Geldstrafe zahlen. Wieso wird der Wert zweier Lebewesen eigentlich unterschiedlich bemessen? Das sind grundlegende Fragen. Aber fangen wir doch noch etwas einfacher an: Wenn ich mit mir oder einem anderen Wesen spreche, wie hört sich meine Stimme an, welche Wörter benutze ich? Kann ich dabei schon Gewalt im Alltag bemerken? Wie aggressiv verhalte ich mich im Straßenverkehr?

Gewaltverzicht: Ahimsa

Seit bestehen der Menschheit gibt es sicherlich Diskussionen darüber, was Gewaltverzicht bedeutet, wo eer anfängt und wo er endet. Das Wort Verzicht macht die meisten Menschen schon aggressiv. Warum sollen sie auf ihre angestammten Rechte oder ihre Gewohnheiten verzichten? Vielleicht geht es in erster Linie darum, es sich einfach mal vor Augen zu führen und darüber nachzudenken. Man kann doch kreative, neue Wege ausprobieren, um anderen Lebewesen und der Umwelt weniger Leid zuzufügen, als Experiment. Nur eine Woche macht schon einen Unterschied.

Vorbild Mahatma Gandhi

Mahatma Gandhi verfolgte den Grundsatz von Ahimsa so konsequent, dass er die Weltpolitik und Indien selbst verändert hat. Das wird mir nicht gelingen, aber er ist ein leuchtendes Vorbild für mich. Allein sich an ein Vorbild zu halten, verschafft Abstand und ermöglich es mir, andere Entscheidungen im Leben zu treffen. Wenn es nicht Mahatma Gandhi ist, dann Astrid Lindgren, die sich um die Phantasie von Kindern sorgte, oder Paul McCartney oder Sharon Gannon, die sich für eine vegane Lebensweise einsetzen. Wichtig ist ein Vorbild zu finden, an dem man sich orientieren kann.

Ahimsa im Alltag

Im Yoga Sutra des Patañjali steht bei den Yamas Ahimsa an erster Stelle.
Yoga Sutra 2.35:
„Wer in der Gewaltlosigkeit fest verankert ist, in dessen Umgebung ist kein Platz für Feindschaft.“
Es geht wie immer im Yoga um die innere Haltung, die bei jedem selbst beginnt. Wie ich dir, so du mir – entspannte, friedliche, fröhliche Menschen hat man gern in seiner Umgebung. Bin ich selbst so, ziehe ich diese Menschen an. Als Nebenprodukt weitet man diese innere Haltung vielleicht auch auf Tiere aus. Einen Versuch ist es wert!

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Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

Andere Menschen begleite ich als Heil­prakti­kerin mit einer ressour­cenorien­tiert, systemisch oder mit einer Trauma­therapie.

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