Archetypen der weiblichen Reife

Zu den Archetypen der weiblichen Reife zählen die Mutter, die Königin und die weise Alte. Sie unterstützen andere und handeln überlegter.
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Inhalte

Die der weiblichen Reife sind mehr auf die Gemeinschaft als die Umsetzung der eigenen Bedürfnisse gerichtet: In dieser Entwicklungsstufe weiß Frau, wer sie ist. Diese Kräfte können wir jederzeit aktivieren, wenn wir Weitblick suchen.

Archetypen der weiblichen Reife

Mutter

Zur weiblichen Reife gehört die Mutter. Ihre Urkräfte sind körperliche und geistige Fruchtbarkeit, Mutterwerden, Geburt und Frauwerden. Es sind Superkräfte! Gebären kann sie auch kreative Projekte, es müssen nicht immer Kinder im Spiel sein. Was aber unbedingt dazugehört, sind die Gefühle von Urvertrauen und Hingabe an den gegenwärtigen Moment.

Mütter sind aufmerksam im Hier und Jetzt. Die Meisterschaft besteht darin, loszulassen, wenn es an der Zeit ist. Das Bild der Mutter beinhaltet Fürsorge und Wärme, Geduld und Liebe. Hier schließt sich der Kreis zu den eigenen weiblichen Ahnen: Wir verstehen in dieser Phase unsere Großmütter und Mütter, können ihnen oft vergeben und Dankbarkeit empfinden lernen.

Die Superkräfte der Mutter können zu jeder Zeit aktiviert werden, wenn wir

  • liebevolle Zuwendung ohne Hintergedanken verschenken,
  • uns mit der Erde und der Natur verbunden fühlen,
  • uns mit Urvertrauen großen Herausforderungen stellen.

Wir können durch die Kraft der Mutter über uns selbst hinauswachsen und scheinbar Übermenschliches leisten. Die Bilder der Glucke und der Löwenmutter, die ihre Jungen verteidigen, kommen mir in den Kopf. Im Körper liegt diese Urkraft im Sakralchakra, in der schöpferischen Kraft der Gebärmutter.

Wenn du diese Superkräfte aktivieren möchtest, geht es dabei immer um Selbstfürsorge.

  • Feiere die Natur, deine Kreativität und Fruchtbarkeit (auch im übertragenen Sinne).
  • Feiere, was du in deinem Leben schon gemeistert und welche Projekte du „geboren“ und in die Welt gebracht hast.
  • Feiere deine Ahninnen in Dankbarkeit – deine Mutter hat dir zumindest dein Leben geschenkt!

Allerdings gibt es auch die Kehrseite: Die „Dunkle Mutter“ hat als Thema Tod, die andere Seite der Geburt. Ihre Fähigkeiten drehen sich um Abschiednehmen, Verlust, Schmerz und (Ver-)Wandlung. Im besten Sinne dient die Auseinandersetzung mit diesen Themen der Erneuerung: Durch den Tod wird eine neue Geburt erst ermöglicht, alles ist wie aus dem Buddhismus Entstehen und Vergehen. Verlust, Leid und Abschied schärfen die Sinne dieser Mutter.

Wir finden diese Züge vielleicht in verhärteten und kompromisslos wirkenden Frauen, die ihren Blick auf das Wesentliche, den Sinn des Lebens geschärft haben. Die dunkle Mutter umgibt eine Klarheit, die sich manche Menschen wünschen. Durch sie können wir lernen, Glaubensmuster loszulassen und uns unseren Ängsten zu stellen: Tod und Sterben gehören nun mal zum Leben!

Königin, Matrone, Herrscherin

Die Königin gehört ebenfalls zu den Archetypen der weiblichen Reife. Sie ist vielleicht schon im Herbst ihres Lebens angekommen, aber durchaus noch körperlich und geistig kraftvoll. Sie erntet, was sie aufgebaut hat: Sie hat Einfluss und ist das Familienoberhaupt, deshalb wird sie auch manchmal als Matrone bezeichnet. Allerdings habe ich dazu kein besonders ansprechendes Bild im Kopf!

Die Königin ist fast schon weise, steht jedoch noch mehr für die innere Reife, Gelassenheit durch Erfahrung, Ruhe und Stärke. Es ist eine Zeit des Rückblicks über Schlachten und Siege, sie hat ihre Lehren daraus gezogen und ist zufrieden. Was nicht passt, wird nachjustiert, aber vor allem tritt sie für die Selbstentfaltung aller ein. Ihr geht es um das Überleben der Menschheit durch die Verbindung von männlich und weiblich, innen und außen, materieller und spiritueller Welt, nicht nur um das Überleben ihrer Familie oder des Clans (wie bei der Mutter).

Sie hat Führungsqualitäten wie die Kriegerin: Macht, Weitblick und Verantwortungsbewusstsein. Sie kooperiert allerdings mehr mit den anderen Archetypinnen, um das Erreichte zu bewahren. Sie muss niemandem mehr etwas beweisen!

Anders als bei der Kriegerin ist ihre Kraft gepaart mit Würde und Anmut, der Fruchtbarkeit der Mutter und der Sinnlichkeit einer reifen Frau. Sie stellt die Regeln auf und sorgt für Ordnung. Als Herrscherin verfügt sie über große Gestaltungsmöglichkeiten und Spielraum. Sie ist weniger Kämpferin als Umsetzerin, denn sie hat immer das Wohl aller im Auge. Die Königin stellt durchaus auch ihre eigenen Bedürfnisse hintan, allerdings mit einer größeren Selbstfürsorge als noch die Mutter. Auf eine gewisse Weise ist sie kompromisslos und hat ihre Ziele klar vor Augen, dabei ist sie verbunden mit den Naturgesetzen und wirkt durch ihr tiefes spirituelles Wissen: Sie seiht das Leben holistisch, also ganzheitlich.

Die negative Seite kann die dunkle Herrscherin sein: Beispiele dafür können im Märchen die Königin aus Alice im Wunderland oder eine böse Stiefmutter sein. Sie sind neidisch und machthungrig. Die „gesunde“ und gereifte Archetypin agiert aus dem Herzen heraus, anders als vielleicht ihre männlichen Pendants.

Weise Alte

Die Weisheit dieser Archetypin der weiblichen Reife liegt schon in ihrem Namen, es geht um „Weisheit“.

Es ist die Kunst und Erkenntnis, seinen Frieden zu machen und ein holistische Sicht auf Weiblichkeit. Sie hat eine natürliche Autorität und Überlegenheit. In alten Yogaschriften ziehen sich die älteren Menschen in die Wälder zurück, um zu meditieren. Wir betrachten die weise Alte oder die Großmutter jedoch als Teil der Gemeinschaft: Ihr Rat wird gesucht, sie hat das Gesamtbild im Blick, stiftet Frieden untereinander und bringt so das Mütterliche und Sanfte auf der Metaebene ein. Ihre Sichtweise löst Probleme mit Weitblick, denn sie kennt den Zusammenhang von Ursache und Wirkung (Karma) aus eigener Erfahrungen. So formen die weisen Alten die Gesellschaft – und die Jungen müssen das natürlich anzweifeln!

Aus Märchen kennt man sie als Kräuterfrau oder das arme Mütterchen, als gute Hexe, Heilerin oder Magierin. Sie weiß um Mutter Natur und ist verbunden mit ihr und den archetypischen Lebensgesetzen.

Ihr dunkler Aspekt wäre dann eine böse Hexe, die weise Alte hingegen kann alles mit Abstand betrachten und hat deshalb keine Probleme ihre eigenen Schatten zu erkennen und sie liebevoll anzunehmen. Sie unterstützt die anderen Archetypinnen mit ihren Einsichten. Oft tritt sie von außen in unser Leben und gibt uns neue Aspekte, Hilfestellungen und Impulse. Ohne eine Begegnung mit der weisen alten Frau (auch Lehrerin, gute Hexe, Priesterin, Psychotherapeutin) wäre unsere Heldenreise bisher anders verlaufen. Bei welcher seelischen Not hat dir jemand mit Weisheit zur Seite gestanden?

Welches Potenzial steckt in den kraftvollen Archetypen?

Wenn du die Kraft des Archetyps der Mutter in dein Leben holen möchtest, kannst du dir folgende Fragen stellen:

  • Wie hast du deine Mutter und deine Großmütter erlebt?
  • Wer ist in diesem Bereich dein Vorbild oder mahnendes Beispiel?
  • Wie fürsorglich gehst du mit dir um?

Die Königin unter den Archetypen der weiblichen Reife tritt auf den Plan, wenn du beginnst, dich für tiefergreifende Ziele einzusetzen und bereit bist, der Welt etwas zu schenken. Wenn du deine Vision erkannt hast und sie umsetzen möchtest, steht die Kraft der Königin dir weise zur Seite. Dann kannst du dich auf deinen Weg machen und erhältst maximal Unterstützung: Bei ihr gibt es keinen Widerspruch und keine Ausreden mehr! Dafür wirst du aber auch alle Herausforderungen königlich meistern.

Die weise Alte steht dir auf deiner Reise durchs Leben immer wieder zur Seite: Es sind flüchtige oder sehr lange Begegnungen mit Menschen, die uns Impulse geben und etwas lehren.

  • Wer hat dir auf deinem Erfahrungsweg weiter geholfen?
  • Und welchen inneren Schatz hast du dabei entdeckt?
  • Warst du schon die Hilfestellerin bei anderen Menschen?

Hier geht es zu einem Archetypen-Test, den ich sehr gut finde, allerdings ist er auf Englisch.

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Hallo, ich bin Annette

Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

Andere Menschen begleite ich als Heil­prakti­kerin mit einer ressour­cenorien­tiert, systemisch oder mit einer Trauma­therapie.

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