Beim Yogaunterrichten gibt es einige Stolpersteine. Eigentlich möchte man sie umgehen, dann aber sind sie nötig, dass wir selbst wachsen können. Was man von Stolpersteinen lernen kann.
Die erste Stunde
Den erster Stolperstein findet man in der ersten Yogastunde: Die Teilnehmer schauen immer ganz ernst, sogar böse drein. Was man mit der Zeit als Yogalehrer lernt ist, dass sie nicht mich meinen. Sie sind konzentriert bei der Sache. Meine Interpretation hat mich ausgtrickst. Das war mir die ersten Male nicht klar und ich dachte: „Was mach ich bloß alles falsch?“ Umgekehrt funktioniert es ähnlich: Ich bin innerlich gerade sehr aufgewühlt oder erschöpft. Dann unterrichte die beste Stunde der ganzen Woche, die Teilnehmer sind total glücklich und ich bin wieder ausgeglichen. Ich liebe diesen Beruf, es ist meine Berufung.
Authentizität und Ehrlichkeit
Was man allerdings selbst nicht lebt, fällt einem irgendwann auf die Füße. Ich muss nicht so tun als wäre ich (holy, holy, holy) über irgendetwas Menschliches erhaben. Ich bin lieber ehrlich und erzähle, dass ich manchmal wütend werde oder gern ein Glas Wein trinke. Das macht mich nicht nur menschlich, ich verkaufe nichts, was ich nicht bin. Ich bin kein Asket, habe 25 Jahre in einem Bürojob gearbeitet und fahre Motorrad. Meine Erfahrungen davon fließne in meinen Unterricht mit ein. Das wunderte neulich eine Teilnehmerin, wie das denn zusammenpassen würde. Da habe ich sie gebeten, sich ihr Bild einer Yogalehrerin anzuschauen: Was sollen wir alles leisten? Wir sind alle nur Menschen, sind manchmal krank und unglücklich. Dadurch, dass ich immer wieder erfahre wie Yoga bei mir wirkt, kann ich es guten Gewissens weitergeben. Nicht mehr und nicht weniger.
Stolpersteine beim Yogaunterrichten
Ein weiterer Stolperstein ist Ahimsa: Ich sage im Unterricht, dass wir mit uns selbst gewaltfrei umgehen sollen. Ja, und lebe ich danach? Ich selbst bin mein größter Antreiber. Zwar weil Yoga so einem Spaß macht und großartige Einsichten bietet. Leider vergißt man als Yogalehrer, Pausen zu machen und für Ausgleich zu sorgen. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Als selbstständiger Yogalehrer hat man zwei Jobs: Yogal unterrichten und als Selbstständiger zu Hause Rechnungen schreiben, den Papierkram fürs Finanzamt sortieren und die Werbung schalten etc. Wer sich damit schwer tut, sollte sich besser Hilfe holen und unterweisen lassen. Ich persönlich bin gut in Online Marketing und im Verfassen von Texten. Wer Hilfe braucht, bitte melden! Das macht mir Freude und deshalb bin ich darin gut. Bei anderen Sachen hole ich mir beispielsweise Hilfe vom Steuer- und Unternehmensberater.
Energieausgleich: Geld ist wichtig
Wer kostenlose oder sehr günstige Yogastunden anbietet, verdirbt die Preise für alle anderen, die jahrelange und teure Ausbildungen gemacht haben. Hier wird Nächstenliebe verwechselt: In unserer Gesellschaft ist die Schnäppchenjagd ein Sport nach Ramsch. Rechnet man die Zeit und die Kosten zusammen, die man für seine Ausbildung aufgewandt hat, kommt man auf einen sehr hohen Betrag in jeder Hinsicht. Und das sollte man sich auch vergüten lassen! Viele Yogalehrer unterrichten, weil sie Yoga lieben und die Welt verbessern möchten. Sie sind Idealisten, die ihren Yogaschülern und der Welt dienen wollen. Geldverdienen ist aber sehr wichtig: Wie soll man die Welt verbessern, wenn man seine Miete nicht mehr zahlen kann? Ein Lehrer ist ein Vorbild und wie soll das gelingen, wenn er sich selbst unter Wert verkauft?
Fokus bewahren: Spirituelle Hilfe holen
Um all diesen Stolpersteinen zu begegnen, kann man sich mentale und spirituelle Hilfe holen. Es ist als Yogalehrer sehr wichtig, den Fokus zu bewahren. Dazu gibt es Coaches wie Sand am Meer. Wer der Richtige ist, muss man für sich selbst herausfinden. Eine gute Gelegenheit dafür war für mich das Flow!-Summit 2019. An elf Tagen Anfang April konnte man 133 Vordenkern aus den Bereichen Spiritualität, Persönlichkeitsentwicklung, Heilung, Motivation und Erfolg bei Vorträgen lauschen oder ihnen zusehen. Für mich waren da echte Überraschungen bei: Jeder hatte Anregungen parat, die wertvoll und bedeutsam waren. Ich persönlich empfehle gern Laura Malina Seiler mit ihrem Programm „Higher Self Home“, denn es bringt mich immer wieder in meine Spur: Podcast zu Spiritualität & Business.