Buchrezensionen: Yoga-Fundstücke im März

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Schauen wir uns doch mal genauer an, welche großartigen Yogabüchern es in diesem Monat auf meinen “Rezensionstisch” geschafft haben:

Buchrezensionen im März: Yoga-Fundstücke

“Asana Pranayama Mudra Bandha” von Swami Satyananda Saraswati

Unter Buchrezensionen der Yoga-Fundstücke im März ist eine Neuaflage eines wichtigen Grundlagenwerkes: “Asana Pranayama Mudra Bandha”. Dazu kommen noch die Reinigungsübungen, Shatkarma. Das Buch dient Yogalehrern allen Tradition seit Jahrzehnte weltweit für präzise Asanas. Die erste Auflage von “Asana Pranayama Mudra Bandha” erschien 1969 und war gedacht, die Unterweisungen von Swami Satyananda Saraswati festzuhalten. Sie sollten so den Teilnehmern der Yogalehrerausbildungen an der Bihar School of Yoga zur Verfügung stehen. 1973 wurde der Text noch mal grundlegend von ihm überarbeitet. Jetzt ist wieder eine Neuauflage erschienen: Es ist übersichtlicher gestaltet für bessere Lesbarkeit und wurde an die aktuelle englische Ausgabe angepasst. Alle im Buch genannten Techniken dienen der tiefgehende Reinigung auf körperlicher, mentaler, emotionaler und energetischer Ebene. Das ist die notwendige Vorbereitung für die höhere Übung der Meditation.

“OM – Die Ursprache der Seele” von Shri Balaji També

Die indische Philosophie ist auf der Idee aufgebaut, das als erstes der Klang mit der Silbe “OM” in die Welt kam. Wie bei uns der Urknall, nur schöner! Im Nada Yoga hat man erkannt, dass man mit Klang und Meditation das Gehirn auf Heilung und Glück programmieren kann. Wer sich mit OM tiefer in die Meditation und die eigene Transformation begeben möchte, dem sei das Buch “OM – Die Ursprache der Seele” von Shri Balaji També ans Herz gelegt. Auch ein herausragendes Yoga-Fundstück! Neben einer Einführung, der Körper-Hirn-Verbindung, Ayurveda und Yoga, stellt er das SOM-Programm zur Harmonisierung von Körper, Geist und Seele vor, dass er entwickelt hat: Mit Mantras, OM- und Feuer-Meditationen, Yoga-Energieübungen sowie Yoga Nidra für erholsamen Schlaf. Im letzten Abschnitt geht es um Sanskrit, Musik, Meditation und Selbstheilung. Es werden alle Bereiche angesprochen – ich bin sehr beeindruckt. Da ich seine sonstige Musik sehr mag, habe ich mich über die beiliegende CD auch sehr gefreut.

“Ein OM für alle Fälle” von BamBu

Etwas einfacher geht es in diesem Werk zu: Hier soll man zur “Erleuchtung ohne Aufwand – immer und überall” gelangen können. Wem das Meditieren sonst schwer fällt, kann mit diesen in Bildern formulierten Texten seinen ganz persönlichen Zugang finden. Bambu ist in Frankreich, da nennt er sich “Petit Bambou”, die erfolgreichste Meditations-App. Jetzt also eine Unterstützung in Buchform: “Meditieren mit Bambu ist ein humorvoller, kompakter und farbenfroher Alltagsbegleiter mit 50 inspirierenden Illustrationen, intelligent konzipierten Übungen und pragmatisch knappen Anleitungen zu Meditation, Achtsamkeit und Atmung.” Scheint mir möglich, denn es ist schnörkellos und einfach geschrieben. In den sieben Kapiteln Körper, Atmung, Sinne, Gefühle, Gedanken, Wille und Öffnung gibt es jeweils sieben Übungen.

“Die Meditations Box” von Ulrich Hoffmann

Die Idee ist super: Spielerisch meditieren lernen. Ulrich Hoffmann, Meditations- und Yogalehrer, Journalist und Buchautor hat, hat seine bewährten Hilfestellungen zum Thema Meditation auf 49 Karten gebracht. Dabei helfen vier Farben um Dauer und Art der Meditation zu kombinieren, und man kann ein Thema und eine weiterführende Aufgabe für den Tag ziehen. Schlaue Idee, dann werden die Meditationen abwechslungsreicher und man nimmt eine Anregung in den Alltag. Aber halt! Gerade die gleichförmige Praxis lässt doch den Geist zur Ruhe kommen, oder? Das Begleitheft führt ins Thema ein und ein Kartenständer soll die aktuelle(n) Karten(n) halten. Gut gemacht, super für Einsteiger.

“Die Yoga Sutras für dich und dein Leben” von DiNardo und Pearce-Hayden

Im nächsten Buch geht es um Theorie: Yoga-Philosophie für den modernen Alltag. Denn die beiden Autorinnen haben erkannt, dass Patanjalis Leitfaden richtig verstanden zu innerer Klarheit, Freude und Gelassenheit führt. Sie beziehen die Verse direkt auf unseren Alltag mit all seinen Herausforderungen und machen die Sutras so für uns verständlich. Der Umgang mit negativen Gefühlen liegt ihnen am Herzen, da sie erst den Weg zu mehr Lebensfreude frei machen. Eine Einführung gibt Auskunft über die Geschichte und Bedeutung der Sutras, die dann einzeln erläutert werden. Mit Tipps, Aufgaben und Fragen werden kleine Impulse für jeden Lebensbereich gesetzt. Die komplexen Inhalte werden verständlich dargestellt, trotzdem ist es hilfreich, wenn man sich Patanjalis Yoga Sutras schon mal mit einem Lehrer genähert hat. Man kann es also nicht einfach mal so lesen, denn das Verstehen ist ein Prozess.

“KörperBewusstSein” von Endrikat & Ennenbach

Ein kleines Bändchen von Kirsten Endrikat und Matthias Ennenbach aus dem psychotherapeutischen Bereich befasst sich mit der “Kunst der Entspannung und der Anspannung”. Also ebenfalls mit dem vegetativen Nervensystem. Es enthält gute Anregungen zu Körperübungen, Atmung, Achtsamkeit, Geistesschulung, Erkennen und Auflösen von Mustern, Ressourcenaktivierung und Potenzialentfaltung. “Wenn Sie jedoch verstanden haben, dass der Zustand Ihres Bewusstseins darüber entscheidet, wie Sie sich selbst und die Welt sehen, in der Welt leben, sich in ihr bewegen und vor allem, wie Sie sich fühlen, dann können Sie sich der Relevanz dieses bedeutsamen Themas nicht mehr entziehen.” Vielen Menschen fühlen sich fremd in ihren Körpern und werden dadurch immer unbewusster. Dieses Büchlein kann mit konkreten Anleitungen, der Philosophie der kleinen Schritte und leichten Übungen zu nachhaltigen, inneren Veränderungen bewegen.

“Yoga-Meditation: Eine Einführung in vier Schritten” von Dr. Ralph Skuban

Seine Bücher sind jetzt schon Klassiker: Dr. Ralph Skuban hat mit seinen Büchern über Yoga und Atem neue Standards gesetzt. Deshalb geht nun auch sein nächstes Buch einen Schritt weiter nach innen und er unterstützt uns in Hinblick auf Meditation. Anfängerfehler können vermieden werden. Zuerst erhalten wir eine Einführung und im anschließenden Praxisteil gehts mit elf Übungen richtig zur Sache. Da habe ich auch noch spannend Neues erfahren könne:

  1. Den Geist um Kooperation bitte
  2. AUM-Mantra
  3. Diaphramgmatische Atmung
  4. Die Nasenwechselatmung
  5. Zwischenstopp: Erste vollständige Praxis
  6. Die Wirbelsäulenatmung
  7. Prana-Shuddi
  8. Die Technik der Mantra-Meditation
  9. Mantra-Meditation in Verbindung mit dem Atem
  10. Body-Scan mit Atemgewahrsein
  11. Shavayatra – 61-Punkte-Entspannung

“Daumen-Yoga für das Gehirn” von Yoshiya Hasegawa

Hier sollen “Einfache Fingerübungen gegen Vergesslichkeit, Demenz und Alzheimer” helfen. Das ist vollmundig! Neurologen Dr. Yoshiya Hasegawa, ebenfalls Autor von “Augen-Yoga“, nähert sich über die Gehirnforschung dem Thema: Unsere Finger sind eng mit unserem Gehirn verknüpft. Aus seinen Forschungen entwickelte er nun die Methode der Daumenstimulation. Mit simplen Fingerübungen können wir demnach das Gehirn aktivieren und verjüngen, dem Daumen scheint dabei eine besondere Beachtung zuzukommen: Gegen Demenz, Bluthochdruck und Ungeduld, für bessere Motivation, guten Schlaf und ein gutes Gedächtnis. Na, wenn ich mir jetzt Namen besser merken kann, hat er recht!

“Nispanda: Entspannung im Yoga” von Ulrike Pape

Nishpanda bedeutet “ohne Spannung”. In diesem Band geht es genau darum, wie man Entspannung herbeiführt: Es enthält das gesammelte Wissen über Entspannungstechniken des indischen Arztes und Swamis Dr. Gitananda Giri. Mit 14 Übungsprogramme für Ruhe und Gelassenheit führt uns Ulrike Pape über drei Ebenen in den Zustand des Nishpanda. Denn erst wen man körperlich, geistig und energetisch zur Ruhe kommt, gelingt es überhaupt. Ganz pragmatisch erläutert sie die ursprüngliche Bedeutung von Nishpanda in der Yogastunde und die Besonderheiten der verschiedenen Nishpanda-Techniken. Yoga Nidra darf hier nicht fehlen. Für jeden Yogalehrer ist dieses Buch eine Fundgrube an Wissen.

“Yoga auf dem Stuhl” von Edeltraud Rohnfeld

Dieses Übungsbuch ist speziell für Menschen, die nicht in der Lage sind, Yoga auf dem Boden zu üben. “Yoga auf dem Stuhl” von Edeltraud Rohnfeld unterstreicht dabei die Wichtigkeit von Atemübungen, bietet Übungen für Füße und Beine, Hände und Arme, den Rücken, Schulter, Hals und Nacken auf dem Stuhl an. Aber auch im Stehen kann man sich am Stuhl festhalten. Es gibt darüber hinaus Übungen für das Gehirn, den Beckenboden und für die Augen. Das tolle ist, man kann fast in jedem Gesundheitszustand und überall üben: Zu Hause, im Büro oder unterwegs, ob nach einer Krankheit oder ob man sich unbeweglich oder zu alt fühlt. Zum leichteren Verständnis sind alle Übungen illustriert. Am Ende des Buches befinden sich jeweils immer vier Übungsprogramme für unterschiedliche Zeiträume, allgemeines Yogawissen und ein Kapitel über Ernährung.

“Yoga bei Angst und Panikattacken” von Karo Wagner und Anna Kramer

Heilung durch Selbsthilfe verspricht dieses Buch. Es ist ein praxiserprobtes Trainingsprogramm zum Umgang mit Panikattacken, mit Affirmationen und geführten Meditationen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man sich durch dieses Buch neben einer Therapie kann Unterstützung holen kann und fühlt sich dadurch nicht mehr so ausgeliefert: Eine regelmäßige und konzentrierte Yogapraxis erleichtert den Umgang mit der Panik durch körperliche und mentale Übungen. Die Autorinnen zeigen Wechselwirkungen der Psychosomatik auf emotional-energetischer und körperlich-geistiger Ebene auf und vermitteln wirksame Techniken für Notfälle:

  • Teil 1: Philosophie
  • Teil 2: Grundlagen für Glück und Gesundheit
  • Teil 3: Anatomie der Angst
  • Teil 4: Ausschaltung und Auflösung von Angst
  • Teil 5: Yogapraxis mit Karo

Interessant verortet werden die verschiedene Ursachen auf biologischer, vitalenergetischer oder biografischer Ebene. Entsprechende Maßnahmen zur Linderung bieten die beiden Autorinne ebenfalls an: über Pflanzen und Psychopharmaka, Massage, Sport, Musik, Ayurveda und Asanas und mental über Konzentration, Meditation, Psychotherapie oder Coaching. Ein wirklich spannendes und gutes Buch – auch für alle, die bisher von dieser Thematik verschont geblieben sind.

“Bodega Moves – Bodywork meets Yoga” von Stefanie Rohr

Der Klappentext verrät: “Bodega moves verbindet Bodyshaping mit Yoga. Es kombiniert das Beste aus Asanas und Workout (…) Mit diesem Übungs-Programm kannst du deinen Körper gezielt formen (…) und zaubert eine wunderschöne Körpermitte.” Da bin ich innerlich ja schon wieder weg, denn das ist wieder einer dieser jährlichen neuen Fitness-Trends. Das Wort Bodega setzt sich zusammen aus BODywork mEets yoGA. Es ähnelt total deepWork und wurde für die IFAA Fitnessakademie kreiert: Diese “neue” Methode verbindet Krafttraining, Sixpack-Workout, Abnehmen/Grundumsatzerhöhung/Stressreduktion, Verletzungsprophylaxe, Mobilität/Faszientraining, Rückenübungen, “Podega” für den Knackarsch (oh Mann!), Oberarmtraining, Detox UND Mentaltraining – also alles ein Teller bunte Knete. Die restlichen ca. 190 Seiten zeigen die wichtigsten Asanas, Flows und “Workout-moves”: Bis auf den lustigen Namen ist das alles Yoga. Da geh ich lieber zum “echten und wahren” Yoga!

“Bleib jung mit Yoga” von Baxter Bell und Nina Zolotow

Ganz anders dagegen dieses umfangreichen und fundierte Werk: Beweglich, fit und schmerzfrei in jedem Alter. Es nimmt sich den Raum, den Alterungsprozess, Lebensfreude, Kraft und Würde zu erläutern, wie man gesund älter werden und Yoga als Werkzeugkasten nutzen kann. Wie viel und wie oft soll man üben? Wie kann man Yoga bei körperlichen Einschränkungen anpassen? In den folgenden Kapiteln geht es darum, mit Yoga stark, flexibel, agil zu bleiben, Herz und Kreislauf zu stärken und die Balance zu fördern. Über Daumenyoga haben wir ja schon gelernt, dass Yoga Hirn und Nerven fit hält und Stress bewältigen hilft. Im letzten Drittel zeigen Yogalehrer Dr. Baxter Bell und Nina Zolotow spezielle Programmen, die für jedes Lebensalter geeignet sind. Alle Übungen sind in verschiedenen Schwierigkeitsstufen beschrieben und bebildert. Ein Extrakapitel widmet sich der Wirkung der Yogaphilosophie auf den Geist. Ein sehr gelungenes Buch!

“Das kleine Buch vom Yoga” von Lucy Lucas

Und noch ein Buch für die Handtasche: “Das kleine Buch vom Yoga” verspricht 10 Minuten am Tag für mehr Energie und Ausgeglichenheit. Der Klappentext liest sich so: “Dabei muss man gar nicht stundenlang in einem Studio praktizieren, bereits ein paar gezielte Übungen jeden Tag reichen aus, um den Körper beweglich zu halten und den Kopf freizubekommen.” Für gesunde Menschen, die wenig Stress haben reicht das vielleicht. Alle anderen müssen sich weiterhin etwas mehr Zeit dafür nehmen! Trotzdem ist natürlich etwas dran, wenn man Yogaübungen auf leichte Art in den Alltag einbauen möchte. Yoga- und Achtsamkeitslehrerin Lucy Lucas bietet Tipps Yoga allgemein, zu Atmung und Kurzmeditationen an. Es ist ein Buch für Menschen, die noch nie Yoga gemacht haben und etwas darüber erfahren möchten. Dafür ist es wirklich nett.

Annette Bauer

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