Buddha bei die Fische

Lesedauer 3 Minuten

Zwei Bücher nehmen sich Buddha vor: „Rebell Buddha“ von Dzogchen Ponlop Rinpoche und „Buddha statt Botox“ von Fei Long und Gaby Brandl.

Komm zum Punkt!

Im Norden sagen die Menschen, wenn man zur Sache kommen soll, „mach mal Buddha bei die Fische“. Das kann man auch yogisch deuten. In diesem Sinne beschäftigen sich zwei Bücher mit Buddha bzw. wie man Schönheit durch Gelassenheit erschafft. Ich sage mal, für jeden Leser ist etwas dabei:

Rebell Buddha

"Rebell Buddha" von Dzogchen Ponlop Rinpoche © Knaur

„Rebell Buddha“ von Dzogchen Ponlop Rinpoche © Knaur

In einer modern aufbereiteten Form macht uns Dzogchen Ponlop Rinpoche den Buddhismus verständlich. Er ist überzeugt davon, dass sich jeder seiner eigenen Stärke bewusst werden kann. Dabei helfen die Lehren des Buddha. Er wird dabei konkret und macht also „Buddha bei die Fische“! Die Lehren dienen dabei als Wegweiser, Grenzen zu überschreiten und sich aus seinen selbstauferlegten Zwängen zu befreien. Das Buch „Rebell Buddha“ liefert eine zeitgemäße Einführung in den tibetischen Buddhismus. Ponlop ist in Asien geboren und als Kind im Kloster aufgewachsen, hat dann aber den größten Teil seines Lebens in den USA verbracht. Da er sich mit vergleichender Religionswissenschaft beschäftigt hat, erklärt das den Ansatz des Buches.

Buddha bei die Fische

Ein Rebell ist jemand, der Autoritäten und Traditionen hinterfragt. Wenn es sein muss, widersetzt er sich ihnen. So gelangt er zu neuen Wegen für sich und andere. Auch wenn der Autor alles hinterfragt, was seine Tradition anzubieten hat, bleibt er stets respektvoll. Er möchte den westlichen Menschen helfen, sich von konditionierten Gewohnheiten zu befreien: Er geht der Frage nach, was Freiheit im Alltag bedeutet und wann wir dafür auf die Barrikaden gehen würden. Es geht um „Dharma statt Drama“, was real und was aus den Gedanken heraus an Stress entsteht. Ist die Rebellion gegen Fremdbestimmung von Weisheit und Mitgefühl getragen, sind wir schon beim Buddhismus angelangt. Und wenn Unwissenheit und Angst weichen, sind wir auch wieder beim Yoga. So einfach. Ein wunderschönes Buch, das Lust macht, seinen eigenen Rebellen aufzuspüren und sich mit ihm zu verbünden!

Buddha statt Botox

"Buddha statt Botox" von Long und Brandl © mvgverlag

„Buddha statt Botox“ von Long und Brandl © mvgverlag

Heilpraktikerin Fei Long und die Yoga-Lehrerin Gaby Brandl bringen Buddha zum Thema Schönheit ins Spiel: „Buddha statt Botox“. Wer sein Inneres pflegt, ist auch äußerlich schön! Das ist ein völlig anderer Einstieg als bei dem Buch „Rebell Buddha“, aber die Erkenntnisse sind die gleichen: Die innere Seelenlandschaft beeinflusst das äußere Erscheinungsbild. Stellt man sich den Dämonen, wird man belohnt. Denn unsere Kultur und unsere gesellschaftlichen Werte verstellen den Blick auf das, was wirklich zählt. Harmonie im Innern wird zu Schönheit im Außen. Dazu bedarf es der Kunst der Gelassenheit, des Frieden, der Güte und des Mitgefühls mit sich selbst. Diese buddhistische Tugenden sollen verjüngend wirken. Auch wenn der Ansatz oberflächlicher Art ist, kann er die Leser erreichen. Und wenn sie bzw. wir dadurch mit mehr Mitgefühl und Gelassenheit durchs Leben gehen, ist das schon ein großer Erfolg. Bevor man sich einer Schönheit-Op unterzieht, ist das doch der bessere Weg, oder?

Annette Bauer

2 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Leo am 2. Januar 2019 um 17:47

    Danke für die Buchtipps! Habe mir Rebell Buddha gekauft und erwarte eine kurzweilige Lektüre 🙂

    • Veröffentlicht von Annette Bauer am 2. Januar 2019 um 18:49

      Vielen Dank und viel Spaß damit. Vielleicht magst Du danach ja ein Feedback abgeben?! Würde mich freuen!

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