Yoga Asanas: sthira & sukham

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Vers 2.46 des Yoga Sutras ist relativ bekannt in der Yoga-Szene: „sthira sukham asanam“ bedeutet jede Haltung (Asana) sollte stabil (sthira) und zugleich entspannt (sukham) sein. Wie denn nun? Gut geerdet und dabei luftig-leicht. Das ist doch mal eine Herausforderung!

Leichte Stabilität, stabile Leichtigkeit

Das kann man mit dem Wechselspiel zwischen allen Sachen gleichsetzen: Männlich und Weiblich, Sonne und Mond, Yin und Yang, Tag und Nacht, heiß und kalt. In diesem Falle bezieht sich der Vers explizit auf Asanas, auf Anspannung und Entspannung. Im Yoga Sutra gibt es nur zwei Verse, die sich um Asanas drehen. Eigentlich geht das Werk um die Erforschung des Geistes, den Rückzug der Sinne und die Meditation. Wenn man sich also auf die Matte begibt, macht man sich nur bewusst, wie das ganze Leben ist: Es besteht aus zwei Polen zwischen denen man sich hin und her bewegt, zwischen denen man den Ausgleich sucht. Eben sthira und sukham.

Keep calm and do Yoga!

Sthira steht nicht nur für stabil und fest, man kann es auch mit standhaft, kraftvoll, unbeweglich übersetzen. Sukha dagegen bedeutet angenehm und leicht. Beide zusammen bilden eine dieser Polaritäten im Leben. Asana bedeute eigentlich nur Sitz: Verständlich wird diese Beschreibung, wenn man weiß, dass die ursprünglichen Yoga-Haltungen nur dazu dienten, länger stabil und entspannt sitzen und meditieren zu können. Es ist ein Zusatnd der Gelassenheit, wach, konzentriert und entspannt. Bei Pranayama ist es ähnlich: Der Atem sollte durch die Übungen immer mehr dirgha (lang) und sukshma (fein, subtil) werden. Wieder eine Polarität, wieder ist ein Ausgleich zu schaffen.

Yoga Asanas: sthira & sukham

Durch die Körperhaltungen und den Atem erfahren wir viel über unseren Zustand. Sorgenvolle Gedanken lassen uns schlechter atmen, wir nehmen eine gebeugte Haltung ein, als würden wir Zentner auf den Schultern schleppen. Ein Gedanke an etwas Schönes, an das fröhliche Enkelkind, lässt einen leichteren Schrittes durch die Gegend gehen. Unsere Gedanken produzieren also diese Gefühle und Zustände in uns selbst. Nicht alles, aber vieles liegt tatsächlich in unserer Hand. Beispielsweise können wir lernen, öfter am Tag tief auszuatmen, um Stress zu reduzieren. Wer täglich auch noch Yoga übt oder andere Körperübungen macht, wird sich selbst besser kennenlernen und ist weniger leicht aus der Ruhe zu bringen. Ist das nicht Grund genug an der eigenen inneren und äußeren Haltung (Asana!) zu arbeiten?

Von der Matte in den Alltag

Körper und Atem berichten davon, wie es einem geht. Seien Sie also achtsam im Umgang mit anderen, mit sich selbst und auch Ihren Gedanken! Finden Sie täglich einen Weg zwischen Anspannung und Entspannung und verschieben Sie es nicht auf den nächsten Urlaub! Wenn man die Handlungen des Alltags genauso wie die Übungen auf der Yoga-Matte gleichmäßig und ruhig ausführt, also sthira und sukham, entsteht Leichtigkeit im Körper und Freiheit im Kopf.

Mit Neugier: mühelos und spielerisch

Freiheit und Leichtigkeit entstehen fast automatisch, wenn man sich mit etwas beschäftigt, dass man gerne macht. Ich nehme als Stichworte mal „mühelos“ und „spielerisch“: Mühelos sollte man durch das Leben gehen, spielerisch alle Handlungen ausführen. Leider fällt es einem oft schwer. Seien Sie neugierig statt ängstlich. Es ist wichtig, etwas an der Sache zu suchen, das man gut oder interessant finden kann. Man ändert also seine innere Haltung zu einer Person, Sache oder Situation. Mein Tipp: Einfach mal ausprobieren!

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Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

Andere Menschen begleite ich als Heil­prakti­kerin mit einer ressour­cenorien­tiert, systemisch oder mit einer Trauma­therapie.

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