Prävention: Ayurveda und Yoga

In den Disziplinen Ayurveda und Yoga sind inzwischen auch bei uns als präventive Maßnahmen anerkannt. Zeit, sich damit näher zu beschäftigen.
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Alle werden auch immer älter und jeder möchte natürlich gesund und voller Energie bis ins hohe Alter sein, das Leben genießen und nicht darunter leiden.

Gesund älter werden

Hast du dich schon mal gefragt, wie du mit 60, 70 oder 80 Jahren leben möchtest? Voller Energie und Lebensfreude oder geplagt von Beschwerden, die dich einschränken? Die Weichen dafür stellst du heute, in diesem Moment, mit jeder Entscheidung, die du triffst. Prävention klingt vielleicht nach einem trockenen Gesundheitsbegriff, aber eigentlich geht es um etwas viel Grundlegenderes: Es geht darum, heute so zu leben, dass du morgen noch tanzen, lachen und das Leben in vollen Zügen genießen kannst.

Warum Prävention immer wichtiger wird

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im Jahre 2030 wird mehr als ein Drittel der Menschen in Deutschland über 60 Jahre alt sein. Gleichzeitig sind die Kassen leer und wir müssen länger arbeiten. Das bedeutet, dass du nicht nur länger leben wirst, sondern auch länger fit und gesund bleiben musst, um dein Leben wirklich zu genießen. Du willst nicht mit 65 endlich in Rente gehen und dann vor lauter Beschwerden kaum noch etwas unternehmen können, oder? Genau deshalb ist Prävention keine Kür, sondern Pflicht – allerdings eine, die Freude machen kann, wenn du sie richtig angehst.

Die schleichende Gefahr: Zivilisationskrankheiten

Die meisten Erkrankungen entstehen schleichend durch einen ungesunden Lebenswandel. Zu Beginn steckt dein Körper noch vieles gut weg – die Pizza am Abend, die durchgearbeiteten Wochenenden, die zu kurzen Nächte. Doch je länger du deinen Körper durch falsche Ernährung, mangelnde Bewegung und dauerhaften Stress quälst, umso sicherer entwickelst du eine der sogenannten Zivilisationskrankheiten: Bluthochdruck, Diabetes, Rheuma und andere mehr. Das Tückische daran ist, dass sie sich unbemerkt über Jahre hinweg entwickeln. Du merkst es erst, wenn der Arzt dir sagt, dass deine Werte bedenklich sind oder wenn die Schmerzen nicht mehr weggehen wollen.

Doch die meisten von uns überhören erste Signale, weil der Alltag so laut ist und wir denken, das gehört eben zum Älterwerden dazu. Dabei könntest du in diesem Moment noch gegensteuern, bevor daraus eine schlimmere Erkrankung wird.

Prävention im ganzheitlichen Sinn: Ayurveda und Yoga

Ein altes indisches Sprichwort lautet: „Der Gesunde hat viele Wünsche, der Kranke nur einen.“

Gesundheit muss gepflegt werden, und das fällt durchaus leichter, wenn du noch gesund bist. Wenn eine Erkrankung erst einmal da ist, hat sie sich bereits über mehrere Ebenen in deinem System ausgebreitet. Im Yoga wird das über die Koshas erklärt, im Ayurveda durch die Gewebelehre (Dhatus). Beide Systeme zeigen dir aber auch Wege, wie du deine eigene Gesundheit fördern kannst. Präventive Maßnahmen, also das Verhüten von Krankheiten, zielen im ganzheitlichen Sinne auf alle Lebensbereiche – nicht nur auf deinen Körper, sondern auch auf deinen Geist und deine Seele.

Das Svasthavrtta ist die ayurvedische Lehre der Prävention und Gesundheit. Dahinter verbirgt sich eine typgerechte, saisonale und gesundheitsfördernde Strategie zur Erhaltung des Gleichgewichts. Das entspricht einer sattvischen Lebensweise: Dazu zählen ausgewogene Ernährung, eine regelmäßige Yoga-Praxis (Sadhana) und ein ausgeglichener Lebens- und Tagesrhythmus. Mindestens einmal im Jahr solltest du dich einer Reinigungskur unterziehen: Innere und äußere Kräuteranwendungen, Massagen und ausleitende Prozesse lösen Ama (Schlacken), fördern dein Agni (Verdauungsfeuer) und unterstützen die Ausscheidung von krankmachenden Prozessen. Ayurveda bietet auch geistige und psychische Behandlungen an, die aus Daivavyapasraya und Sattvavijaya bestehen – denn wahre Gesundheit umfasst immer auch deinen mentalen und emotionalen Zustand.

Stell dir vor, du beginnst deinen Tag nicht mehr hektisch mit einem schnellen Kaffee im Stehen, sondern nimmst dir zehn Minuten Zeit für ein paar Atemübungen und sanfte Dehnungen. Ich mache das und spüre dann, wie dein Körper langsam wach wird. Erst dann weiß ich, wie es mir eigentlich heute geht. Mein Atem fließt tiefer und ich bin den ganzen Tag entspannter, wenn ich mir Zeit dafür genommen habe. Je älter ich werde, umso wichtiger sind die ersten Minuten des Tages für mich. Zum Frühstück bereite ich mir warmen Porridge zu und mein Verdauungsfeuer dankt es mir. Ich gehe mittags nicht mehr in die Kantine, gehe um den Block oder lege mich 20 Minuten hin und abends mache ich eine kurze Meditation, bevor ich ins Bett gehe. Kleine Veränderungen, die in meinem Leben einen riesigen Unterschied machen.

Yoga als wirksame Präventionsmaßnahme

Die positiven Effekte von Yoga sind mittlerweile so gut belegt, dass selbst die Krankenkassen es als Präventionsmaßnahme bezahlen. Dabei zielen sie vor allem auf das Entspannungskonzept. Auch das MBSR-Training erfährt große Unterstützung, da es ideologiefrei ist und sich auf wissenschaftlich nachweisbare Wirkungen konzentriert. Neben der Entspannung sorgen auch die darin enthaltenen Yogaübungen für die Dehnung der Muskeln und Gelenke und fördern deine Beweglichkeit. Zahlreiche Studien belegen mittlerweile den positiven Effekt bei chronischen Leiden wie Rückenschmerzen oder Migräne.

Wenn du regelmäßig übst, wirst du merken, wie sich dein Körpergefühl verändert. Du nimmst Verspannungen früher wahr und kannst gegensteuern, bevor daraus Schmerzen werden. Du erkennst, wann du gestresst bist, und hast Werkzeuge zur Hand, um dich selbst zu beruhigen. Du lernst, auf die Signale deines Körpers zu hören, statt sie zu ignorieren. Diese Achtsamkeit ist vielleicht der wertvollste Aspekt der Prävention überhaupt – denn nur wenn du wahrnimmst, was in dir vorgeht, kannst du auch etwas verändern.

Deine Gesundheit liegt in deinen Händen

Prävention ist keine lästige Pflicht, sondern ein Geschenk, das du dir selbst machst. Jede Entscheidung für mehr Bewegung, bessere Ernährung und bewusstes Leben ist eine Investition in deine Zukunft. Du musst nicht perfekt sein oder von heute auf morgen alles umkrempeln. Aber du kannst heute anfangen, liebevoller mit dir umzugehen und auf die Bedürfnisse deines Körpers zu hören. Die Kombination aus Yoga und ayurvedischen Prinzipien bietet dir einen ganzheitlichen Weg, der deinen Körper stärkt, deinen Geist beruhigt und deine Seele nährt. So kannst du nicht nur länger leben, sondern vor allem besser – mit Energie, Lebensfreude und der Freiheit, dein Leben in vollen Zügen zu genießen.

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Hallo, ich bin Annette

Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

Andere Menschen begleite ich als Heil­prakti­kerin mit einer ressour­cenorien­tiert, systemisch oder mit einer Trauma­therapie.

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