OM: Zielgruppen- & Marktanalyse

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Zwei wichtige Faktoren für Yogalehrende im Online Marketing sind Zielgruppen- und Marktanalyse. Haben Sie sich darüber schon mal Gedanken gemacht?

Kenne die Konkurrenz

Nach den Fragen “Wer bin ich und was möchte ich anbieten?” geht es nun um Marktanalyse und Zielgruppen im Online Marketing für Yogalehrende: Was ist mein Angebot? Wer bietet das in meiner Nähe ebenfalls an? Mit diesen Fragen geht man im Internet oder in seinem Wohnbezirk auf die Pirsch. Wenn es um Yoga geht, sind immer noch Flyer sehr beliebt. In Bio- oder Klamottenläden, in Restaurants oder im Supermarkt: Die Verzweifelte Suche nach Kunden macht viele Yogalehrende wahllos. Besser ist es gezielt mögliche Multiplikatoren anzusprechen. Dazu demnächst mehr. Möchte ich in meiner Umgebung Kunden gewinnen oder überregional Seminare und Ausbildungen anbieten? Danach grase ich die Medien ab, um herauszufinden was die Mitbewerber bzw. Konkurrenten anbieten. Welche Werbung schalten sie im Netz und in Zeitschriften oder was haben sie für Flyer? Welche Informationen finden sich auf ihren Webseiten?

Alleinstellungsmerkmal

Je klarer das Alleinstellungsmerkmal (mehr dazu im Artikel am 28. Juli), umso einfach ist die Suche und so leichter die Abgrenzung. Eigentlich ein un-yogischer Gedanke. In diesem Falle sollte man das “Wir-sind-alle-eins”-Denken zur Seite packen, denn ein nüchterner Blick ist hier zielführend. Zu meinem Unique Selling Point (Alleinstellungsmerkmal) gehören:

  • Yogarichtung
  • Ausbildungen
  • Zusatzqualifikationen
  • Ausbildungen in angrenzenden Gebieten (z. B. Heilpraktiker, Ayurvedatherapeut oder Fitnesstrainer)
  • Spezialisierungen (z. B. Senioren, Kinder, Schwangere, Rehasport)

Nun macht man sich auf die Suche, wer ein ähnliches Spektrum anbietet. Bei erfolgreichen Konkurrenten kann man sich abschauen, wo sie etwas anbieten, wie sie es bewerben und wer das Angebot wahrnimmt. Jetzt kann man sein eigenes Angebot variieren, denn wirklich erfolgreichen Studios wie Yoga Vidya oder Spirit Yoga, wird man mit einem identischen Programm nicht das Wasser reichen können. Hier ist yogische Kreativität gefragt. Auch die Zielgruppe oder den Ort kann man variieren. Hat man mehrere Konkurrenten analysiert, stellt man sein Angebot zusammen, immer im Hinblick auf die eigenen Besonderheiten.

Kenne die Zielgruppe

Ins Blaue hinein zu planen liefert ein ungenaues Ergebnis. Dafür gibt es die Zielgruppen- & Marktanalyse. Man kreiert dazu einen idealen Kunden oder Teilnehmer, eine sogenannte Persona: Ihre Lebensumstände, Bildung und Beruf, die finanziellen Möglichkeiten und Interessen. Wo wohnt sie, was für Hobbies pflegt sie, welche Social Media Kanäle und Medien nutzt sie? Das schreibt man auf und klebt noch ein Bild dazu, um sie sich noch genauer vorstellen zu können. Auf diesen Prototypen eines Kunden schneidert man sein Angebot zu: Wann und wie oft kommt der Teilnehmer zum Yoga? Was braucht er dazu für Informationen im Vorfeld? Um zu testen, ob das funktioniert, schaltet man verschiedene Anzeigen bei einem Social Media Kanal, auf der diese Zielgruppe unterwegs ist. Die Reaktionen dienen der weiteren Überprüfung und Analyse des Ziels: Stimmt das Angebot, stimmen Ort & Zeit und welche Zielgruppe reagiert auf mein Produkt?

In die Glaskugel geschaut: Zielgruppen- & Marktanalyse

Nach der systematischen Analyse der vorhandenen Marktdaten, hat man das gegenwärtige Abbild der Situation. Bedeutet, nach einem halben Jahr sollte man die Analyse wiederholen. Profis erstellen aufgrund ihrer Daten eine Prognose, wie sich der Markt entwicklen wird. Das ist für eine Existenzgründung mit Förderung über das Arbeitsamt ebenfalls notwendig. Aus eigener Erfahrung stelle ich hier zwei Erkenntnisse zur Verfügung:

  • In den USA ist der Yogamarkt riesig, aber auch in Deutschland wurden 2012 etwa 700 bis 1000 Millionen Euro umgesetzt. Deshalb muss man bei dem sehr großen Yogalehrer-Angebot sinnvoll auf sich aufmerksam machen. Genauso ergeht es Einzelkämpfern in den alternativen Gesundheitsberufen.
  • “In Deutschland praktizieren ca. 3 Millionen Menschen Yoga. Es gibt ca. 100.000 Yogalehrende, darunter ca. 10.000 hauptberuflich Tätige. Es gibt ca. 5000 Yoga Center/ Yogaschulen/ Yogastudios. In Yogakursen, Yogaseminaren, Yoga Ausbildungen, Yoga-Zubehör (Decken/Kissen/Matten/Yoga Bücher/CDs/DVDs), etc. wurden 2012 ca. 700-1000 Millionen Euro erwirtschaftet. So kann man sagen: Yoga ist ein ernstzunehmender Wirtschaftsfaktor. In den USA wird gesagt, dass Yoga zu den 10 wichtigsten Wachstumsbranchen gehört.“ (Wikipedia)

Zusammenfassung: Zielgruppen- & Marktanalyse

Ein Markt für Yogakurse und Produkte ist also vorhanden. Mit zielgruppenorientiertem Marketing kreist man sein Wirkungsfeld ein:

  • demografische Merkmale wie Alter, Geschlecht und Familienstand
  • sozioökonomische Faktoren wie Beruf und Bildungsstand
  • psycho-soziale Kennzeichen wie Lebensstil, Werte und Meinungen
  • Kaufkraft und Kaufverhalten
  • Medienkonsum und -verhalten

Eine werberelevante Zielgruppe sind Menschen zwischen 14 und 49 Jahren. Sie erreicht man leicht über Werbung im Fernsehen, im Internet und über gedruckte Medien, und sie verfügen über eine gute Kaufkraft. Außerdem kann man die Babyboomer berücksichtigen: Sie kennen sich gut aus im Internet und sind kaufkräftige Senioren der Zukunft. Das muss man wissen, wenn man sein Produkt auf die Zielgruppe zuschneiden möchte.
Welches ist Ihre Zielgruppe?
Ist es die, die Sie auch erwartet hatten?
Über einen Kommentar mit Ihren Erfahrungen würde ich mich freuen.

Posted in

Annette Bauer

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