Dem Stress das Handwerk legen: Stress sofort unterbrechen – Teil 2

Lesedauer 3 Minuten

In Teil zwei der Miniserie stelle ich dir zwei weitere Tipps vor, die dir Energie geben und Stress sofort unterbrechen.

Elegant is nicht! Lass es raus!

Gerade der zweite Tipp, den ich dir gleich vorstelle, funktioniert nur, wenn du NICHT versuchst, dabei elegant auszusehen: Um Stress sofort zu unterbrechen, vergiss, was man dir beigebracht hat: LASS alles einfach RAUS. In Tipp drei kommst du in Nullkommanichts ins Hier und Jetzt – eine weitere Möglichkeit aus einer stressigen Situation auszusteigen.

Stress sofort unterbrechen

Im ersten Teil hast du gelernt, dass man den Stress identifizieren muss, um ihn dann mit einem Stopp! Zu unterbrechen. Wie du das machst, ist egal, Hauptsache, du machst dir das mit einem Geräusch deutlich. Was ist dein Geräusch? Bei mir ist es Seufzen und, wenn es mal sehr schlimm kommt, ein genervtes Stöhnen. Da muss ich dann über mich selbst lachen. Das ist ein wunderbarer Stress-Unterbrecher: Lachen! Aber so weit sind wir heute noch nicht, heute darfst du Stress abbauen mit Gähnen:

Tipp 2: Gähnen

Bist du angespannt verändert sich der Rhythmus deines Atems. Das kennst du bestimmt, “dir stockt der Atem”. Der Gähnimpuls ist eine wichtige Entspannungsübung und unterbricht Stress sofort. Über die Atmung kannst du ganz viel regeln, deshalb ist er für die Yogis von so großer Bedeutung:

  • Du atmest im Schnitt 20.000 Mal am Tag und nimmst pro Minute etwa 12-18 Atemzüge.
  • Je älter du wirst, desto weniger Atemzüge benötigst du: Neugeborene atmen bis zu 40 Mal pro Minute, mit 30 sind es dann nur noch 16. Bei sportlichen Höchstleistungen vertieft sich dein Atem und du nimmst bis zu 60 Atemzüge pro Minute.
  • Bei jedem Atemzugs strömt etwa ein halber Liter Luft in deine Lungen – pro Tag sind es insgesamt 12.000 Liter.
  • Meditierende benötigen nur sechs bis zehn Atemzügen pro Minute: Ein Zeichen tiefer Entspannung. (Quelle: AOK)

Und Gähnen entspannt dich sofort! Dabei holst du dir mal eben ganz viel frische Luft und Prana (Lebensenergie). So einfach, oder? Und das beste daran: Du kannst das Gähnen selbst auslösen und steckst andere damit an: Mach deinen Mund weit auf, so als würdest du schon gähnen. Zieh den oberen Gaumen nach oben und genieß es. Ich muss dann immer sofort gähnen, allein wenn ich darüber schreibe und rede!

Wichtig also: Niemals den Gähnimpulse unterdrücken, sondern erkenne darin die sofortige Entspannung. Das geht natürlich noch besser mit genußvollem Räkeln, Strecken und Dehnen.Wahrscheinlich machst du das morgens im Bett. Wenn nicht, gewöhn es dir an und werde dort gleich die Müdigkeit los. Tschakka!

Stress sofort unterbrechen – und das Handwerk legen

Damit du so entspannt bleiben kannst, musst du ja nun nicht ununterbrochen gähnen. Irgendwann ist die Müdigkeit ja auch aus allen Muskeln gegähnt. Also, was dann in einer stressigen Situation? Bleib bei deinen Körperempfindungen und spüre doch mal in deine Füße!

Tipp 3: Füße spüren

Zu den 5 Tipps, um dem Stress das Handwerk zu legen, gehören auch Embodiment (Verkörperung) und Psychosomatik. Embodiment bedeute Verkörperung; Psychosomatik kommt von Psyche und Soma = Körper. Die Psyche drückt sich über deinen Körper aus: Körpersprache und Haltung geben Auskunft wie es dir geht. Um das auch selbst zu spüren, ist es gut, aus dem Kopf in den Körper zu kommen.

Sogenannte somatische Marker können sich in Symptomen ausdrücken wie

  • Muskelspannungen: Nacken, Schulter, Rücken-Verspannungen
  • Körperhaltungen: den Kopf hängen lassen, sehr gerade stehen, steife Gelenke
  • Gefühlen: Kloß im Hals, Übelkeit, Schmerzen

Natürlich geht auch das Gegenteil: Freude und Leichtigkeit kannst du selbst durch deine Körperhaltung hervorrufen.

Beobachte dich doch mal, wenn du Stress hast. Wie stehst oder sitzt du im Moment? Richte dich auf, streck dich, dehn dich – mit oder ohne Gähnen! Aber vor allem nimm wahr, wo du den Stress in deinem Körper spürst. Und spüre auch das Gegenteil, die Freude. Auch sie kannst du wie das Gähnen simulieren. Mehr dazu im 5. Tipp.

Das ultimative ins Jetzt-&-Hier-Kommen geht über die Füße: Spüre in deine Füße und komm aus dem Kopf:

  • Nimm wahr wie deine Füße aufgestellt sind. Oder streckst du sie gerade unter dem Sitz nach hinten?

  • Stell die Füße gut auf und spüre die Zehen, die Ballen, die Fersen.

  • Barfuss geht das leichter. Wenn es dir schwerfällt, das in den Schuhen zu spüren, verlagere dein Gewicht nach vorn, auf die Fersen oder die Fußaußenkanten im Wechsel.

Das geht sogar auch in einem Meeting und bekommt niemand mit. Es ist so einfach zu sich zu kommen, sich zu erden – über die Körperwahrnehmung!

Nimm ein paar tiefe Atemzüge und verankere oder verwurzel dich. Dann schmeißt dich nichts so leicht um. Gut, oder?

Im dritten Teil meiner Miniserie stelle ich dir zwei sehr fröhliche Stress-Unterbrecher vor. Du darfst gespannt sein!

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Annette Bauer

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