Was bedeutet Anhaftung?

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Kann ich etwas loslassen, was mich lange begleitet hat? Oder denke ich, es macht mich aus? Losgelöst von allem Materiellen, was bleibt dann von mir? Anhaftung loslassen ist ein Ziel des Buddhismus, aber auch im Yoga.

Das Vergängliche loslassen

Upadana ist der buddhistischer Begriff für den Vorgang des Festhaltens, Anhaftens oder Verhaftetseins. Im Yoga nennt man es Raga, da ist man dem Materiellen oder dem Vergnügen verhaftet. Raga gehört zu den fünf Ursachen des Leidens (Klesha). Alles Vergängliche, das ich als „mein“ bezeichne, gehört mir nicht. Mein Haus, mein Auto, mein Mann, meine Freunde, meine Arbeitsstelle, meine Titel. Bei materiellen Dingen kann man sich das noch gut erklären: Besitz, Freundschaften und der Job müssen gepflegt werden und man muss dafür sorgen, dass er anderen nicht schadet. Materielle Dinge kosten Geld, Zeit und Aufmerksamkeit.Überlegen Sie sich also gut, was Sie sich als nächstes anschaffen!

Was bedeutet Anhaftung?

Schwieriger zu verstehen wird es, wenn ich verrate, dass man auch dem eigenen Körper verhaftet ist. Auch ihn muss man hegen und pflegen und gibt ihn am Ende des Lebens wie einen geliehenen Anzug zurück. Muss ich mich jetzt also entleiben, um zum wahren Sein vorzudringen? Nein, aber ich kann Abstand schaffen und lernen, mich weder mit Genuss noch Schmerz zu identifizieren. Zu den materiellen Verhaftungen gehören ebenfalls Gedanken, Konzepte und Vorstellungen, denn auch sie sind nicht das reine Sein oder Gewahrsein. Sie gehören mir nicht, denn sie sind von anderen vorbereitet oder erdacht worden, und lenken mich sogar auf dem Weg zum inneren Gewahrsein ab.

Und wie komme ich da raus?

Verhaftungen oder Anhaftungen begrenzen einen. Wie soll man da die Unendlichkeit erfahren können? Das Gegenteil davon ist Bedingungslosigkeit, ein Leben im Hier und Jetzt und bedingungslose Hingabe. Um Anhaftungen und Identifikationen zu überwinden, übt man Yoga und bereitet sich so auf die Meditation vor. In der Meditation zieht man die Sinne nach innen und gelangt über ei Meditationsobjekt wie beispielsweise dem Atem zu einer zu höheren Bewusstseinsebenen. Wie das sich anfühlt, erfährt man nur, indem man es tut. Regelmäßiges Üben führt zum Ziel: Erkenntnis und dadurch zur Glückseligkeit (Satchitananda).

Vergänglichkeit, Leid, Loslassen

Über die Vergänglichkeit wird uns bewusst, woran wir anhaften: Scheidung oder Jobverlust verursachen häufig Leid und Schmerz. Der Schmerz aber lenkt uns vom Loslassen ab. Wenn wir die Menschen und Dinge in unserem Leben nicht ziehen lassen können, müssen wir leiden. Und wenn man mal genau hinschaut, findet dieses Verhaftet sein nur in unseren Gedanken statt. Es sind also hausgemachte Anhaftungen. Loslassen muss man genauso wie Yoga und Meditation jeden Tag üben.

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Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

Andere Menschen begleite ich als Heil­prakti­kerin mit einer ressour­cenorien­tiert, systemisch oder mit einer Trauma­therapie.

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