Stolpersteine beim Yogaunterrichten

Beim Yoga-Unterrichten gibt es immer mal Stolpersteine. Einige Schmuckstücke habe ich Ihnen heute mitgebracht. Kenne Sie die auch schon?
Lesedauer: 3 Minuten

Inhalte

Beim Yogaunterrichten gibt es einige Stolpersteine. Eigentlich möchte man sie umgehen, dann aber sind sie nötig, dass wir selbst wachsen können. Was man von Stolpersteinen lernen kann.

Die erste Stunde

Den ersten Stolperstein findet man in der ersten Yogastunde: Die Teilnehmer schauen immer ganz ernst, sogar böse drein. Was man mit der Zeit als Yogalehrer lernt ist, dass sie nicht mich meinen. Sie sind konzentriert bei der Sache. Meine Interpretation hat mich ausgetrickst. Das war mir die ersten Male nicht klar und ich dachte: „Was mache ich bloß alles falsch?“ Umgekehrt funktioniert es ähnlich: Ich bin innerlich gerade sehr aufgewühlt oder erschöpft. Dann unterrichte die beste Stunde der ganzen Woche, die Teilnehmer sind total glücklich und ich bin wieder ausgeglichen. Ich liebe diesen Beruf, es ist meine Berufung.

Authentizität und Ehrlichkeit

Was man allerdings selbst nicht lebt, fällt einem irgendwann auf die Füße. Ich muss nicht so tun, als wäre ich (holy, holy, holy) über irgendetwas Menschliches erhaben. Ich bin lieber ehrlich und erzähle, dass ich manchmal wütend werde oder gern ein Glas Wein trinke. Das macht mich nicht nur menschlich, ich verkaufe nichts, was ich nicht bin. Ich bin kein Asket, habe 25 Jahre in einem Bürojob gearbeitet und fahre Motorrad. Meine Erfahrungen davon fließen in meinen Unterricht mit ein. Das wunderte neulich eine Teilnehmerin, wie das denn zusammenpassen würde. Da habe ich sie gebeten, sich ihr Bild einer Yogalehrerin anzuschauen: Was sollen wir alles leisten? Wir sind alle nur Menschen, sind manchmal krank und unglücklich. Dadurch, dass ich immer wieder erfahre, wie Yoga bei mir wirkt, kann ich es guten Gewissens weitergeben. Nicht mehr und nicht weniger.

Stolpersteine beim Yogaunterrichten

Ein weiterer Stolperstein ist Ahimsa: Ich sage im Unterricht, dass wir mit uns selbst gewaltfrei umgehen sollen. Ja, und lebe ich danach? Ich selbst bin mein größter Antreiber. Zwar, weil Yoga so einem Spaß macht und großartige Einsichten bietet. Leider vergisst man als Yogalehrer, Pausen zu machen und für Ausgleich zu sorgen. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Als selbstständiger Yogalehrer hat man zwei Jobs: Yoga unterrichten und als Selbstständiger zu Hause Rechnungen schreiben, den Papierkram fürs Finanzamt sortieren und die Werbung schalten etc. Wer sich damit schwertut, sollte sich besser Hilfe holen und unterweisen lassen. Ich persönlich bin gut in Online-Marketing und im Verfassen von Texten. Wer Hilfe braucht, bitte melden! Das macht mir Freude und deshalb bin ich darin gut. Bei anderen Sachen hole ich mir auch Hilfe von anderen, beispielsweise vom Steuer- und Unternehmensberater.

Energieausgleich: Geld ist wichtig

Wer kostenlose oder sehr günstige Yogastunden anbietet, verdirbt die Preise für alle anderen, die jahrelange und teure Ausbildungen gemacht haben. Hier wird da etwas mit Nächstenliebe verwechselt: In unserer Gesellschaft ist der Sport die Schnäppchenjagd nach Ramsch. Rechnet man die Zeit und die Kosten zusammen, die Yogalehrer für ihre Ausbildung aufgewendet haben, kommt man auf einen sehr hohen Betrag in jeder Hinsicht. Und das sollten sie sich auch vergüten lassen! Viele Yogalehrer unterrichten, weil sie Yoga lieben und die Welt verbessern möchten. Sie sind Idealisten, die ihren Yogaschülern und der Welt dienen wollen. Das ist ein hehres Ideal.

Geldverdienen ist aber sehr wichtig: Wie soll man die Welt verbessern, wenn man seine Miete nicht mehr zahlen kann? Ein*e Lehrer*in ist ein Vorbild und wie soll das gelingen, wenn sie sich selbst unter Wert verkaufen?

Fokus bewahren: Spirituelle Hilfe holen

Um all diesen Stolpersteinen zu begegnen, kann man sich mentale und spirituelle Hilfe holen. Es ist als Yogalehrer sehr wichtig, den Fokus zu bewahren. Dazu gibt es Coaches wie Sand am Meer. Wer der Richtige ist, muss man für sich selbst herausfinden. Eine gute Gelegenheit dafür war für mich der Flow!-Summit 2019. An elf Tagen Anfang April konnte man 133 Vordenkern aus den Bereichen Spiritualität, Persönlichkeitsentwicklung, Heilung, Motivation und Erfolg bei Vorträgen lauschen oder ihnen zusehen. Für mich waren da echte Überraschungen dabei: Jede*r hatte Anregungen parat, die wertvoll und bedeutsam waren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Über mich

Hallo, ich bin Annette

Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

Andere Menschen begleite ich als Heil­prakti­kerin mit einer ressour­cenorien­tiert, systemisch oder mit einer Trauma­therapie.

Aktuelles

Annette Bauer Yoga Xperience. Frühlings Retreat 17. bis 19. April 2026.
Yoga-Retreat April 2026

Tanke im Frühjahr neue Kraft mit Yoga. An verschiedenen Orten in Brandenburg yogen wir in kleiner Gruppe eine Wochenende gemeinsam. Dazu gibt es Spaziergänge, Sauna oder Massagen.

Suche

Weitere Beiträge

Roboterkopf, Meditation, Serie KI & Yoga Teil 5 Annette Bauer Yoga Xperience

Herz über Algorithmus – Teil 5

Herz über Algorithmus: Der letzte Teil 5 meiner Serie über "KI & Yoga" beschreibt, wie wir wieder in Verbindung gehen können.
Robopf, Frau Yogahaltung, Serie KI & Yoga Teil 4 Annette Bauer Yoga Xperience neu

Geduld, Dranbleiben & Langsamkeit – Teil 4

Wie die yogische Praxis der Ausdauer und kontinuierliche Übung in Kombination mit Langsamkeit zum radikalen Akt des Widerstands wird.
Roboter, Junge, Serie KI & Yoga Teil 3 Annette Bauer Yoga Xperience

Klarheit & Unterscheidung mit KI – Teil 3

Im Teil 3 meiner Serie zu Yoga & KI geht es um Klarheit & Unterscheidung. Dazu braucht es die Verbundenheit zu anderen Menschen und Geduld.