Yoga & Spiritualität

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Der Guru ist der, der Licht ins Dunkel bringt. Er bringt Klarheit, Erkenntnis und Wissen. Yoga beseitigt die Unwissenheit und ermöglicht die Erkenntnis, dass alles zusammenhängt. Das ist letztlich Spiritualität.

Wahrheit durch Klarheit

Man unterliegt das ganze Leben der Täuschung, man täuscht sich selbst und andere. Das Ego wird damit gefüttert. Beginnt man, genau hinzuschauen, stellen sich Klarheit und Erkenntnis über den wahren Zustand ein. Das ist manchmal nicht angenehm, sich selbst zu enttäuschen. Um aber für sich und andere Licht ins Dunkel zu bekommen, ist es wichtig sich der Wahrheit zu stellen. Der Geist lenkt davon ab, möchte er doch ständig unterhalten werden mit Geschichten, die man sich selbst über sich selbst erzählt. Er ist wie ein junges Hündchen, das hierhin und dorthin rennt, neugierig auf alles Neue. Wenn man den Geist aber zähmt, er zur Ruhe kommt, können wir hinter dem Gewusel der Gedanken die Wahrheit erspähen.

Alle spirituellen Schulen predigen Wahrheit

In allen spirituellen Richtungen wird der Wahrheitsfindung und der Selbstbeobachtung viel Platz eingeräumt. Jesus spricht in der Bergpredigt über den Splitter im Auge des anderen, wodurch wir den Balken im eigenen Auge nicht erkennen. Krishna vermittelt Arjuna in der Bhagavad Gita die Erkenntnisse der höchsten Wahrheit. Man kann sie nur erfahren kann, wenn man seinem Dharma folgt. Am Ende steht Befreiung (Moksha). Das hört sich doch toll an, oder?

Yoga & Spiritualität

Spiritualität ist Geistigkeit. Sie stellt eine Verbindung zum Höheren und zur Transzendenz her. Diese Umwandlung strebt man auch im Yoga an: Man möchte Unwissenheit in Erkenntnis wandeln. Dazu versucht man der Wahrheit durch Meditation auf die Spur zu kommen. In unseren westlichen Verständnis ist es Kontemplation und die Versenkung ins Gebet zu Gott. Yoga ist keine Religion, sonder die Wissenschaft der Erkenntnis: Gerade das Hinterfragen ist unbedingt erwünscht. Die Wirkung von Yoga erlangt man nur, wenn man in freiwilliger Intensität (Disziplin) seine regelmäßige Sadhana übt. Dabei findet man die eigene Aufgabe (Dharma) und erlangt tiefe Erkenntnisse über die Zusammenhänge des Lebens: „Dass ich erkenne, was die Welt im inneren zusammenhält.“ (Goethe, Faust).

Spiritualität ist Arbeit

Das hört sich alles sehr theoretisch an, ist aber nur durch Übung erreichbar. Man muss jeden Tag etwas dafür tun, denn Erkenntnis und einen ruhigen Geist kann man sich nicht einfach kaufen: Zeit ist das neue Geld. Und wozu sollte ich mich so anstrengen? Um aufzuwachen aus dem gesellschaftlichen Konsens. Wenn man erfahren möchte, dass man mehr ist als Körper und Geist. Das Ergebnis ist Befreiung. Das Tun steht dabei im Vordergrund: Man widmet es dem höheren Ganzen oder Gott, je nach Vorlieben, schafft damit gutes Karma. Yoga ist Landkarte und Werkzeug. Wenn der Geist zur Ruhe kommt, wird man gelassen und freundlich. Der Schlüssel liegt im Annehmen, was ist. Nehmen Sie sich das als Mantra!

Spiritualität versus Religion

Religion ist kulturgebunden und wird je nach Kirche und Gesellschaft äußerlich gelebt. Man zeigt, dass man ein guter Gläubiger ist. Spiritualität finden im innern statt. Sie istder eigentliche Kern hinter Religionen: Nicht Glauben, sondern das Wissen um die universellen Prinzipien. Das bedeutet, dass sie allgemeingültig und kulturübergreifend ist. Spirituelle Entwicklung ist die Überwindung von Grenzen durch Mitgefühl. Yoga ist ein Werkzeug, um zu Wissen und Erkenntnis dieser Prinzipien zu gelangen.

Annette Bauer

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