Im Yoga geht es immer auch um Energie. Die Körperübungen praktiziert man, um das Gefäß, den Köper, rein zu erhalten. Denn nur durch ein reines Gefäß kann die Energie durchscheinen.
Ethisch leben für mehr Energie
Der ungehinderte Fluss und die Bündelung der Energie (Prana) ist das Ziel des Yoga. Also ist jeder Yoga ein Yoga der Energie. Man möchte Prana anreichern und lenken können, seine Beherrschung ist die Kunst des Yoga. Was gehört alles dazu? Durch Asanas reinigt man den Körper, durch Pranayama reichert man Prana an und macht die Nadis (Energiewege) frei. Durch die Bandhas lernt man, es zu lenken und durchstößt dabei die Blockaden (Granthis). Die Erleuchtung ist letztlich die Vereinigung (yuj, Yoga, verbinden) von männlicher und weiblicher Kraft, Shiva-Shakti, im Herzchakra. Um den Körper und die Nadis frei zu bekommen, muss man sich wie bei Patañjali beschrieben an Regeln, die Yamas und Niyamas, halten. Es sind Mindestanforderungen an ein ethisches Leben, die vor allem über Disziplin, Selbststudium und Loslassen (Tapas, Svadhyaya und Ishvara Pranidhana) für die nötige Gelassenheit sorgen.
Und die Chakras?
In den Chakras sammelt sich Energie wie in einem Becken und leitet sie weiter durch alle anderen Chakras. Sind die Wege frei, steigt die Kraft nach oben. Jedes Chakra hat eine Aufgabe und etwas, das es davon abhalten kann. Im Wurzelchakra geht es um das Überleben, sein Fluss wird gestoppt durch Angst. Man muss sich seinen Ängsten stellen, um auf dem Weg weiter zu gelangen. Freude und Lust bestimmen das Sakralchakra. Es wird blockiert durch Schuldgefühle, die man sich vergeben soll. Im Solarplexuschakra geht es um Willenskraft, sie wird aufgehalten durch Scham. Man kann es öffnen, indem man sich selbst gegenüber Akzeptanz übt.
Vom Herzen zu den höheren Weihen
Das Herzchakra stell den Übergang von den unteren zu oberen Chakras dar. Es hat als Thema mitfühlende Liebe und verstopft durch Trauer. Traurigkeit und Verlust können sich in einem allumfassenden Gefühl von Liebe auflösen. Das Halschakra beschäftigt sich mit Wahrheit und Lüge, indem man lernt, sich selbst keine Lügen mehr zu erzählen und sich als göttliches Wesen begreift. Sei wer Du bist und versuche nicht, ein anderer zu sein. Das Stirnchakra im dritten Auge handelt von den großen Einsichten und von der Illusion der Trennung, denn alles ist eins. Wer zu dieser Erkenntnis gelangt, hat es schon fast geschafft!
Yoga der Energie
Der Yoga der Energie bringt uns also zur Erleuchtung indem man erkennt, dass wir kosmische Energie sind. Festgehalten werden wir nur durch die materielle Energie der Anhaftung. Wenn wir alles loslassen, können wir eins werden mit dem Universum. Das Scheitelchakra öffnet sich durch Meditation über das Loslassen und verbindet einen mit dem höheren Selbst. Aber Loslassen bedeutet nicht, sich total gehen zu lassen. Wenn man mit Prana arbeitet, muss man die Energie halten und lenken können. Ist das nicht der Fall, schieß die Energie über das Ziel hinaus. Das kann zu Störungen und Erkrankungen führen. Auch hier wieder mal der Hinweis: Suchen Sie sich einen Lehrer, der Ihnen die nötigen Hinweise gibt und alles beibringt.