Leere & Fülle

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Inhalte

Leere und Fülle sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Erlangen wir die Leere, ist sie gleichzeitig Fülle: das Dasein, die Liebe, das Universums. Man kann davon nicht wegnehmen oder etwas hinzufügen.

Ohne Leere keine Fülle

Leere und Fülle heißen im Yoga Shunyata und Purna. Durch das Gefühl der Leere können wir überhaupt erst Fülle erfahren. Deshalb atmen wir im Yoga beispielsweise immer erst aus, um Platz zu schaffen für das Neue, die Fülle. Die Erfahrung von Shunyata steht im Buddhismus für Unendlichkeit oder Entgrenzung: Man ist nicht mehr begrenzt von etwas. Und auch Purna kann für die volle und abgeschlossene Unendlichkeit, für Brahman, stehen. Es bedeutet auch in Erfüllung gehen. Schön, oder?

Leere: Shunyata

Shunyata ist die Leere und shunya bedeutet leer. Im Yoga steht es aber auch für das Absolute, das ebenso Purna, die Fülle, sein kann. Beide Begriffe sind austauschbar: So kann man vielleicht die Angst vor Leere verlieren, wenn man weiß, dass es nicht Nichts bedeutet, sondern im Gegenteil, Alles! Denn in der Erfahrung von Shunyata entstehen immer noch Gedanken, ziehen vorbei, bis keine mehr erscheinen und dann nach einer Zeit wieder auftauchen. Man verschwindet nicht in diesem vermeintlichen Nichts, denn es ist immer noch etwas da. Hinter den Gedanken und unserem Alltag ist die Leere wie ein Raum, form- und grenzenlos und immer da. Man kann lernen, ihn zu betreten. Das Erleben dieses Raumes bestimmt, wie wir unserem Leben leben. Es ist geprägt davon, womit wir uns identifizieren und woran wir festhalten. Loslassen kann ein Weg der Erkenntnis sein.

Fülle: Purna

Was es damit auf sich hat, erfahren wir auch in folgendem Mantra:
Om Purnamadah Purnamidam

Purnat Purnamudachyate
Purnasya Purnamadaya
Purnameva Vashishyate
(Dies ist Fülle und das ist Fülle. Aus der Fülle manifestiert sich alles. Selbst wenn der Fülle etwas weggenommen wird, so bleibt Fülle übrig.)

Wenn ich begreift, das alles eine Einheit und unteilbar ist, werde ich nie mehr Mangel erleiden. Ich weiß, dass genug da ist; ich weiß, dass wir alle zusammengehören und was ich dir antue, tue ich mir selbst an. Das Leben wird auf diese Weise automatisch gewaltfrei, friedlich und glücklich. Dazu müssen wir einfach das Verbindende und nicht die Unterschiede betonen. Denn aus der Silbe „yuj“ kommt das Wort Yoga und bedeutet anbinden, anschirren. Über Yoga lernen wir uns zu verbinden: Mit uns selbst und mit allem anderen. Dazu gehören natürlich Demut und Disziplin.

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Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

Andere Menschen begleite ich als Heil­prakti­kerin mit einer ressour­cenorien­tiert, systemisch oder mit einer Trauma­therapie.

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