“Yoga für Frauen in der Lebensmitte”: Lebensmitte ist ein schöner Begriff für die Zeit der Wechseljahre, die Zeit der Veränderungen. Es kann ein Neubeginn sein und alte Werte können überprüft werden. Was behalte ich davon, was darf gehen?
Wann beginnt der Wandeln?
Das Buch von Gaby Brecht “Yoga für Frauen in der Lebensmitte: Mit Übungen zur Hormonbalance” spricht, wie im Untertitel ersichtlich, die Wechseljahre an. Trotzdem kann diese “Phase”, die eher ein ganzer Lebensabschnitt ist, mindestens zwanzig Jahre dauern. Vielleicht ist das die herausragende Erkenntnis: Diese Zeit im Leben einer Frau beginnt schon mit Mitte/Ende dreißig und ist erst zehn Jahre nach der letzten Periode abgeschlossen. Der Verlauf ist so individuell, wie jede Frau. Jede hat anderes zu berichten, manch eine entspannte Frau entdeckt in diesem Lebensabschnitt ihre Wut. Das ist eine ungeheure Kraft! Auch die Unruhe und Schweißausbrüche zeugen eher von Kraft als von Verlust. Es ist der Blickwinkel und die innere Haltung, die wir mit Yoga kennenlernen können: Freiheit und Gelassenheit (Samtosha) erwarten uns.
Herausforderung als Chance
Diese Zeit des Wandels kann frau als Chance begreifen. Ich selbst habe mich auch schon den Satz sagen hören: “Dafür bin ich zu alt.” Ich habe mir vorgenommen, das nicht mehr zu sagen. Denn es ist heutzutage völlig egal, wie alt frau ist. Wir können alles machen! Die einzige Einschränkung ist, wenn der Körper nicht mehr mitspielt. Aber auch das lässt sich durch Yoga und moderaten Sport durchaus verbessern. Wenn alles im Wandel ist, dann lässt sich dafür auch etwas tun. Ab einem gewissen Punkt sind Harmonie und Kompromisse um jeden Preis gar nicht mehr so verlockend. Was will ich sein, wenn ich mal groß bin? Der Blick wird auf die Möglichkeiten gerichtet und dafür ist Yoga die herausragendste Sache der Welt!
Yoga für Frauen in der Lebensmitte
Gaby Brecht hat ein Yoga-Programm für die Wechseljahre zusammengestellt, das gezielt die Östrogenproduktion anregen soll. Das Buch bietet neben dem Übungsprogramm Anregungen zur Ernährung, Körperwahrnehmung und gibt Tipps zu den berüchtigten Symptomen dieses Lebensabschnitts. Die Grundlagen von Hormonyoga werden erläutert: Atemübungen, Mudras, Bandhas, Chakras, Affirmationen, Visualisierungen, Meditation und die Energielenkung. Im Grunde ist die Hormonbalance das Herzstück von Hormonyoga nach Dinah Rodrigues, einer 90 Jährigen Yogalehrerin aus Brasilien. Die Autorin zieht ihr Wissen aus verschiedenen Ausbildungen und, ganz im Sinne von Yoga, aus ihren eigenen Erfahrungen.