Traumasensibles Yoga

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Ein Trauma kann die Verbindung zum Selbst kappen. Traumasensibles Yoga verbindet psychotherapeutische Ansätze mit Yoga: Der Patient kommt an im Körper gespeicherte Traumata und kann sie über Körperübungen auflösen. In unserer kopflastigen Gesellschaft und großartiger Ansatz!

Trauma: Unfall, Verlust, Tod

Traumatische Ereignisse können einen großen Einfluss auf Körper und Psyche haben. Dabei wird aus schamanischer und psychotherapeutischer Sicht ein Seelenteil bzw. der traumatisierte Teil abgespalten. Alle diese Disziplinen beschäftigen sich mit genau damit und hier kommen Yoga und Yogatherapie ins Spiel: Man übersetzt den Begriff Yoga oft mit „Einheit“ oder „Verbindung“ von Körper, Seele und Geist. Durch ein Trauma wie Unfall, Verlust, Stress oder Tod kann bei Betroffenen die Verbindung zu sich Selbst verloren gehen. Man blendet den Stress „einfach“ aus. Davon hören aber Trauer und Schmerz nicht aus, die Belastung kann körperlich werden und krank machen. Das haben Forschungen bei Faszien festgestellt und belegt.

Traumasensibles Yoga

Die Arbeit mit dem Körper kann  ein wichtiger Bestandteil der Heilung sein. Yoga, Meditation oder Yogatherapie werden immer mehr als begleitende Therapie eingesetzt. Neuere Studien belegen, dass Yoga bei Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen für traumatisierte Menschen eine sehr gute Unterstützung ist: Indem die Spuren des Ereignisses im Körpergedächtnis durch neue, gute und nährende Erfahrungen ersetzt werden, können Körper und Seele heilen. Traumasensibles Yoga stabilisiert die Betroffenen durch Anregung zur Selbstermächtigung. Es harmonisiert das psychovegetative Nervensystem. Auch das ist bereits von Traumaforschern bewiesen worden.

Forschungen zum Thema Trauma

Yogatherapie Weiser Duneman © Klett-Cotta
„Yoga in der Traumatherapie“ von Weiser und Duneman © Klett-Cotta

Neurowissenschaftliche und psychobiologische Forschungsergebnisse haben die körperlichen Auswirkungen eines Traumas bewiesen. Folgerichtig muss auf die Notwendigkeit einer „ganzheitlichen Therapie“ hingewiesen werden: Der Körper muss miteinbezogen werden! Der amerikanische Arzt Bessel van der Kolk lehrt an der Boston University School of Medicine und praktiziert selbst Yoga. Er konnte in verschiedenen klinischen Studien nachweisen, dass Yoga posttraumatischen Belastungsstörungs-Symptome wie Intrusionen und Hyperarousal deutlich verringert. Dazu muss man noch nicht mal eine Studie machen! Das kennt jeder selbst: Bei aufregenden Erlebnissen erhöht sich die Atemfrequenz. Bei einem Trauma verändert sich nicht nur der Atem, es führt auch zu eingeschränkter Bewegungsfreiheit: Das Bewusstsein bleibt an den vergangenen Ereignissen hängen. Hier kann Yoga ansetzen. Man versucht im Yoga Bewegungen, Atem und Bewusstsein zu koordinieren. Damit bindet man das Bewusstsein an die Gegenwart, wir leben im Hier und Jetzt.

Yoga in der Traumatherapie

Ein sehr gutes Buch zum Thema ist „Yoga in der Traumatherapie“ von Regina Weiser und Angela Duneman. Sie beschreiben verschiedene psychotherapeutische Ansätze und bieten als praktischen Teil Übungen aus dem Yoga an. Für Therapeuten und Yogalehrer eine sinnvolle Ergänzung für die Gruppentherapie und den Yogaunterricht.

Eine Antwort

  1. Diese Erkentnisse sind für mich neu und machen Lust auf mehr. Es wäre interassant zu wissen wie man das abgespalten Teil der Selbst mithilfe des Yoga wieder intergrieren könnte. Danke dir für einen schönen Beitrag.

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Hallo, ich bin Annette

Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

Andere Menschen begleite ich als Heil­prakti­kerin mit einer ressour­cenorien­tiert, systemisch oder mit einer Trauma­therapie.

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