Sich etwas vornehmen: Sankalpa

Ein Sankalpa ist die yogische Herangehensweise, um sich etwas vorzunehmen. Für die Vorsätze pflegt man Samen (Bija) und lässt sie wachsen.
Lesedauer: 3 Minuten

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Sankalpa oder Samkalpa steht für den bewussten Wunsch, sich etwas vorzunehmen. Man kann es als guten Vorsatz beschreiben, für die Yogastunde oder für eine andere wesentliche Veränderung im Leben. Das liegt ganz bei dir!

Den Geist ausrichten

Es geht darum, die Gedanken fest auf ein Ziel hin auszurichten, sich etwas vorzunehmen, über Wünsche und Ausrichtung nachzudenken. Ob du das nun als eine eigene kleine Zeremonie gestaltest oder in der Entspannung als eine Affirmation wiederholst.

Du kannst es auch einfach als guten Vorsatz nehmen: Liebevoll mit dir selbst umgehen, freundlich zu anderen sein oder jeden Tag etwas gesünder leben. Was immer du dir vornehmen möchtest, richte deinen Geist auf dieses Ziel hin aus, das Unterbewusstsein nimmt diesen Impuls auf. In meinen Stunden biete ich zu Beginn ein Sankalpa in der Kindhaltung an: Du bist ganz dicht bei dir selbst, und es fällt dir leichter herauszufinden, welche Art von Unterstützung du dir gerade selbst geben kannst.

Dem Unterbewusstsein eine Aufgabe geben: Sankalpa

Manche Yogis vergleichen diesen Vorsatz mit einem Samenkorn, Bija, das man in die Erde legt: Die Wiederholungen des Vorsatzes ähnelt dem Gießen und der Pflegen des Samens und Sprösslings. Am besten setzt sich ein Vorsatz im Geist fest, wenn du ihn in einem entspannten Zustand „einpflanzt“. Dann hat dein Unterbewusstsein eine Aufgabe, eine Richtung, ein Ziel.

Im Yoga macht man das häufig am Ende der Stunde in Shavasana oder im Yoga Nidra, dem yogischen Schlaf, bei dem du dich nicht tiefer sinken lässt und einschläfst, sondern in dem Zwischenzustand vor dem Einschlafen verweilst. Du bleibst in der Entspannung wach. Für diese Art der Tiefenentspannung benötigst du etwa 20 bis 30 Minuten und kannst sie auch zu Hause mit einer CD üben.

Das Sankalpa wird am Anfang und am Ende von Yoga Nidra dem Unterbewusstsein angeboten. Je öfter du so entspannt deinen Vorsatz einpflanzt, umso stärker wird er heranreifen.

Dem Samen zur Blüte verhelfen: Bija

Bija heißt also Samen oder Keimsilbe. Das gibt es auch als einsilbiges Samen-Mantra. Man tönt es wie OM, das auch beispielsweise so ein Bija-Mantra ist. Es gibt Bija-Mantras für jedes Chakra. Wenn du auf die Eigenschaften eines Chakras meditierst und dazu die entsprechende Silbe tönst, sprichst oder einfach stumm denkst, aktivierst du die Eigenschaften, die damit zusammenhängen. Auch so richtest du dein Unterbewusstsein auf etwas aus.

Die Silben lauten vom Wurzelchakra aufwärts: LAM-VAM-RAM-YAM-HAM-OM. Im obersten, im Scheitelchakra, das außerhalb vom Körper ist, ist nur noch Stille bzw. der Nachhall von OM. Du merkst schon, ein Fokus, ob auf der Matte oder im Leben, unterstützt dich in deinen Zielen.

Eine ganz eigene Richtung beschäftigt sich im Yoga und Ayurveda mit dem Klang: Nada Yoga. Du kannst mit Klang beruhigen oder aktivieren, bringst etwas in Schwingung und Resonanz. Das wirst du vielleicht auch schon erlebt haben, wenn du Pop-Musik, Klassik oder Heavy Metall hörst, verändert sich deine Stimmung.

Du känntest also ein Vorsatz und ein Bija-Mantra kombinieren und dich damit in eine geeignete Stimmung bringen, um umzusetzen, was du dir vorgenommen hast.

Bīja – Die Spinnräder der Freiheit – eine Ausstellung

Bija gilt als grundlegende Einheit des Lebens. Es ist ein Symbol der Fürsorge und gilt als Aufbewahrungsort für das Wissen unzähliger Generationen. In der Ausstellung der Spore Initiative geht es um kulturelle Artefakte, die aus der Zusammenarbeit mit Navdanya zusammengetragen wurden, einer agrarökologischen Initiative unter der Leitung der Umweltschützerin Dr. Vandana Shiva.

Wenn du dir also etwas vornehmen möchtest, könntest du dich über diese Initiative einbringen:

„Navdanya setzt sich seit Jahrzehnten für die Anerkennung und Förderung der Sorgearbeit von Frauen als Hüter*innen der Erde und gegen die globalisierte Nutzung gentechnisch veränderter Nutzpflanzen ein. Navdanya bedeutet „neun Samen“ und steht für die neun Getreidesorten, die für die Ernährungssouveränität der Gemeinschaft von wesentlicher Bedeutung sind.“ (von der Webseite der Spore Initiative)

Die Ausstellung gibt es noch bis Ende Februar 2025.

Der Spore Initiative geht es „um Klimagerechtigkeit, ökologischer Regeneration und Bildung, sie setzt sich mit Kultur- und Lernprogrammen für biokulturelle Vielfalt ein“. Gesucht wird der Dialog mit den Besuchern, um eine Verbindung zwischen Gruppen und Gemeinschaften herzustellen. Das fördert das Verständnis für andere Lebensentwürfe und den respektvollen Umgang mit der Natur.

Verrate mir, wie du die Ausstellung fandest.

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Hallo, ich bin Annette

Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

Andere Menschen begleite ich als Heil­prakti­kerin mit einer ressour­cenorien­tiert, systemisch oder mit einer Trauma­therapie.

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