Alle Schuld ist Dir vergeben

Lesedauer 3 Minuten

Schuld ist ein Gefühl, wenn man eine moralische oder ethische Grenze überschreitet. Festgelegt sind manche dieser Grenzen und Regeln durch den kulturellen und sozialen Kontext. Andere erlegt man sich selbst auf.

Schuldgefühl & Schuldkomplex

Schuld wird einem gemacht. Sie kann sogar den Zweifel am Selbstwert fördern. Wer sich schuldig fühlt, wird vielleicht unbewusst versuchen, die Schuld durch  Leistung zu kompensieren. Man möchte es besser machen. Das ist erst mal nicht verkehrt. Wenn dieses Schuldgefühl aber bleibt, oder sogar zu einem Schuldkomplex führt, geht es in Richtung Verdrängung durch Arbeit. Das ist dann krankhaft und das Schuldgefühl wird verinnerlicht.

Alle Schuld ist Dir vergeben

Wenn man in diesem Kreislauf gefangen ist, wird es nie gut genug sein. Man bleibt der eigenen Vergangenheit verhaftet und kann sich nicht lösen. Loslassen ist aber wesentlich im Leben, um in den Moment zu gelangen und eine Zukunft zu haben. Das ist wie bei einem Trauma: Man hat Angst vor dem Schmerz, der hochkommt, wenn man sich der Aufbereitung stellen muss. Deshalb stellt man sich ihm nicht und unterdrückt die Gefühle, die hochkommen würden solange bis man platzt. Viele Menschen leben dadurch nur sehr eingeschränkt. Schuld ist so ähnlich, wenn sie zum Komplex wird. Die Bewältigung der Schuld gelingt nur über den Blick auf die Ressourcen.

Seien Sie mit sich selbst gnädig

Wenn man eine Regel verletzt oder eine moralische Grenze überschritten hat, ist es wichtig, das Gefühl von Gerechtigkeit und Gnade zu erfahren. Später muss man lernen, sich selbst gegenüber gnädig zu sein. Das können viele sich nicht selbst gestatten, sie führen einen sehr negativen inneren Dialog. Reue gehört auch zu diesem Thema: War wirklich etwas nicht in Ordnung, kann man mit der Einsicht, das etwas falsch war, einen konstruktiver Umgang mit Schuld möglich machen. Und dann kann man sich selbst Gnade gewähren. Dabei helfen folgende Lösung-anregende Fragen: Wofür fühle ich mich schuldig? Mache ich mir selbst einen Vorwurf oder kommt er von jemand anderem? Wenn er von außen kommt: Ist diese Person kompetent, über mich und die Situation zu urteilen? Wer wurde geschädigt? Ist mein Handeln allein die Ursache für das Leiden des anderen oder hat der Geschädigte vielleicht einen Vorteil dadurch?

Schuld vs. Scham

Man kann eine Unterscheidung zur Scham so formulieren: Schuldgefühle beziehen sich eher auf eine bestimmte Handlung, bei Scham geht es eher um mich als Person. Bei einem Verschulden kann man Reue empfinden und weiß, dass es vielleicht einfach nur menschlich es Versagen war. Bei Scham grenzt man sich aus der Gruppe der anderen aus.

Scham hat in der kindlichen Entwicklung eine wichtige Bedeutung im Positiven wie leider auch im Negativen, je nachdem, wie die Bezugsperson das auffängt. Ich zitiere von der Seite des Verbandes der freien Psychotherapeuten:

“Scham

  • führt zu Regulation von sozial unerwünschten Affekten und Verhalten
  • kontrolliert Neugierde bzw. das explorative Verhalten
  • wird Teil der Selbstwahrnehmung als soziales Wesen
  • koppelt zurück auf die Entwicklung des präfrontalen Kortex
  • fördert sozioemotionale Entwicklung
  • erzeugt Adaption und Wachstum in den frontolimbischen Strukturen
  • Das Kind lernt Rücksichtnahme und Integration in bestehende soziale Systeme.

Wenn jedoch die Bezugspersonen das Kind in Scham und Demütigung ausgeliefert lassen, es also entweder selbst ohne Wiedergutmachung durch soziale Kontaktaufnahme beschämen oder es nicht in der Regulation des Affekts begleiten, erfährt das Kind Kontrollverlust und Hilflosigkeit.”

Je nachdem, wie sehr der Alltag von Scham und Schuld eingeschränkt wird, kann Yoga helfen, eausgetretenen Pfade (Samskaras) zu verlassen und neue, positive durch Erkenntnis zu bahnen. Sitzt es tiefer, kann ein Einzelcoaching Klarheit bringen und eventuell eine Traumatherapie notwendend sein.

Wenn das für dich interessant ist, lass uns das geeinsam sortieren: Buche doch einfach jetzt dazu mit mir einen kostenlosen Zoomcall. Jetzt buchen!

Annette Bauer

Hinterlass bitte hier deinen Kommentar