Asteya: Nicht-Stehlen oder Nicht-Begehren?

Lesedauer: 2 Minuten

Inhalte

Asteya kann vieles bedeuten: Von Haben-Wollen, obwohl es einem nicht zusteht, bis hin zum Diebstahl. Was nehmen Sie anderen weg?

Besitz belastet

Besitz benötigt Pflege und Aufmerksamkeit. Mehr Besitz benötig davon noch mehr. Er stiehlt uns unsere Zeit, die wir eigentlich für die innere Entwicklung dringend nötig hätten. Man kann sich überlegen, was man so besitzt: Halten Sie an Menschen fest, die Sie eigentlich gegen lassen sollten? Oder behalten Sie Dinge, die Sie nicht mehr benutzen und weitergeben könnten? Nun, das ist beides kein Diebstahl, eher ein Vorenthalten: Wenn Sie sich mehr um den Job oder das Hobby als um Ihre Familie kümmern, was ist das dann? Ein Vorenthalten von Gemeinsamkeit. Wie viele materielle Dinge braucht man denn wirklich?

Asteya: Nicht-Stehlen oder Nicht-Begehren?

Meistens häufen wir Dinge an, um uns sicher zu fühlen. Das ist erst mal völlig in Ordnung. Hat man seine Grundversorgung gesichert, Wohnen, Essen und Arbeit, geht es um Geborgenheit. Auch diese ist wichtig für die innere Sicherheit. Darüber hinaus beginnt das gute Leben. Nach einer Zeit genügt das nicht mehr. Aber bevor man dann mehr und immer noch mehr Dinge anschafft, die an einem hängen bleiben, sollte man überprüfen: Was gehört zu mir, was brauche ich von dem ganzen Rest? Loslassen ist eine große Herausforderung. Asteya ist die Abwesenheit von Verlangen und Yoga hilft bei der Befreiung des Geistes.

Mit Yoga loslassen von Enge und Anhaftung

„Ist der Geist von Nicht-Stehlen stabil, wird aller Reichtum da sein.“
Yoga Sutra, 2.37

Wenn man nichts mehr begehrt, das anderen gehört, wird es geschehen, dass die anderen alles mit einem teilen wollen. Um Loslassen zu können, ist Vertrauen wichtig. Das muss man für sich erproben und kann es mit Freigiebigkeit übern. Seien Sie freigiebig in Freundlichkeit, Dankbarkeit und mit Lob. Kommt das alles um ein Mehrfaches zu Ihnen zurück, werden Sie vielleicht mutiger etwas teilen: Zeit, Geld, Dinge. Und in diesem Sinne werden Sie beim nächsten Auto-, Fernseher- oder Schuhkauf darüber nachdenken, ob Sie diese Dinge wirklich brauchen und diese Sie glücklicher machen. Leiden kann durch Anhaften oder durch immer gleiche Verhaltensmuster (Samskara) entstehen. Allein die Wandlungen der Natur (Gunas) schaffen immer neues Leiden. Für den Menschen, der in Unterscheidungsfähigkeit geübt ist, ist das Leiden (Duhkha) allgegenwärtig.

„Das Verlangen, angenehme Erfahrungen der Vergangenheit zu wiederholen, prägt Muster (Samskaras) und kann Leid zur Folge haben.“ Yoga Sutra 2.15

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Über mich

Hallo, ich bin Annette

Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

Andere Menschen begleite ich als Heil­prakti­kerin mit einer ressour­cenorien­tiert, systemisch oder mit einer Trauma­therapie.

Aktuelles

Annette Bauer Yoga Xperience. Frühlings Retreat 17. bis 19. April 2026.
Yoga-Retreat April 2026

Tanke im Frühjahr neue Kraft mit Yoga. An verschiedenen Orten in Brandenburg yogen wir in kleiner Gruppe eine Wochenende gemeinsam. Dazu gibt es Spaziergänge, Sauna oder Massagen.

Suche

Weitere Beiträge

Roboterkopf, Meditation, Serie KI & Yoga Teil 5 Annette Bauer Yoga Xperience

Herz über Algorithmus – Teil 5

Herz über Algorithmus: Der letzte Teil 5 meiner Serie über "KI & Yoga" beschreibt, wie wir wieder in Verbindung gehen können.
Robopf, Frau Yogahaltung, Serie KI & Yoga Teil 4 Annette Bauer Yoga Xperience neu

Geduld, Dranbleiben & Langsamkeit – Teil 4

Wie die yogische Praxis der Ausdauer und kontinuierliche Übung in Kombination mit Langsamkeit zum radikalen Akt des Widerstands wird.
Roboter, Junge, Serie KI & Yoga Teil 3 Annette Bauer Yoga Xperience

Klarheit & Unterscheidung mit KI – Teil 3

Im Teil 3 meiner Serie zu Yoga & KI geht es um Klarheit & Unterscheidung. Dazu braucht es die Verbundenheit zu anderen Menschen und Geduld.