Diwali feiert man jedes Jahr am fünfzehnten Tag des Hindumonats Kartik (Ende Oktober/Anfang November) zu Neumond. 2018 fällt es auf Mittwoch, 7. November, 2019 auf 27. Oktober, 2020 auf 14. November.
Führe uns von der Dunkelheit ins Licht
Wir gedenken bei uns in dieser Jahreszeit unsere Toten: An Allerheiligen und am Abend davor, an Halloween. In Indien feiert man das Lichterfest Diwali oder Dipavali. Es ist ein mehrtägiges hinduistisches Fest, das in Indien und in allen Ländern, in denen Hinduisten wohnen, begangen wird: Das ist also auf Sri Lanka, Fidschi und Mauritius, in Nepal, Suriname, Trinidad und Tobago, Singapur und in Südafrika der Fall. Man kann das berühmte Fest mit Weihnachten vergleichen. Es wird in Nordindien gleichzeitig als Neujahrstag begangen. Der Name Dipavali bedeutet in etwa „Lichterkette“.
Diwali, das Lichterfest
Da Indien sehr groß ist, wird das Fest sehr unterschiedlich gefeiert. Es ist jedoch überall mit tiefen spirituelle Bedeutungen verbunden. Man feiert Diwali je nach Region zwischen einem und fünf Tagen. Wie in jedem gutem Bollywood-Film geht es auch hierbei um nichts Geringeres als den Sieg des Guten über das Böse: Die Wahrheit siegt über die Lüge und Licht und Feuer vertreiben die Dunkelheit. Als Ritual verwendet man deshalb Öllämpchen oder elektrische Lichterketten, die in Reihen gestellt oder gehängt werden. Man entzündet Schälchen mit Öllampen und setzt sie auf das Wasser oder zündet Papierlampen an. Sie steigen dann wunderbar in den Nachthimmel auf. In manchen Gegenden verehrt man zu Diwali die schwarze Göttin Kali, die Tod, aber auch die Überwindung des Todes symbolisiert.
Fünf Tage – fünf Rituale
Am ersten Tag, dem Dhanwantari Triodasi, bereitet man das Haus durch einen Frühjahrsputz vor und schmückt es. Man kauft sich selbst neue Kleidung und Schmuck. Am zweiten Tag wird vor Sonnenaufgang gebadet, da an diesem Tag Narak Chaturdasi Krishna den Dämonen Narakasur besiegt haben soll. Man zündet Öllämpchen an und schmückt den Eingang oder den Hof mit besonderen Kolams (Mandalas aus farbigem Reismehl). Man trägt die neuen Kleider, besucht und beschenkt sich gegenseitig mit Süßigkeiten. Wie zu Silvester bei uns zündet man abends Feuerwerk und Knallfrösche. Am dritten Tag wird die Göttin Lakshmi mit Lichtern begrüßt, der Tag heißt dann auch Lakshmi Puja. Gibt es im Haus keine Lichter, geht die Göttin des Glücks und des Reichtums vorbei! Sie soll auch bei Glücksspielen an diesem Tag die Menschen unterstützen, Geschäft werden gereinigt und neue Geschäftsbücher angelegt. Govardhan Puja wird am vierten Tag begangen, an denen die Hinduisten Krishna und Vishnu verehren. Er gilt als erster Tag des neuen Jahres. Ehefrauen segnen mit Lichtern ihre Ehemänner und tupfen ihnen dann einen Punkt aus Reismehl auf die Stirn. Am fünften Tag segnen Schwestern ihre Brüder mit Licht und versprechen, sich gegenseitig zu beschützen. Der Tag wird Bhau Beej genannt.